Benutzer:Wistula/Deutsche in Warschau

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Deutsche und Deutschstämmige in Warschau

Die Anfange des Protestantismus in Warschau reichen bis in das 16. ... Pastoren wie Leopold Otto oder Juliusz Bursche, Publizisten wie Ludwik Jenike oder Maler wie Wojciech Gerson nahestanden. ... der Warschauer Industrie erwarben sich die Familien Wedel, Temler, Szlenkier, Pfeiffer, Spiess, Machlejd und Evans. [4]

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  • Georg Fugger/Georgius Focker/Jerzy Fukier aus Nürnberg. Er lies sich 1515 in Warschau nieder
    • Florian Fukier (1772-1836), Eigentuemer Haus am Alten Markt

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  • Wilhelm Ellis Rau (1825–1899), Gründungsgesellschafter der Lilpop, Rau i Loewenstein
  • August Repphan (1844-1924)[3], Ingenieur, Fabrikbesitzer Scholtze, Repphan i S-ka
  • Gottlieb Ringeltaube (1732-1825), Pfarrer
  • Familie Rode (Nachkommen eines königlichen Apothekers)
    • Karl Friedrich Rode, königlicher Apotheker, Einwanderer
      • Krzysztof Henryk Rode, Hofapotheker
  • Juliusz Rómmel (1881-1967), Divisionsgeneral

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Österreichstämmige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schweizstämmige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Antoni Kazimierz Blikle, Gründer der Konditorei Blikle[5]

Ausstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausstellung: Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert Liebelt, Wedel, Werner, Rode, Schiele, Straus, Pal, Weigle – die Schicksale dieser und vieler anderer Familie zeigen wir in der Ausstellung Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert. In Warschau – anders als in Lodz oder in Kattowitz, wo bis 1945 eine organisierte und geschlossene deutsche Minderheit existierte – gingen die Ankömmlinge aus Deutschland schnell in der polnischen Gesellschaft auf und wurden freiwillig zu Polen und Warschauern, mit allen Konsequenzen.

Fotografien und Dokumente aus Warschauer Museen, Archiven und privaten Sammlungen – ein Großteil wird zum ersten Mal gezeigt – stellen die Geschichte von deutschstämmigen Warschauern im 19. und 20. Jahrhundert dar.

Deutsche waren seit den Anfängen der Stadt in Warschau präsent. Als im 18. Jahrhundert die sächsischen Wettiner die polnische Krone innehatten, nahm die Einwanderung von Deutschen zu. Anders als in Lodz, Posen oder in Kattowitz, wo bis 1945 eine organisierte und geschlossene deutsche Minderheit existierte, gingen die Ankömmlinge aus Deutschland in Warschau schnell in der polnischen Gesellschaft auf und wurden freiwillig zu Polen und Warschauern. Die Ausstellung zeigt den Beitrag von deutschen Migranten zur Entwicklung der Architektur, Industrie, Wissenschaft und Kultur in der Hauptstadt. Zudem verfolgt sie den Prozess der allmählichen und freiwilligen Assimilierung der Familien, die sich nicht nur durch ihre tägliche Arbeit der Stadt gegenüber verdient gemacht haben, sondern auch solidarisch die polnischen nationalen Bestrebungen unterstützten – im Unabhängigkeitskampf während des Ersten Weltkrieges, während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg und des Warschauer Aufstandes 1944.

Der erste Teil zeigt Familien, deren Ankunft in Warschau am längsten zurückliegt: Fukier (Fugger), Libelt (Liebelt), Rode (Rhode) und Straus. Eine Art „Rekordhalter“ ist hier das Geschlecht Fukier, deren Ahnenherr Georg Fugger sich bereits im Jahr 1515 in Warschau niederließ. Seit 1810 besaß die Familie Fukier ein Haus am Marktplatz der Warschauer Altstadt mit einer berühmten Weinstube und einem der ältesten Weinlager der Welt – die ältesten Flaschen stammten aus dem 17. Jahrhundert! Der Letzte aus dem Geschlecht der altstädtischen Weinhändler, Henryk Maria Fukier, starb 1959. Eine Erinnerung an ihn ist das Restaurant „Bei Fukier” (U Fukiera) in den Räumlichkeiten der früheren Weinstube. Die Familie Straus wiederum stammt von Christian Gottlieb Straus ab, Hofgarderobier von König Stanislaus August Poniatowski. Die Familie lebt seit vielen Generationen in Warschau, ähnlich wie die Nachkommen der Familien Libelt und Rode, Apotheker und Kaufleute.

Die Ausstellung überwindet das Sterotyp, dass die Ankömmlinge aus Deutschland sich außerschließlich mit Handwerk und Handel befassten oder in der Industrie arbeiteten. Der nächste Abschnitt der Ausstellung zeigt ausgewählte Vertreter anderer Berufe: Architekten (Ephraim Schröger, Johann Christian Schuch, Simon Gottlieb Zug, Jan Fryderyk Heurich, Stefan Szyller), Maler (Zygmunt Vogel, Józef Brandt, Wojciech Gerson), Schauspieler und Musiker (Józef Elsner, die Schwestern Straus), Wissenschaftler (Oskar Kolberg, Samuel Bogumił Linde, Joachim Lelewel), Pioniere der polnischen Fotografie (Karol Beyer, Konrad Brandel), Geistliche (Pastor Leopold Otto, Bischof Juliusz Bursche) sowie Militärs und Unabhängigkeitskämpfer (Romuald Traugutt, Edward Jürgens, Oberst Ignacy Boerner, General Gustaw Orlicz-Dreszer, General Władysław Anders).

