Benutzer:Zenit/Entdeckung der Antarktis

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Expeditionen zur Erkundung der Antarktis

Die Entdeckung der Antarktis wird gewöhnlich James Cook oder Fabian von Bellingshausen zugeschrieben, aber es gibt immer mehr Hypothesen, die dies widerlegen.

Hypothetische Entdeckungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Landkarten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früher wurden in viele Landkarten ein erfundener Südkontinent namens Terra Australis eingezeichnet, der das Übergewicht der Landmassen auf der Nordhalbkugel ausgleichen sollte. Auf einigen dieser Karten wurde die Antarktis so genau dargestellt, dass es Thesen gibt, der Kontinent sei schon früher entdeckt worden.

Auf der 1513 entstandenen Karte des Piri Reis wird möglicherweise die Antarktis angedeutet, diese ist jedoch fälschlicherweise mit Südamerika verbunden. Auffallend ist, dass Tiere in der Antarktis abgebildet sind. (siehe auch Karte des Piri Reis)

Die Karte von Oronteus Finaeus stammt aus dem Jahr 1531. Auf ihr erkennt man die Antarktis mit einiger Genauigkeit. Neben der Ostantarktis, die fast deckungsgleich mit heutigen Karten ist, ist auch die West-Antarktis dargestellt.

Die Karte von Gerhard Kremer, genannt Mercator, stammt von 1569. Hier ist die Antarktis eisfrei abgebildet und es sind Flüsse und Gebirge zu sehen.

Der Franzose Philippe Buache zeichnete seine Karte 1754. Auf ihr wird die Antarktis durch eine Meerstraße geteilt. Der Kontinent ist hier ebenfalls eisfrei.

Francisco de Hoces 1526[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es ist möglich, dass bereits 1526 Francisco de Hoces, als Kommandant einer Karavelle der glücklosen Loaísa-Expedition, bei der versuchten Durchfahrt durch die Magellan-Straße so weit südlich abgetrieben wurde, dass er als erster Europäer das Südpolarmeer gesehen hat.

Dirck Gerritz Pomp 1599[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jacob Mahu leitete 1598 eine Expedition, deren Ziel es war, durch Umrundung der südamerikanischen Südspitze zu den Gewürzinseln zu gelangen. Nachdem Mahu bereits vor Erreichen der Magellanstraße verstarb, übernahm Dirck Gerritz Pomp das Kommando über die "Blijde Boodschap". Pomp und sein Schiff wurden südwärts abgetrieben, dabei soll er bei 64° eine bergige Küste ausgemacht haben. Somit wäre Pomp der eigentliche Entdecker der Südlichen Shetlandinseln. Er wäre somit auch der erste Europäer, der eine zum antarktischen Kontinent gehörende Landmasse entdeckt hätte.

Gabriel de Castilla 1603[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Valparaíso lossegelnd, um Angriffe holländischer Freibeuter einzudämmen soll Gabriel de Castilla in südliche Gewässer jenseits der Drakepassage gelangt sein. Damit könnte er der erste Entdecker sein, der das Südpolarmeer erreichte. Castilla will im Zuge dieser Expedition auch Land ausgemacht haben, somit wäre auch er einer der hypothetischen Entdecker der Südlichen Shetlandinseln.

Unumstrittene Entdeckungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

James Cook 1773[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1772 bis 1775 unternahm der Brite James Cook eine südliche Weltumrundung, wobei er auch die legendäre Terra Australis suchte. 1773 erreichte er möglicherweise die Antarktis, konnte jedoch wegen Nebels und großer Eismengen das Land nicht sichten.

William Smith 1819[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1819 entdeckte William Smith die Südlichen Shetlandinseln und somit ein zur Antarktis gehörendes Archipel. 1820 kehrte er mit Edward Bransfield, einem weiteren hypothetischen Entdecker der Antarktis, zurück.

Fabian von Bellingshausen 1820[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

F. von Bellingshausen, der für Russland unterwegs war, entdeckte schließlich die antarktische Landmasse. Um 1820 unternahm er eine Umrundung.

