Benutzer:Wolkengold/Isabelle Schad

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Isabelle Schad

Isabelle Schad (* 21. April 1970 in Stuttgart) ist eine deutsche Tänzerin und Choreografin.

Isabelle Schad studierte von 1981 bis 1990 klassischen Tanz in Stuttgart. Im Anschluss tanzte sie sechs Jahre für verschiedene Ballettcompagnien, bevor sie Mitglied von Ultima Vez / Wim Vandekeybus in Brüssel wurde und mit Choreographen wie Olga Mesa, Angela Guerreiro, Felix Ruckert und Eszter Salamon arbeitete.[1]

Seit 1999 kreiert sie ihre eigenen choreographischen Arbeiten und Projekte, die in Theatern, Galerien und auf Festivals international gezeigt werden.

Sie gründete 2003 zusammen mit Bruno Pocheron und Ben Anderson das internationale Künstlernetzwerk und Projekt Good Work und entwickelte im Rahmen der Good Work-Reihe verschiedene Arbeiten, u. a. mit Benoit Lachambre, Martin Belanger, Nuno Bizarro, Manuel Pelmus, Frédéric Gies und Hanna Hedman, die ebenfalls international präsentiert wurden [2].

2006 kreierte sie ein Stück in Zusammenarbeit mit Germana Civera und Laurent Goldring (Festival Montpellier Danse) und ein Solo in Zusammenarbeit mit Dalija Acin, das u. a. zur Balkan Plattform nach Athen eingeladen wurde[3].

Sie ist Teil des Projektes Praticable von Alice Chauchat, Frédéric de Carlo, Frédéric Gies, Isabelle Schad und Odile Seitz [4].

2007 leitete sie das Mentoring-Projekt Tanztage Berlin, kreierte BACH für 2 Tänzer in Sofia, das dort im Red House Sofia ins Repertoire übernommen wurde, und ihr Solo Ohne Worte (Praticable) [5].

2008 führte sie ihre Zusammenarbeit mit Laurent Goldring fort und es entstand dadurch das Projekt Unturtled #1-4, das seine Fortführung und Kontinuität über die Jahre 2009/10/11/etc. und darüber hinaus hatte. Still Lives entwickelte sich weiter und wurde seither in über 10 Städten aufgeführt. Des Weiteren entstanden neue Community-Projekte, unter anderem „TÜDDELDÜDDEL-LÜD“ in Hamburg, das beim Tanzkongress 2009 wieder aufgenommen wurde [6].

In den Jahren 2010 und 2011 entstanden die Gruppenstücke Glazba (Praticable) und Musik (Praticable) für je 14 Tänzer und Tänzerinnen, Communicare für 25 Tänzer und Tänzerinnen in Lima [7], Experience # 0.1 für 20 Tänzer und Tänzerinnen in Bogota, Experience # 0.2 in Lagos für 10 Tänzer und Tänzerinnen. Zum Jahreswechsel 2011/2012 erarbeitete sie Experience # 0.3 für 3 bulgarische Tänzer und Tänzerinnen, eine Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Sofia.

In ihrer choreografischen Gruppenarbeit Experience#1 greift Isabelle Schad Gedanken über die Falte auf, fragt nach der Form des Werdens und der vielfältigen Wandlungen. Gemeinsam mit 26 Tänzern und Tänzerinnen aus 11 Ländern untersuchte sie die Zusammenhänge zwischen embryonalen Entwicklungsmustern, deren Bewegungsrichtungen, Faltungen, Ausstülpungen in ihren raum-zeitlichen Verhältnissen. Das Stück war zuletzt bei der Tanznacht Berlin im August 2012 zu sehen [8]. Im Juni 2013 erarbeitete sie eine neue Gruppenfassung von Experience#1 auf Einladung der Fundation Serralves in Porto [9].

Im Rahmen des Projekts "heute: Volkstanzen" (ein Tanzfonds-Erbe-Projekt): Mit einer Gruppe tanzinteressierter Menschen entwickelte sie eine Choreographie für K3 in Hamburg (Oktober 2013) [10].

Ebenfalls in den Jahren 2012 und 2013 kamen ihre neuen Soloprojekte "DER BAU“ (Co-Autor Laurent Goldring) in Valenciennes und "Form und Masse“ (mit der Performerin Sonja Pregrad) in Berlin zur Premiere [11].