Im dritten Teil der Ausstellung werden Warschauer Industriellenfamilien vorgestellt, darunter so bekannte wie die Familie Wedel, Besitzer einer Schokoladen- und Süßwarenfabrik; die Familien Henneberg und Werner, Vertreter der Metallbranche; die Familien Spiess und Klawe, Apotheker; die Familie Ulrich, Gärtner; die Familie Schiele, Bierbrauer sowie die Familie Gebethner, Buchhändler, Verleger und Sportler. Darüber hinaus auch weniger bekannte Geschlechter wie die Familie Kerntopf, Klavierbauer und Kulturmäzene; Wernic, Musikinstrumentebauer; Weigle, Gerber sowie Pal, Besitzer der Chemiefabrik „Dobrolin“.

Die Ausstellung wird Warschau-Liebhaber sicherlich freuen: Wir zeigen u. a. einen Ausschnitt des ältesten Fotografie-Panoramas Warschaus aus dem Jahr 1857, aufgenommen von Karol Beyer vom Kirchturm der evangelisch-augsburgischen Kirche am Małachowski-Platz. Für Warschau-Freunde sind zudem die Fotografien Karol Brandels, die die Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts darstellen, eine Attraktion. Es mangelt nicht an einmaligen Dokumenten, wie z.B. das Meisterdiplom von Adolf Straus aus dem 19. Jahrhundert – auf Russisch, Polnisch und Deutsch; die Einstellungsbescheinigung Władysław Liebelts aus dem Jahr 1926 mit der Unterschrift des ersten Direktors des Polnischen Radios, Zygmunt Jaxa-Chamiec; sowie Briefe polnischer Soldaten, Vertreter der genannten Familien, aus deutschen Kriegsgefangenenlagern während des Zweiten Weltkrieges[6]

Dieselbe Ausstellung auch im Dresdner Kraszewski-Museum Dass deutsche Einwanderer in Warschau anders als im preußisch beherrschten Teil Polens keine geschlossene Minderheit bildeten, sondern sich assimilierten, führt Kurator Tomasz Markiewicz auf die Attraktivität der dortigen Stadtgesellschaft zurück. Im Gegensatz zu den erst mit der Industrialisierung entwickelten Städten der Provinz wie Posen oder Lodz, hatte die Hauptstadt früh ein eigenständiges wirtschaftliches und kulturelles Leben zu bieten. Neben Russen und vor allem Juden lebten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rund 10 000 deutschstämmige Polen in Warschau, von denen sich nur die wenigsten noch als Deutsche fühlten. Auch während der deutschen Schreckensherrschaft im Zweiten Weltkrieg hielten die meisten von ihnen zu Polen.

In der Volksrepublik der Nachkriegsjahrzehnte – auch das verschweigt die Ausstellung nicht – hatten es deutschstämmige Polen vielfach nicht leicht. Zwar wurden sie anders als die Bewohner der deutschen Ostgebiete und sogenannte Volksdeutsche nicht vertrieben. Die Erinnerung an ihren positiven Beitrag aber wurde durch das Trauma der deutschen Verbrechen verdrängt. Dass sie wieder ins Bewusstsein rückten, ist vor allem einer Memoirenliteratur, die ab 1989 erscheinen konnte, und auch dieser Ausstellung zu verdanken[4].


gem. Bolesław Prus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Mrz 1809 erliess Innenministerium des Fuerstentums Warschau ein Dekret, in dem Privilegien deutscher Einwanderer festgelegt wurden: sechsjhrige Steuerbefreiung, kein Militaredienst, kein Pachtzins auf oeffentichen Boden, 1867 war nur noch Militaerdienstbefreiung uebrig ...[7]

Ab Mitte des 19. Jhdts km es zu einem starkn Zustrom von Kolonistenkindern nach Warschau aus den in der Nahe gelegenen deutschen laendlichen Siedlungen wie Lwówek (Leonberg), Stara i Nowa Iwiczna (Alt- und Neu-Ilvesheim),[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. gem. Piątek
  2. a b [1]
  3. E. Szulc, Cmentarz ewangelicko-augsburgski w Warszawie]
  4. a b [2]
  5. gem. Piątek
  6. gem. Polen aus freier Wahl. Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert auf der Webseite der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit (SdpZ) (abgerufen am 17. Oktober 2012)
  7. [3]
  8. gem. S. 63

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tomasz Markiewicz, Eine vergessene Gemeinschaft. Deutschstämmige Familien in Warschau, DIALOG 90 (2009-2010), S. 36 ff.
  • Grzegorz Piątek, Jarosław Trybuś, Deutsche in Warschau, in: Warschau. Der thematische Führer durch Polens Hauptstadt, Kamil Markiewicz (Uebers), ISBN 978-3-89728-070-0, Schröder, Verlag für Regionalkultur, Diepholz 2009, S. 104-111
  • Zofia Jurkowlaniec und Roland Borchers, Polacy z wyboru: Rodziny pochodzenia niemieckiego w Warszawie w XIX i XX wieku/Polen aus freier Wahl: Deutschstämmige Familien in Warschau im 19. und 20. Jahrhundert, ISBN 978-83-62020-46-1, Fundacja Wspołpracy Polsko-Niemieckiej/Dom Spotkań z Historią, Warschau 2012

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Auslandsdeutsche Kategorie:Geschichte von Warschau