Benutzer Diskussion:Peter Knauer

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In der Überzeugung übereinzustimmen, worin ich nur übereinstimmen kann, habe ich dem, in der Diskussion zum Artikel "Gottesbeweis", Anliegen zu verschiedenen Umformulierungen zugestimmt. Ich fände es allerdings richtig und gut, wenn der Beitrag durch den Autor selbst geändert würde. Liebe Grüsse nach Brüssel. Das Weitere findet sich. Domini sumus. --A.M. 13:42, 10. Sep 2005 (CEST)


Hallo Peter; Zur Begrüßung und zu deinem Zitat auf deiner persönlichen Seite, hier eines, dass mich umtreibt:

„Zum Christsein reicht die christliche Religion nicht aus“ Thomas Satory, deutscher Theologe (1925 - 1982)

Meine Frage an dich als Experten: Wie erkennt ein ungebundener (!)Theologe das offensichtliche Wirken des Göttlichen Geistes, wenn es darum geht, über die kanonischen Schriften hinaus, weitergehende Erkenntnisse über die wahrhaftige Beschaffenheit der Realtität zu erhalten? --K.Schmedemann 13:41, 2. Dez 2005 (CET)

Hallo, K. Schmedemann,
Das Zitat auf meiner persönlichen Seite ("Der eigentliche Gott, dessen Name die Christenheit verkündet, ist sie daselbst." Ludwig A. Feuerbach") hat mir jemand anders unberechtigt hineingeschrieben. Ich habe es soeben erst gefunden und wieder gelöscht. Das Zitat ist Unsinn, denn die christliche Botschaft versteht die Welt als das von Gott Verschiedene, das auf ihn verweist. Wenn jemand diskutieren will, soll er das auf dieser Seite (Benutzer Diskussion: Peter Knauer) tun.
Zur Anfrage: Die christliche Botschaft aufgrund ihrer ursprünglichen Bezeugung im Neuen Testament lässt sich so zusammenfassen: An Jesus als den menschgewordenen Sohn Gottes glauben heißt, sich und die ganze Welt in die ewige Liebe Gottes zu Gott, des Vaters zum Sohn, hineingeschaffen zu wissen und deshalb nicht mehr aus der Angst um sich selber leben zu müssen. Darauf lassen sich alle christlichen Glaubensaussagen zurückführen. Weil Gott der in allem Mächtige ist, bedeutet Gemeinschaft mit ihm, dass keine Macht der Welt ausreichen kann, uns aus der Gemeinschaft mit ihm herauszureißen (vgl. Röm 8,35).
Alles von Gott Verschiedene ist bloße Welt und Gegenstand der Vernunft. Geglaubt werden kann nur die Selbstmitteilung Gottes an seine Schöpfung. Und mehr als dass Gott sich selbst schenkt, kann es nicht geben.
Dieses Verständnis weist sich daran aus, dass es niemandem möglich ist, noch etwas Größeres zu denken. Die christliche Botschaft wird jedoch immer dann missverstanden, wenn man meint, sie sei additiv zusammengesetzt oder es sei gar möglich, noch etwas über sie hinaus sinnvoll zu glauben.
Ich verstehe mich nicht als einen "ungebundenen" Theologen, der sich seinen Glauben selber zurecht macht. Denn einen solchen Glauben könnte ich von bloßer Einbildung nicht unterscheiden. Dass die Welt in die Liebe Gottes zu Gott aufgenommen ist, kann man nicht an der Welt ablesen, sondern es muss einem gesagt werden. Wir Christen berufen uns für den Glauben auf Jesus als seinen Urheber und Vollender.
Wenn Thomas Satory schreibt: "Zum Christsein reicht die christliche Religion nicht aus", dann meint er, dass die christliche Botschaft gewöhnlich nur wie im verschlossenen Briefumschlag weitergereicht wird, und das reicht ja nun tatsächlich nicht aus. Man muss den Briefumschlag öffnen und sich aufmerksam mit seinem Inhalt befassen. --Peter Knauer 23:01, 4. Dez 2005 (CET)
Lieber Peter Knauer;
Vielen Dank für die aussagekräftige Antwort, die selbst für mich als Laien durchaus überzeugend klingt.
