Benutzer:Wesn/Zahnintrusion

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Intrusion eines Schneidezahns
Mögliches Krankheitsbild einer vollständigen Zahnintrusion des rechten oberen Schneidezahns: Der Zahn wäre aufgrund seiner Position im Kiefer nicht sichtbar.
(Dieses Bild zeigt jedoch einen natürlich ausgefallenen Milchzahn).

Als Intrusion (oder auch dentale Zentralluxation, bzw. Luxation nach zentral) wird in der Zahnmedizin der Zustand eines Zahnes bezeichnet, welcher (meist durch einen Unfall verursacht) zurück in den Kiefer versetzt ist, also quasi in den Kiefer zurückgestoßen wurde.[1] Intrusionen treten oft bei Frontzähnen auf (als Frontzahnintrusion), und sehr häufig bei Milchzähnen.[2] Der intrudierte Zahn kann zudem durch das Trauma Frakturen aufweisen. Es ist auch vorgekommen, dass komplett intrudierte Zähne fälschlicherweise als Avulsion diagnostiziert wurden, da sie nicht sichtbar waren.[3]


Begriff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Zahnintrusion zählt zusammen mit Konkussion, Kontusion, Subluxation, Extrusion und Avulsion zu den Luxationsverletzungen.[4] Im Gegensatz zur Intrusion bezeichnet der Begriff Reinklusion die nicht-traumatische Zurückdrängung eines Zahnes durch sich verschiebende benachbarte Zähne.[2]

andere Bezeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Zahnintrusion ist eine dentale Luxation nach zentral. Im Englischen wird eine Zahnintrusion oft als (traumatic) tooth intrusion oder (traumatic) dental intrusion bezeichnet.

Diagnose/Anzeichen/Krankheitsbild/Sympthome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infraokklusion[5]

Bei Milchzähnen ist zunächst eine Gefährdung der Zahnkeime der 2. Dention auszuschließen, etwa durch ein Röntgenbild. Zahnpulpa

Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spontanrückstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intrudierte Zähne können durch eine Spontanrückstellung von selbst wieder ihre ursprüngliche Position einnehmen.[6][5] Treten Gefärdungen des Kiefers oder umliegender Zähne (auch eventuelle Zahnkeime) auf, so kann es notwendig sein, den intrudierten Zahn zu ziehen (Extraktion).

Ein sich nicht rückstellender oder nicht extrahierter Milchzahn kann die 2. Dention am Durchbrechen hindern.[5]


Falls diese nicht direkt gefährdet sind, und der intrudierte Zahn keine Fraktur aufweist, wird zunächst in einem Zeitfenster von 3 Wochen beobachtet, ob die Zahnwurzel des intrudierten Zahnes noch gesund und intakt ist. Eine leichte temporäre Verfärbung des Zahnes innerhalb weniger Tage kann auftreten.

Ein gesunder Zahn kann seine ursprüngliche weiße Farbe wieder erreichen. Der Zahn sollte nicht in großem Ausmaß eitern, da eine Einzündung die kommenden bleibenden Zahne stark beeinträchtigen kann.

Besteht keine akute Gefährdung für den Zahn selbst, sowie die Umgebung des Zahnes, wird der Zahn in situ belassen.[7] Bei einer eventuell falsch vorgenommenen Reposition kann der Zahn ausfallen, wenn er danach nicht mehr fest im Zahnfach liegt.[5] Daher ist von Repositionierung zunächst abzusehen, sofern keine ernsten Gefahren vorliegen.

Beobachtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sollte der intrudierte Zahn innerhalb von 3 Wochen absterben, bzw. seine Sensibilität verlieren, so kann eine Wurzelkanalbehandlung notwendig sein.[5] Eine Verfärbung des Zahnes kann Indiz für eine Nekrose sein.[7]

Innerhalb von 2-3 Monaten kann ein intrudierter Milchzahn damit anfangen, wieder auszutreiben und erneut vorzustoßen.[1]

Bei Milchzähnen sollten (zahnärztliche) Beobachtungen zunächst im wöchentlichen, dann monatlichen und bis zum Ausfallen des Zahnes in Halbjahresabständedn erfolgen.[8] Nach einem Jahr kann der intrudierte Zahn bereits wieder ein Stück weit vorgestoßen sein.[7]

Extraktion und Wurzelbehandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Intrudierte Milchzähne können eine Gefahr für anstehende Zahnkeime darstellen. (Röntgenaufnahme des Kiefers einer fünfeinhalbjährigen - ohne Intrusion!)

Das Ziehen eines intrudierten Zahnes kann nötig sein, wenn (a) er Frakturen aufweist (= kaputt ist), (b) sich stark entzündet oder andere (c) Gefahren für seine Umgebung darstellt.[6] Intrudierte Milchzähne können die Entwicklung ihrer Nachfolger erheblich stören.[9]

Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unfälle an Zähnen sind sehr häufig. Besonders Frontzähne sind stark betroffen. Die Hälfte aller Menschen haben als Jugendliche bereits Zahntraumata.[10] Generell sind die Frontzähne bei 4 von 5 Zahnunfällen betroffen.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ravel, Daniel (2003): Pediatric Dental Health. (abgerufen am 21. April 2013)
  2. a b Hoffman-Axthelm, Walter (111995): Lexikon der Zahnmedizin. Berlin: Quintessenz-Verlag-GmbH. ISBN 3-87652-609-4, S. 360
  3. a b Piskorowski, Joseph H. (2006): Traumatic Intrusion of a Tooth: A Case Report. (abgerufen am 21. April 2013)
  4. Hellwig, Elmar (52009): Einführung in die Zahnerhaltung. Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie. Köln: Deutscher Zahnärzteverlag. ISBN 978-3-437-05580-5, S. 430.
  5. a b c d e Schwenzer, Norbert & Michael Ehrenfeld (42008): Zahnärztliche Chirurgie. Stuttgart: Thieme. ISBN 978-3-13-116964-8. S. 69f.
  6. a b Dental Trauma Guide (2010): Intrusion - Treatment Guidelines. (abgerufen am 21. April 2013)
  7. a b c Horch (42003): Zahnärztliche Chirurgie. München: Urban & Fischer (Elsevier). ISBN 3-437-05377-9
  8. Schwartz, Steven (2012): Management of Traumatic Injuries to Children's Teeth: Intrusion. (abgerufen am 21. April 2013)
  9. Diab, M & HE elBadrawy (2000): Intrusion Injuries of primary incisors. Part III: Effects on the permanent successors. In: Quintessence Int. 200 Jun, 31 (6): 377-384.
  10. Sailer, Hermann F. & Gion F. Pajarole (1996): Orale Chirurgie. ISBN 3-13-736001-3, S. 326ff.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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[en:Dental_trauma#Types] [fr:Traumatologie_de_la_dent_temporaire#Intrusion]