Benutzer Diskussion:Scialfa/ Käte Niederkirchner

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Käte Niederkirchner (* 30. Januar 1944 in Tscheljabinsk) ist eine frühere deutsche Politikerin (SED) und Kinderärztin. Sie ist die Nichte der vor allem in der DDR bekannt gewordenen Widerstandskämpferin Käthe Niederkirchner.

Käte Niederkirchner wurde als Käte Appel am 30. Januar 1944 in Moskau geboren. Kätes Eltern waren Karl Dienstbach aus Frankfurt am Main und Mia Niederkirchner, die Schwester von Käthe Niederkirchner. Appel war der Deckname des Vaters in Deutschland. Beide hatten sich im Moskauer Hotel Lux kennengelernt und arbeiteten später für das NKFD in Kriegsgefangenenlagern, um deutsche Kriegsgefangene politisch zu agitieren. Die Mutter war mit Käter im sechsten Monat schwanger, als sich deren ältere Schwester Käthe Niederkirchner zu einem riskanten Einsatz als Fallschirmspringerin hinter der Frontlinie verabschiedete. Ihre Mutter versprach dabei: „Wenn es ein Mädchen wird, heißt es Käte." Nach der Rückkehr der Niederkirchners in die SBZ nahm Kätes Vater wieder richtigen Namen an und da er Mia Niederkirchner nicht heiratete, hieß deren Tochter nun Käte Dienstbach.

Im Zuge der zunehmenden Verehrung der antifaschistischen Widerstandskämpfer in der DDR wurde Käte Niederkirchner bereits früh von ihrer Mutter zu Gedenkveranstaltungen zu Ehren ihrer Tante Katja mitgenommen. Als nahe Angehörige dieser Widerstandskämpferin nahm sie auch oft an Begegnungen mit sogenannten Namensträgern wie Kollektiven, Brigaden und Angehörigen von öffentlichen Einrichtungen teil. Nach dem bestandenen Abitur nahm Käte Dienstbach 1963 ein Medizinstudium an der Humboldt-Universität in Berlin auf, welches sie 1969 abschloß. Während des Studiums wurde sie von der FDJ als Kandidatin für die 6. Wahlperiode der Volkskammer gewonnen. Desweiteren wurde sie 1965 Mitglied der SED.Nach den Volkskammerwahlen 1967 wurde die mittlerweile verheiratete Käte Sima als Berliner Vertreterin Abgeordnete der Volkskammer für die FDJ-Fraktion. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit 23 Jahren eine der jüngsten Abgeordneten und saß zunächst bis 1976 im Ausschuß für Volksbildung. Geheiratet hatte sie den Komilitonen Jürgen Sima, der später Chefarzt am..... wurde. Während Käte Dienstbach nach dem Studium ihre Doktorarbeit schrieb, wurde sie hauptamtlich beim Zentralrat der FDJ angestellt, bis sie 1970 eine Stelle als Ärztin an der Berliner Charité bekam. Dort wurde sie zunächst weiter als Fachärztin für Kinderheilkunde ausgebildet. 1972 wurde Käte Sima Mutter einer Tochter. 1977 ließ sich Käte Sima scheiden. Zu dieser Zeit arbeitete Käte Niederkirchner bereits als Kinderärztin,deren Ausbildung sie 1976 erfolgreich abgeschlossen hatte, an der Berliner Charité und war zudem weiterhin als Volkskammerabgeordnete tätig, seit 1976 auch als Mitglied im Ausschuß für Gesundheitswesen.

Da ein entferner Verwandter der Niederkirchners diesen Nachnamen in der DDR sehr zu seinem eigenem Vorteil ausnutzte und sich im Briefwechsel mit Namensträgern als offizieller Vertreter der Niederkirchners ausgab, wurde seitens der Familie beschlossen, den Namen Niederkirchner in den Familiennamen wieder einzubringen. Fortan hieß Käte Sima nun Käte Sima-Niederkirchner. Unter diesem Namen wurde sie 1981 auch wieder Abgeordnete der Volkskammer, altersgerecht nunmehr der SED-Fraktion angehörig. Ende der 80iger Jahre änderte Käte Sima-Niederkirchner ihren Namen in Käte Niederkirchner. Unter diesem Namen kandidierte sie dann als Abgeordnete der PDS zu den Wahlen der ersten frei gewählten Volkskammer am 18. März 1990. Sie zog als Mitglied der PDS-Fraktion in das Parlament ein und wurde als deren Vertreterin zu einer der Vizepräsidenten der Volkskammer gewählt. Im beruflichen Bereich eröffnete Käte Niederkirchner eine eigene Praxis als Kinderärztin.

Auf das Angebot der PDS zur Kandidatur für den Bundestag verzichtete sie und bildete sich stattdessen als Fachärztin mit einer zusätzlichen Ausbildung für Psychotherapeutin weiter.

  • Eberhard Panitz: Käte - eine biographische Erzählung über Käte Niederkirchner nach Aufzeichnungen und Berichten ihrer Schwester Mia; Verlag Neues Leben: Berlin 1955