Mit „ungebunden“ meinte ich konkret „über die Begrenzungen der konfessionell etablierten theologisch-philosophischen Erkenntnisse hinausgehend forschen“ zu können, ohne dabei Gefahr zu laufen, wegen eventuell abweichender Erkenntnisse in der Folge brotlos zu werden.
Meine Frage zielte konkret auf die Fälle göttlicher Neuoffenbarungen und deren Bewertung für Glauben und Lehre. Für die katholische Konfession von aktuellem Interesse sind insbesondere die Personaloffenbarungen der Griechin Vassula Ryden, deren Tätigkeit bereits zweimal von der Glaubenskongregation, damals noch unter Vorsitz des heutigen Papstes, eingehend geprüft und als grundsätzlich nicht verwerflich eingestuft wurde.
Diese Offenbarungen müssen einen Sinn und Zweck haben, sonst würden sie nicht gegeben – wie erforscht ein Fundamentaltheologe das Wirken des Geistes, der bekanntlich weht, wann und wo er will und würde er die Grenzen der Akzeptanz bei den Schranken der Dogmatik seiner Konfession setzen oder den Mut haben gegebenenfalls erweiterte, überzeugende Einsichten zu gewinnen, zu bewerten und argumentativ zu verteidigen, selbst wenn sie gültigen Dogmen widersprächen?
--K.Schmedemann 22:56, 8. Dez 2005 (CET)
Lieber K. Schmedemann
Ein Grundprinzip des christlichen Glaubens ist, dass alles von Gott Verschiedene, nämlich die ganze geschaffene Welt, Gegenstand der Vernunft ist und nicht geglaubt wird. Der einzig mögliche Gegenstand des Glaubens ist Gottes Selbstmitteilung an die Welt. Und der ganze christliche Glaube lässt sich in dem einen Satz zusammenfassen: An Jesus als den Sohn Gottes glauben bedeutet, auf Grund seines Wortes aus dem Vertrauen leben, von Gott mit derselben Liebe angenommen zu sein, in der er als Vater von Ewigkeit her seinem Sohn zugewandt ist. Mehr als sich selbst schenken kann Gott nicht. Göttliche Offenbarung hat ihr Kriterium daran, dass sie nur als letztes Wort über alles andere verstanden werden kann und dass niemand in der Lage ist, gleichsam noch draufzusatteln und etwas noch Größeres zu sagen.
Das Wehen des Heiligen Geistes besteht nicht in neuen Offenbarungen, sondern darin, dass Menschen ihren Glauben zu verstehen beginnen und so handeln, wie es dem Wirken des Heiligen Geistes entspricht, nämlich liebevoll und wirklich auf die Situation eingehend.
Der große katholische Mystiker Johannes vom Kreuz (1542-1591), Aufstieg zum Berge Karmel, Buch 2, Kap. 22, 3.5. schreibt deshalb mit Recht:
„Indem Gott uns seinen Sohn so gab,
wie er ihn uns gegeben hat
− er ist sein eines Wort, und ein anderes hat er nicht −,
hat er uns alles zusammen und auf einmal
in diesem einzigen Wort gesagt,
und mehr hat er nicht zu sagen. …
Wer deshalb jetzt noch Gott befragen
oder irgendeine Vision oder Offenbarung wünschen wollte,
beginge nicht nur eine Torheit,
sondern richtete sich gegen Gott,
indem er die Augen nicht ganz auf Christus richtet,
sondern etwas anderes oder Neues verlangt.“
Das bedeutet mit anderen Worten: Es ist keine weitere Offenbarung zu erwarten. Angebliche Personaloffenbarungen (woran haben sie ihr Kriterium?) sagen entweder das, was bereits bekannt ist, mit anderen Worten (das ist der Gegenstand einer kirchlichen Prüfung), oder sie sind sinnlos. Es ist kein Kriterium für Offenbarung, dass jemand Visionen oder sonstwas hat. Solche Phänomene findet man in jeder Psychiatrie.
Selbstverständlich kann jeder forschen und alle Fragen, die er hat, an den überlieferten christlichen Glaubens stellen. Niemand hat das Recht, jemandem irgendeine Frage zu verbieten. In diesem Sinn ist Theologie weisungsunabhängig. Wenn die christliche Botschaft von Gott stammen sollte, dann wird sie alle Fragen aushalten; sie zu befragen, kann nur zum besseren Verstehen führen. Aber es ist doch gut, sich mit der wirklichen christlichen Botschaft selbst zu befassen, anstatt sich irgend etwas zurechtzumachen.