Edward Bransfield 1820[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bransfield, der bereits 1819 mit William Smith die Südlichen Shetlandinseln erkundete, kehrte 1820 ins Südpolarmeer zurück. Nachdem er für England die King-George-Insel in Besitz genommen hatte, erforschte er die südlichen Teile des antarktischen Meeres und stieß auf Tower Island und Ohlin Island. Am 30. Januar 1820 entdeckte die Expedition die Trinity-Halbinsel, den nördlichsten Teil der Antarktis und setzte ein Beiboot aus, von dem aus Bransfield das Land betrat. Er notierte in sein Logbuch, dass er die lange gesuchte südliche Landmasse entdeckt hatte und beschrieb zwei von Schnee bedeckte Berge. Einer dieser Berge wurde zu seinen Ehren Mount Bransfield genannt. Bransfield folgte dem Rand des Eisschelfs und entdeckte Elephant Island und Clarence Island, die er ebenfalls für die britische Krone in Besitz nahm.

Die Entdeckung der Antarktis durch Bransfield wurde von Russland und den USA angezweifelt, gemäß Logbucheintrag erfolgte sie nur drei Tage später als jene von Bellinghausen.

Nathaniel Palmer 1820[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der US-amerikanische Robbenjäger Nathaniel Palmer sichtete am 17. November 1820 erstmals den antarktischen Kontinent.

John Davis 1821[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem US-amerikanischen Robbenjäger John Davis wird der erste Landgang auf dem Kontinent zugeschrieben, er soll am 7. Februar 1821 einen Spaziergang auf Antarktika unternommen haben. Historiker bezweifeln allerdings diesen Anspruch.

Erich von Drygalski 1902[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Polarforscher Erich von Drygalski leitete von 1901 bis 1903 die erste deutsche Südpolarexpedition mit dem Schiff Gauss, die das Kaiser-Wilhelm-II.-Land mit dem Gaussberg entdeckte. Seine Forschungsergebnisse publizierte er in einer zwanzigbändigem Publikationsreihe sowie zwei Atlanten. Sein Schiff drang bis 66°2' in den Süden vor.

Otto Nordenskjöld 1902[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Falcon Scott und Ernest Shackleton 1901[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang August 1901 startete der Brite Robert Falcon Scott zu seiner ersten Polarexpedition. Sein Schiff "Discovery" überquerte am 3. Januar 1902 den Südpolarkreis. Scotts Expedition war die erste, die das Rossmeer durchfuhr und das Ross-Schelfeis erreichte. Sie waren auch die ersten, die in der Antarktis eine Ballonfahrt wagten. Neben Scott war es Ernest Shackleton, der an dieser Ballonfahrt teilnahm. Es blieb jedoch bei dem einmaligen Einsatz des Ballons. Er nahm gleich bei der ersten Fahrt solchen Schaden, dass er für den Rest der Expedition unbrauchbar blieb.

Roald Amundsen 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Norweger Roald Amundsen leitete die Antarktisexpedition von 1911 bis 1912, die als erste den Südpol erreichte. Der Südpol wurde am 14. Dezember 1911 erreicht, die Entdeckung wurde jedoch erst am 7. März 1912 bekanntgegeben. Seine Gruppe bestand aus Olav Bjaaland, Helmer Hanssen, Sverre Hassel und Oscar Wisting. Amundsen beschrieb seine Reise in dem Buch „Die Eroberung des Südpols, 1910-1912“.

Robert Falcon Scott 1912[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Robert Falcon Scott erreichte als zweiter nach Amundsen am 18. Januar 1912 den Südpol. Es war ein Fünf-Mann-Team, das neben Scott aus Edward Wilson, Edgar Evans, Lawrence Oates sowie dem Leutnant Bowers bestand. Der Rückweg wurde für Scott und seine Leute zu einem verzweifelten Kampf gegen die extreme Witterung, bei dem alle Expeditionsteilnehmer ums Leben kamen.

Wilhelm Filchner 1911[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der deutsche Wilhelm Filchner startete am 4. Oktober 1911 mit dem Expeditionsschiff Deutschland in Richtung Südpol. Dabei entdeckte er das zweitgrößte Schelfeis der Antarktis, das heutige Filchner-Ronne-Schelfeis in der Wedellsee und das Prinzregent-Luitpold-Land.

Siehe auch: Entdeckung Amerikas, Entdeckung Australiens

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alan Gurney: Der weiße Kontinent. Die Geschichte der Antarktis und ihrer Entdecker, München 1997 ISBN 3-89405-158-2
  • Roald Amundsen: Die Eroberung des Südpols. München 1912
  • Kapitän Scott: Letzte Fahrt. Leipzig 1922
  • Wilhelm Filchner: Zum sechsten Erdteil. Berlin 1922

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