Benutzer:Wikiwal/Vorbereitung

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Eine Orgel kann in Mildstedt mindestens seit 1566 vorausgesetzt werden, weil für diese Zeit Zahlungen an einen Kalkanten nachgewiesen sind. Für neue Bälge, Lohn und Kost wurden 1609 „den orgelmakerß“ 6 Mark bezahlt. Im Jahr 1620 überprüfte der Husumer Organist Martin Fredemann eine neue oder erneuerte Orgel, die im Jahr zuvor von Johann Heide errichtet worden war.[1] Das ursprünglich an der Nordwand angebrachte Instrument wurde 1647/1648 von Conrad Topf renoviert. Möglicherweise sind in diesem Zuge auch die Brüstungsmalereien der Westempore entstanden, die stilistisch aber auf den Anfang des 17. Jahrhunderts weisen.[2] Spätestens im 19. Jahrhundert ist die Orgel im Chor aufgestellt.

1874 erhielt die Lambertikirche die heutige Orgel von Johann Hinrich Färber, der die Tradition von Marcussen & Reuter fortführte. Der breite, siebenachsige Flachprospekt weist in der Mitte ein hochrechteckiges Mittelfeld mit neun Orgelpfeifen auf. Zwei Pfeifenfelder mit je sieben Pfeifen und einem Dreiecksgiebel werden von je zwei schmalen Rechteckfeldern mit jeweils fünf Pfeifen flankiert. Die Lübecker Firma Emanuel Kemper führte 1949 einen Umbau durch. 1999 folgte eine Restaurierung durch den Kieler Orgelbaumeister Rudolf Neuthor. Das vorderspielige Intrument verfügt über 24 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind.[3]


Orgelprospekt von 1619 in St. Martini

Die Orgellandschaft Pfalz beschreibt den Orgelbestand der Pfalz in seiner historischen Entwicklung. Die Pfälzer Orgellandschaft grenzt im Westen an die Orgellandschaft Saarland, im Nordwesten an die Orgellandschaft Rheinland, im nordöstlichen Rheinhessen an die Orgellandschaft Hessen, im Südosten an Baden-Württemberg und im Süden an Elsass und Lothringen.

Nähere Details zu den erhaltenen Werken finden sich in der Liste von Orgeln in der Pfalz.

Gotik und Renaissance[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mittelalter hielt die Orgel zunächst in den großen Kirchen und Klosterkirchen Einzug. Im 13. Jahrhundert beherbergte der Dom zu Speyer zwei Orgeln. Durch die Kriegswirren und andere Katastrophen haben sich keine Orgeln aus Gotik und Renaissance erhalten.

Barock und Rokoko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die älteste erhaltene Orgel steht in Limburgerhof. Die Hausorgel von Jakob Weidtner aus dem 1679 ist weitgehend erhalten. Aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gibt es nur noch wenige Instrumente, darunter zwei Orgeln von Johann Valentin Senn (um 1730), in Albsheim an der Eis und Steinbach am Donnersberg. Zu den wertvollen Barockorgeln gehören zwei Instrumente von Johann Michael Stumm, sein Werk für die Schlosskirche in Mühlheim an der Eis (1738) und für die Paulskirche in Kirchheimbolanden (1743–1745), an der Wolfgang Amadeus Mozart 1778 spielte. Sie wurde 1936 und 1966 umgebaut. Johann Michael Hartung schuf die Instrumente in Gimmeldingen (1751) und Oberotterbach (1754), die beide später tiefgreifend verändert wurden. Weitgehend vor Umbauten verschont geblieben ist hingegen die Orgel von Philipp und Franz Stumm in Dannenfels (1758). Auch die beiden Rokoko-Orgeln von Johann Georg Geib in Kallstadt (1775) und Lambrecht (Pfalz) (1778) sind weitgehend erhalten. Sein Werk in Freisbach (1788) wurde 1975 in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Sein Werk in Ruchheim (um 1790) wurde erst 1818 von seinem Sohn fertiggestellt. Erwähnenswert ist auch Franz Ignaz Seuffert, der 1786 seine Orgel in Mörlheim fertigstellte. Sein Bruder Johann Ignaz Seuffert baute Ende des 18. Jahrhunderts für Insheim ein Instruemnt. Von den Gebr. Stumm finden sich Orgeln in Haardt an der Weinstraße (1785) und Mutterstadt (1786).

Klassizismus und Romantik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Furtwängler & Hammer E. F. Walcker & Cie Kegellade Spielhilfen

20. und 21. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard H. Bonkhoff: Denkmalorgeln in der Pfalz. Evangelischer Presseverlag Pfalz, Speyer 1990, ISBN 3-925536-27-2.
  • Bernhard H. Bonkhoff: Historische Orgeln in der Pfalz. Schnell & Steiner, München 1984, ISBN 3-7954-0368-5.
  • Achim Seip, Barbara Nichtweiss: Alte und neue Orgeln im Bistum Mainz. Bischöfliches Ordinariat, Mainz 2003, ISBN 978-3-934450-14-1 (Neues Jahrbuch für das Bistum Mainz. Beiträge zur Zeit- und Kulturgeschichte der Diözese).
  • Matthias Thömmes: Orgeln in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Paulinus, Trier 1981, ISBN 3-7902-0137-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Orgeln in Rheinland-Pfalz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Konrad Küster: Der Husumer Organist Martin Fredemann (ca. 1577–1624). Umrisse eines Künstlerbildes. In: Beiträge zur Husumer Stadtgeschichte. Band 6, 1998, S. 1–15, hier: S. 10–11.
  2. Richard Haupt: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein. Band 1. Ernst Homann, Kiel 1887, S. 476.
  3. Gisela Jaacks, Renate Paczkowski: Orgeln in Schleswig-Holstein. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide in Holstein 1981, ISBN 3-8042-0244-6, S. 187.