Es gibt also keine Fälle "göttlicher Neuoffenbarungen". Und deshalb kann man wohl auch nicht sagen: "Diese Offenbarungen müssen einen Sinn und Zweck haben, sonst würden sie nicht gegeben". Es ist schlicht zu bestreiten, dass es sich überhaupt um göttliche Offenbarungen handelt.
Eigentlich müsste ich Ihnen erläutern, womit die christliche Botschaft ihren Offenbarungsanspruch begründet. Ich empfehle Ihnen dazu, meinen Artikel "Wort-Gottes-Theologie und Christologie" zu lesen: http://www.jesuiten.org/peter.knauer/09.html
Einen herzlichen Gruß von Ihrem Peter Knauer


Lieber Peter Knauer
Nun wird es langsam greifbar. Ich hatte bereits schon anfänglich den Verdacht, dass wir zwar denselben Begriff verwenden, aber nicht das gleiche meinen.
Absolut unstrittig ist die Unerreichbarkeit des Erlösungswerkes Jesu Christi in dem er als Mensch und Gott als die Liebe selbst das Opfer zur Tilgung aller Schuld des Geschöpflichen brachte. Dieser Vorgang ist einmalig, ewiglich gültig für alle Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und braucht niemals mehr wiederholt oder gar übertroffen zu werden.
Der Begriff der göttlichen Offenbarung auf dieses Ereignis angewandt, bedeutet etwas in seiner Größe einzigartiges, unübertreffliches, absolut hinreichendes, als Ausdruck der unendlichen Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen sich selbstlos verschenkendes, in seiner Tiefe niemals ganz zu erfassendes Geschehen, das jedem Menschen, der dieses will, die Rückkehr zu seinem Gott und Schöpfer ermöglicht.
Wenn du nun argumentierst, göttliche Offenbarung sei nach diesem unübertrefflichen Akt der Liebe nicht mehr geschehen oder vonnöten oder gar möglich, wie bezeichnest du dann das Wirken des Geistes zu Pfingsten und dessen Auswirkungen in der darauffolgenden Apostelgeschichte, wie den Vorgang der Bekehrung des Saulus zu Paulus, wie die gewaltige Vision des Johannes auf Patmos - als eigenes Buch des NT, wie die Aussage „...und ich werde ausgießen meinen Geist über alles Fleisch und Knechte und Mägde werden weissagen...“, wie die Aussage „...ich werden euch den Tröster senden, den heiligen Geist, der wird euch in alle Wahrheit leiten und euch an all das erinnern, was ich euch gesagt habe ...“?
Du sagst: „Göttliche Offenbarung hat ihr Kriterium daran, dass sie nur als letztes Wort über alles andere verstanden werden kann und dass niemand in der Lage ist, gleichsam noch draufzusatteln und etwas noch Größeres zu sagen.“
Ich behaupte, das sehr wohl jemand in der Lage ist, gleichsam noch draufzusatteln und noch Größeres zu sagen, nämlich Gott selbst und zwar eben durch seine Offenbarungen, jeweils gemäß der Auffassungsgabe des Menschen entsprechend. Denn Gott ist unendlich, somit sind der geistigen Erkenntnis des Geschöpflichen, das sich ihm wieder annähern will, göttlicherseits prinzipiell ebenfalls keine Grenzen gesetzt.
Du sagst: „Angebliche Personaloffenbarungen (woran haben sie ihr Kriterium?) sagen entweder das, was bereits bekannt ist, mit anderen Worten (das ist der Gegenstand einer kirchlichen Prüfung), oder sie sind sinnlos.“
Das (nachprüfbare) Gegenbeispiel existiert bereits schon seit längerem, denn die Neuoffenbarungen, die Bertha Dudde empfing (es sind übrigens die einzigen, denen ich diesen Status uneingeschränkt zuspreche), haben ihr Kriterium in außergewöhnlicher göttlicher Hilfe in geistiger Not, sagen sehr viel, was noch nicht bekannt ist, würden dennoch jeder undogmatisch durchgeführten, kirchlichen Prüfung standhalten und sind keineswegs sinnlos, sondern eine wirkliche, den christlichen Glauben ungemein stärkende göttliche Gnadengabe allerhöchsten Wertes.