Ihre Arbeiten "Der Bau“, "Still Lives“ und "California Roll“ wurden jeweils zur Internationalen Tanzplattform Deutschland eingeladen (2014 Kampnagel Hamburg [12], 2008 in Hannover [13] und 2006 in Stuttgart [14]). Außerdem wurde sie zum Pitching zur Tanzplattform 2012 in Dresden eingeladen. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien, war Jury-Mitglied beim Internationalen Choreographen-Wettbewerb in Sofia sowie Mentorin bei DanceWeb 2011 und erhielt zahlreiche Artist-in-Residence-Aufenthalte, u. a. im Podewil/TanzWerkstatt Berlin, Espace Pier Paolo Pasolini und Monty Antwerpen.

Seit vielen Jahren leitet sie weltweit Workshops, engagiert sich für die freie Tanzszene im Balkan und unterrichtet beim MA Choreographie und BA im HZT Berlin [15].

In den letzten Jahren orientierte sie sich immer mehr an somatischer Körperpraxis, wie das Body-Mind Centering (so z. B. 2010 bei einem Embryologie-Workshop mit Bonnie Bainbridge Cohen, der ihre Erfahrungen maßgeblich beeinflusste).

2014 choreographierte Isabelle Schad das Gruppenstück DER BAU – Gruppe12x60, in Zusammenarbeit mit dem kroatischen Regisseur Sasa Bozic und dem bildenden Künstler Laurent Goldring aus Paris, für 12 Performer aus Berlin [11]. Sie arbeitete am Solo Form und Masse für die Performerin Sonja Pregrad, das erneut in Berlin und in Zagreb gezeigt wurde, und schloss ihre Ausbildung zum Shiatsu Practitioner ab. Ende des Jahres kam ihre neue Gruppenchoreographie Collective Jumps im HAU (Hebbel am Ufer) und in einer lokalen Version in Poznan heraus.

2015 entstanden weitere lokale Versionen von Collective Jumps auf Kampnagel in Hamburg und am Deutschen Kulturinstitut in Timisoara, Rumänien [16]. Die Werkschau On Visibility and Amplifications im HAU stellte umfassend die künstlerische Zusammenarbeit von Isabelle Schad und Laurent Goldring vor. Die Soloarbeit Fugen hatte erfolgreich Premiere im Hebbel am Ufer und wurde anschließend in Moving in November in Helsinki [17] und im NEXT Festival in Valenciennes gezeigt [18].

Mit Collective Jumps wurde sie 2016 erneut zur Tanzplattform, dieses Mal in Frankfurt, eingeladen. Erstmals eine Version aus einem gemischten Team, mit Berliner Performern und weiteren Teilnehmern aus der Version Poznan [19]. Es folgten lokale Versionen in Moskau [20] und bei Biennale Tanz in Venedig [21].

Im Oktober 2016 wird eine Zusammenarbeit mit Lea Moro "Solo für Lea" in den Sophiensæle Premiere haben.

Im November 2016 wird ihr neues Gruppenstück "Pieces and Elements" im Hebbel am Ufer in Berlin uraufgeführt.

Fugen [22] wurde im Herbst 2015 im Hau 3 (Hebbel am Ufer, Berlin) uraufgeführt. In ihrem neuen Solo setzt Isabelle Schad die Erforschung von Bewegungen fort, die ein Ausdruck von musikalischen Konzepten sind. Schad kam über die Musik zum Tanz : sie schaut auf eine langjährige Auseinandersetzung mit der Polyphonie J.S. Bachs zurück ; auf ihre Geschichte(n) und die Herkunft ihrer Bewegung zwischen Disziplin und Freiheit. Das Medium, das ihr am nächsten liegt ist der Körper in seiner Materialität und Zeitlichkeit.
Der Begriff der Fuge (lat. fuga bezieht sich auf fugere ‘fliehen’ und fugare ‘jagen’) vereinigt zwei antagonistische Prinzipien in einer einzigen Organisationsform. Er dient ihr als Analogie für den Körper in Formen des Trainierens, in denen Prinzipien von Jagen und Fliehen, Geben und Empfangen, Leere und Fülle eins werden, sowohl im Körper, als auch in der Bewegung, wie im Geist und im Selbst.
Schad beginnt zu erzählen und zu zeigen. Nach und nach wird das Stück zur Fuge, zur Form innerhalb der Form, in der sich Fuge in Fuge fügt. Schad nutzt die Kompositionsprinzipien der Wiederholung und Zeitverschiebung und lotet die Vielfalt und Gleichzeitigkeit der Rhythmen, Linien, Stimmen in ein und demselben Körper aus. Schad, die sich seit Jahren mit dem bildenden Künstler Laurent Goldring austauscht, geht nun weiter mit ihren Fragen um die Sichtbarkeit nicht-repräsentativer Bewegungen : Wie kann das Üben selbst zum Bild werden ? Wie kann Energie zum Bild werden ?
Fugen ist eine autobiographische Arbeit, in welcher der Körper exemplarisch die Konstruktion des Individuums als Teil von Systemen, Erziehung und Disziplinen aufzeigt.