Du schreibst „...(nach diesen und jenen kombinatorischen Vorüberlegungen) ...Es ist keine weitere Offenbarung zu erwarten.“
Ich meine, mit dieser Haltung werden von vornherein mögliche Quellen nicht auszuschließender, göttlicher Zuwendungen verschüttet. Bedenke nur den Fall, wenn sich Gott, allen brillanten Vordenkern zum Trotz, aufgrund viel weiter reichender, uns noch verborgener Pläne, nicht an deren Schlussfolgerungen hält, soll er dann von uns aus bestimmt werden, sich unseren Auffassungen zu beugen?
Du schreibst zum Schluss: „Es gibt also keine Fälle "göttlicher Neuoffenbarungen". Und deshalb kann man wohl auch nicht sagen: "Diese Offenbarungen müssen einen Sinn und Zweck haben, sonst würden sie nicht gegeben". Es ist schlicht zu bestreiten, dass es sich überhaupt um göttliche Offenbarungen handelt.“
Nun, ich lese täglich in Kundgaben, die es deiner Definition nach gar nicht geben kann und habe dadurch ein tiefes Verständnis in das göttliche Walten und Wirken erfahren dürfen, Auswirkungen, die bislang in meinen ausschließlich konfessionell betreuten Lebensabschnitten niemals auch nur annähernd bewirkt werden konnten.
Seine Schafe hören eben seine Stimme. Lehre und Auswirkungen auf den Menschen sind nicht zu trennen.


Wenn ich eines an der nahezu durchgängigen, klerikalen Haltung aller großen Konfessionen nicht verstehen kann, dann dies: Obwohl genau wissend, wie mager insgesamt die Quellenlage bezüglich der biblischen Schriften ist, genau wissend, wie sich Exegeten erbittert mühen, die teilweise eklatanten Widersprüche dieses Basiswerkes (dessen Zusammenstellung in Art und Umfang im übrigen eine rein menschliche Entscheidung war) zu einer nachvollziehbaren Theologie zu formen, obwohl alles, was sie nicht verstehen, nahezu zwangsläufig zu einer Bezeichnung als Mysterium führt, das den Glauben als Ganzes nur erschwert und vieler Widernisse mehr – hält man nicht etwa systematisch Ausschau nach möglichen Quellen, welche die Arbeit erleichtern könnten, für Gott zu arbeiten, indem sie ihm seine Seelen leichter wieder zuführen, sondern errichtet intellektuell geborene, dogmatische Hürden, die ein einfacher Mensch bereits nicht mehr nachvollziehen kann und verschanzt sich dahinter, wohl wissend, dass jedes Dogma ein Luftschloss ist, insofern, dass es nur postuliert und belegt, aber niemals zwingend bewiesen werden kann, ebenso wenig wie dessen genaues Gegenteil, somit alles reine Glaubenssache ist. Natürlich ist es gut, fest und zuversichtlich seinen Glauben zu vertreten, doch was tun, wenn die Menschen nicht mehr folgen wollen?
Nun, der kirchliche Einfluss auf die Gläubigen, wie er im Mittelalter existierte, indem er „Glauben“ auch erzwingen konnte, ist nicht mehr. Nun müssen die Herzen direkt für einen lebendigen Glauben an Gott in Jesu Christo gewonnen oder wiedergewonnen werden, wie es göttlicher Wille ist. Das geht vielfach nur noch durch umfassenderes, wahrhaftiges geistiges Wissen direkten göttlichen Ursprungs, das nicht im Widerspruch zur Bibel steht, sondern diese sinnvoll ergänzt und erklärt, das Herz und Verstand gleichermaßen befriedigend anspricht und keinerlei Verweise auf dogmatische Gedankengebilde benötigt. Ich, als ein Freund der Neuoffenbarung, ersehe darin die wertvollste Aufgabe, die ein Mensch nur übernehmen kann, wünsche aber dennoch allen, die auf herkömmlich traditioneller Weise arbeiten, jeden nur erdenklichen Erfolg.
Auch von mir die herzlichsten Grüße, euer Klaus Schmedemann
--K.Schmedemann 00:01, 13. Dez 2005 (CET)
Lieber K. Schmedemann,
Mit Recht sagen Sie, dass das Erlösungswerk Christi unüberbietbar ist.
Sie schreiben aber dann: "Wenn du nun argumentierst, göttliche Offenbarung sei nach diesem unübertrefflichen Akt der Liebe nicht mehr geschehen oder vonnöten oder gar möglich, wie bezeichnest du dann das Wirken des Geistes zu Pfingsten und dessen Auswirkungen in der darauffolgenden Apostelgeschichte, wie den Vorgang der Bekehrung des Saulus zu Paulus, wie die gewaltige Vision des Johannes auf Patmos - als eigenes Buch des NT, wie die Aussage „...und ich werde ausgießen meinen Geist über alles Fleisch und Knechte und Mägde werden weissagen...“, wie die Aussage „...ich werden euch den Tröster senden, den heiligen Geist, der wird euch in alle Wahrheit leiten und euch an all das erinnern, was ich euch gesagt habe ...“?"
Ich meine, dass das Wirken des Geistes sich auf nichts anderes bezieht als eben unsere Erkenntnis des Erlösungswerks Christi. Es bringt nichts darüber Hinausgehendes, sondern lässt gegenwärtig erkennen (erinnert daran), was durch Christus geschehen ist. Es handelt sich nicht um "zusätzliche" oder "neue" Offenbarungen. Die Bekehrung des Saulus zu Paulus besteht doch gerade und allein darin, Christus anzuerkennen. "Niemand kann sagen, Jesus ist Herr, außer im Heiligen Geist" (1 Kor 12,3).
Und außerdem, warum sollen Dogmen Luftschlösser sein? Sie könnten doch auch als schlichte Zusammenfassungen des Glaubens an Jesus Christus verstanden werden. Etwa dass es im Dogma der Dreifaltigkeit Gottes darum geht, dass wir Menschen in der Weise mit Gott Gemeinschaft haben, dass wir in die Liebe des Vaters zum Sohn aufgenommen sind, die alles geschaffene Maß übersteigt. Oder im Dogma von der Menschwerdung des Sohnes wird zusammenfassend darüber Rechenschaft gegeben, woher wir das wissen. Und solche Dogmen bleiben doch keineswegs hinter der Wahrheit zurück. An Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben bedeutet, aufgrund seines Wortes dessen gewiss zu sein, dass man selbst und die ganze Welt in die Liebe des Vaters zum Sohn aufgenommen ist, gegen die keine Macht der Welt ankommt; dies lässt sich doch gar nicht noch überbieten.
Freundliche Grüße
--Peter Knauer 22:58, 22. Dez 2005 (CET)


Lieber Peter Knauer;
Nun erhalten wir überwiegenden Konsens, weil wir uns auf folgendes einigen können:
Die Vorsilbe „Neu-“ in Neuoffenbarung hat inhaltlich gesehen lediglich neben einer rein temporalen Bedeutung, indem sie aussagt, dass diese Offenbarung in geschichtlich jüngerer Zeit erfolgte, die Bedeutung einer Offenbarung Gottes auf Jesus Christus, wenn die Quelle authentisch ist.
Ihr Inhalt ist nicht als „vertikal“ erweiternd zu verstehen, indem durch irgendetwas Neues das Erlösungswerk Jesu Christi und dessen Auswirkungen selbst nun übertroffen werden müssten, sondern „horizontal“ erweiternd. Das heißt, dass darin manche in der Bibel nicht enthaltenen Details bezüglich der Herkunft, der Aufgabe, des Lebensziels und der zukünftigen Bestimmung der menschlichen Seele offenbart werden, einzig mit der sinnvollen Zielsetzung, berichtigend, klärend und erhellend zu wirken. Dadurch wird ein wirklich lebendiger Glaube für viele Seelen erst möglich gemacht, denn diese erweiterte Sicht im sinnvollen Zusammenhang mit dem biblischen Kontext erzeugt einen Glaubensgegenstand, der zugleich mit Herz und Verstand angenommen, akzeptiert und als glaubwürdig erklärbar und damit nach außen hin wirklich überzeugend vertretbar wird. Der Grund ist hauptsächlich darin zu sehen, dass sich ein widerspruchsfreies, in sich schlüssiges geistiges Weltbild ergibt, das einerseits zutiefst christlich ausgerichtet ist, zum anderen keinerlei Rückgriff auf den Mysterienbegriff erfordert. Alles ist hinreichend erklärt, jedoch teilweise in etwas anderen Zusammenhängen, als bislang traditionell vertreten, was einerseits zwar Ablehnung seitens konservativ gefestigter, konfessioneller Organisationen erzeugen wird, beim näheren Hinsehen jedoch die Möglichkeit einer derart umfassenden Ökumene eröffnet, die es bislang noch nicht gegeben hat.