Collective Jumps

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Collective Jumps[23] In ihrer Zusammenarbeit mit Laurent Goldring "Collective Jumps" setzt sich Isabelle Schad mit der Utopie der Gemeinschaftsbildung im Tanz auseinander. Gemeinsam untersuchen sie mit einer Gruppe von 16 TänzerInnen, welche Möglichkeiten sich in der Beziehung zwischen Form und Freiheit ergeben. Kann die Herstellung eines unendlichen, vereinten, monströsen Körpers ein Ort des kulturellen Widerstands sein?

Collective Jumps


Der Bau [24] In Kafkas unvollendeter Erzählung Der Bau wird ein Tierbau beschrieben, der aus dem Körper selbst heraus geschaffen ist und immer noch zu ihm gehört – seine Formen, Spuren, Gerüche, Ausscheidungen und Reserven, Hoffnungen und Verzweiflungen in sich tragend. Sie dient uns als titelgebende Metapher und Ausgangsbasis für die weitere Erforschung der besonderen Beziehung zwischen Körper und Raum, die mit der Stückreihe Unturtled seit 2008 begonnen haben. Während des Arbeitsprozesses an Der Bau wurde klar, dass der Raum selbst als ein Organ, als Extension des Körpers anzusehen ist. Zum Verständnis dieser Idee hilft uns die Ansicht Rilkes über den Bildhauer Rodin, wonach dieser nicht den Körper zur Skulptur formt, sondern die Räume um die Körper herum. Aus großen Stoffbahnen schafft Schad einen planen und flüssigen Raum : Die Stoffe als äußere Schichten (Gewebe) werden wie innere Schichten (Gewebe) behandelt, und sie reagieren überraschend lebendig, zugleich als Körperteil, als Hülle und als Partner.



[25]

Isabelle Schad Unturtled

Good Work Productions

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Good Work wurde gegründet von Iabelle Schad, Bruno Pocheron und Ben Anderson im Jahr 2003. Bis 2015 sind im Rahmen von Good Work 5 Arbeiten entstanden.

- California Roll / CR Installation
- White Trash
- Revolver
- Leistung
- Still Lives / SL Installation

[4] Im Mittelpunkt des Projektes Praticable steht das Teilen und der Austausch von Körperpraktiken mit dem Ziel Research, Lernprozesse, Kreation und Produktionsstrukturen in Beziehung zu setzen. Praticable wurde 2005 gegründet und wird derzeit von Frédéric De Carlo, Frédéric Gies, Isabelle Schad und Odile Seitz fortentwickelt.

Einzelnachweise

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  1. 2012_Ruckert_Schad
  2. Tanzplattform_2008
  3. Förderprogramm_Berlin
  4. a b Praticable
  5. Bach_Red_House_Sofia
  6. Tanzplattform_2009
  7. Communicare
  8. Experience#1
  9. Experience_#1_porto
  10. Heute_volkstanzen_2013_kampnagel
  11. a b [1]
  12. tanzplattform_2014
  13. tanzplattform_2008
  14. http://www.danceinfo.de/tanzplattform/2006programm.shtml
  15. isabelle_schad_hzt_berlin
  16. timisoara
  17. Moving_in_November
  18. [2]
  19. [3]
  20. [4]
  21. [5]
  22. Siehe Hebbel am Ufer Spielplan Isabelle Schad Fugen
  23. Siehe Hebbel am Ufer Spielplan Isabelle Schad Collective Jumps
  24. Isabelle Schad Der Bau
  25. Impulstanz Unturtled

Isabelle Schad / Good Work Productions.
Isabelle Schad / Praticable.
Isabelle Schad / Wiesen55 e.V..