Schwieriger wird die Sache beim Begriff des Dogmas. Ich möchte ihnen daran beispielhaft zeigen, wie nun eine Argumentation mit Hilfe von geistigen Erkenntnissen aus Neuoffenbarungen geführt werden kann:
Es ist im Grunde nichts dagegen einzuwenden, wenn Glaubensauffassungen in irgendeiner Form fixiert werden, damit sie für jedermann nachprüfbar dargestellt werden können, solange es sich dabei nur um Festlegungen allgemeinster Bekenntnisse handelt.
Problematisch wird es dann, wenn sich die Dogmatik auf Bereiche erstreckt, die den ganzen Glaubensgegenstand in Details begrenzen, wie beispielsweise die konkrete Auffassung, nur durch die rechtmäßige Amtsnachfolge des Apostels Petrus ist eine besondere Geistesgabe an ein bestimmtes, weiterordinierbares Amt des Oberhauptes gegeben, die als unmittelbares Wirken des Heiligen Geistes im Amtsträger Unfehlbarkeit in geistigen Entscheidungen gewährleistet (Das trifft nicht nur auf die katholische Kirche zu, sondern findet sich in manchen kleineren Glaubensgemeinschaften ebenso in ähnlichen Varianten wieder).
Abgesehen davon, was geschehen kann und geschehen ist, wenn solcherlei und ähnliche Auffassungen mit weltlicher Macht kombiniert werden, was in unserer eigenen abendländischen Geschichte, die in vielen Teilen auch Kirchengeschichte ist, zu Erscheinungen wie Zwangsmissionierung, Imperialismus, Sklaverei oder Inquisition beigetragen hat, gibt es ein eindeutiges Göttliches Veto gegen solcherart Eingrenzungen.
Denn jegliches Dogma dieser Art bewirkt einen geistigen Zwang für die Seele. Einerlei ob durch Versprechungen oder Androhungen von Strafe ein geistiges Gebot direkt oder indirekt durchgesetzt wird, jeglicher geistiger Zwang ist eine Vergewaltigung des freien Willens. Und nur auf eine Entscheidung der Menschenseele in eben diesem freien Willen während ihres Erdenlebens kommt es aus göttlicher Sicht entscheidend an.
Gott will keine „gerichteten“ Geschöpfe, die entweder nur durch Aspekte ihrer Erschaffung nicht anders können, als immer nur gottgewollt zu denken, zu wollen und zu handeln, oder dies gezwungenermaßen tun müssen.
Solcherart Geschöpfliches hätte er sich auch direkt selbst erschaffen können, wenn das seine Zielsetzung für die Entwicklung der menschlichen Seele gewesen wäre.
Nur durch die unbedrängte Entscheidung in völlig freiem Willen, sich seinem Gott und Schöpfer wieder zuzuwenden (wofür übrigens Jesus Christus die unabdingbaren Voraussetzungen erst geschaffen hat) gestaltet sich die Menschenseele aktiv selbst und unter möglicher Zuwendung ungemessener Göttlicher Gnaden (d.h. Hilfen zum geistigen Aufstieg) von einem „Geschöpf“ Gottes zu einem „Kind“ Gottes, das auch Göttliche Allmacht nicht hätte ursprünglich so erschaffen können, weil er dessen Willen frei gemacht hat.
Wir könnten nun in dieser Weise noch viele Seiten lang fortfahren und so manche Aspekte berühren, doch ich möchte es dabei bewenden lassen.
Ich würde mich nämlich schon freuen, wenn sich meine Ausführungen nur dahingehend auswirken würden, dass sich dieses Thema einer intensiveren, ernsthaften Zuwendung als würdig erweist, anstatt lediglich aus dogmatischen Gründen von vornherein ungeprüft ausgeblendet zu werden.
Mit freundlichem Gruß, Klaus Schmedemann --K.Schmedemann 20:06, 23. Dez 2005 (CET)