Benutzer Diskussion:Simonsimi

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Simonsimi in Abschnitt Antwort
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   Hast du Fragen an mich? Schreib mir auf meiner Diskussionsseite! Viele Grüße, Informationswiedergutmachung (Diskussion) 03:27, 2. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Bruder war Flieger[Quelltext bearbeiten]

Hi Simonsimi, ich hab begonnen, den von Dir und Arnimbus eingestellten Artikel Mein Bruder war ein Flieger zu überarbeiten (wie auch schon einige andere User). Abgesehen davon, dass der Gedichttext nicht hier veröffentlicht werden darf, weil er urheberrechtlich geschützt ist: Ich habe auch einige Bedenken bei der Gedichtanalyse. Es ist nicht so eindeutig, dass die Zeile "Unserm Volke fehlts an Raum" durch einen "heroischen Trochäus" gekennzeichnet ist. Natürlich kann man das so skandieren, es ist auch möglich, dass Brecht sich das so überlegt hatte. Andererseits haben beide Komponisten, die das Stück vertont haben, das "unserm" auf die schwache Zählzeit gelegt und als Auftakt verstanden, bei ihnen klingt der erste "Fuß" eher wie ein Anapäst. Und insgesamt ist das Versmaß ja eher frei behandelt. Der klare Jambus in Vers 1 ist ja nicht besonders häufig, die Senkungen sind mal mit einer, mal mit zwei Silben belegt, die metrische Bindung ist nicht stark. Schließlich ist das Gedicht ja in den Svendborger Gedichten auch unter "Kinderlieder" eingeordnet. Habt Ihr denn Literatur benutzt? Ohne Nachweise wird man so eindeutige Aussagen zu Metrik und Rhythmik nicht treffen können.--Mautpreller (Diskussion) 20:27, 5. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

PS: Ich habe auch den Eindruck, Ihr klebt zu sehr an der formalen Analyse. Es wäre m.E. wichtiger zu gucken, was Brecht in seinem Gedicht eigentlich sagt. Da steht ja so etwas wie ein Argument: "Unserm Volke fehlts an Raum", deswegen muss man erobern. Wenn man es nun wörtlich nimmt, welchen Raum hat der "Bruder" eigentlich für sich erobert? Nur ein Grab. Und wer ist eigentlich "wir"? In Fünf Schwierigkeiten beim Schreiben der Wahrheit meint Brecht, heutzutage (1939) (1935) sei viel gewonnen, wenn man statt Volk Bevölkerung sagt. Das "Wir", das in "unserm Volk" steckt, wird falsch, wenn man sich anschaut, was bei der "Eroberung" für "meinen Bruder" herauskam. Das hat zwei Konsequenzen: Das Gedicht ist insofern politische Lyrik, als es etwas erreichen will. Brecht führt seinen "Brüdern" vor, dass es sich nicht lohnt, auf die Rede "Unserm Volke fehlts an Raum" hereinzufallen. Man gewinnt dabei keinen "eigenen" Grund und Boden, kann keinen "alten Traum" einlösen, es gibt nur den Tod (von den Schrecken des Krieges ist ansonsten keine Rede). Das heißt, er richtet sich mit seinem Gedicht an die "Brüder" und versucht ihnen klar zu machen, dass sie bei aller Fahrten- und Heldenromantik nicht auf die Rhetorik der Nazis hereinfallen sollen. Und die zweite Konsequenz: Dass das Gedicht in den Svendborger Gedichten als "Kinderlied" eingeordnet wird, heißt ja eigentlich nicht, dass das ein "Lied für Kinder" ist. Es ist, wenn man so will, ein rhetorischer (poetischer) Kunstgriff: Schau Dir die Sache mal ganz einfach und naiv an, wie ein Kind. Nimm die Parolen wörtlich: Welcher Raum? Was siehst Du dann? Hier, denke ich, liegt die Bedeutung der formalen Seite. Es ist ein sangbares, schlichtes Lied, wie ein Kinderlied, wirkt gar nicht wie ein Kunstprodukt, ist aber kunstvoll auf "Kinderlied" gestrickt. Wie es in einem anderen, berühmteren Brecht-Gedicht heißt: "Lerne das Einfachste."--Mautpreller (Diskussion) 11:16, 6. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Es gibt dafür übrigens auch Belege in der Literatur. Siehe etwa Erhard Schütz, Jochen Vogt u.a. (1977): Einführung in die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts, Band 2: Weimarer Republik, Faschismus und Exil, Springer, Wiesbaden, S. 128 (zu den Svendborger Gedichten): „Der gleichen [verfremdenden und aufdeckenden] Absicht dient die (künstlich) naive Perspektive in den Kinderliedern des II. Teils: faschistische Propagandaphrasen werden als Lügen durchschaubar, wenn sie nach Kinderart ‚beim Wort genommen werden‘ (Mein Bruder war ein Flieger).“--Mautpreller (Diskussion) 13:27, 6. Jun. 2016 (CEST)Beantworten
Eine Interpretation des Gedichts findet sich etwa in Heinz Graefe (1972): Das deutsche Erzählgedicht im 20. Jahrhundert, aber auch etwa in diesem Buch: https://www.amazon.de/Brechts-S%C3%B6hne-Topographie-Biographie-Werk/dp/3631583761 oder im Vortragsband Wucherpfennig/Schulte: Bertolt Brecht - die Widersprüche sind die Hoffnungen. Es lässt sich sicher mehr finden (kurze Charakterisierung zum Beispiel in Ronald Speirs: Brechts's Poetry of Political Exile).--Mautpreller (Diskussion) 11:04, 7. Jun. 2016 (CEST) Zum historischen Hintergrund könnte sich lohnen: Martin Franzbach: Die Legion Condor - eine deutsche Militärtradition, Argument, Band 283 (Heft 5/2009), S. 799 ff. (lt. Google Snippet spricht er vom "Abenteuer- und Zufallscharakter der Legionäre", den Brecht in seinem "kurzen Agitationsgedicht" Mein Bruder war ein Flieger eingefangen habe).--Mautpreller (Diskussion) 11:22, 7. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Antwort[Quelltext bearbeiten]

Sie dürfen gerne am Artikel Sachen ändern, auch bei der Analyse. Dieser Teil welcher sie mir ausführlich geschrieben haben, hat zum grössten Teil arnimbus geschrieben. Von wo er diesen heroischen Trochäus hat, weis ich leider nicht. Die Literatur die sie herbeigezogen haben sieht sehr gut aus. Wir haben das Meiste selbst interpretiert und dabei wäre natürlich Fachliteratur umso geeigneter.--Simonsimi (Diskussion) 13:05, 7. Jun. 2016 (CEST)Beantworten

Hi Simonsimi, vielen Dank für Deine Rückmeldung. Vielleicht schreibt ja auch noch mal Arnimbus auf seiner Diskussionsseite. Nur noch ein Tipp: Auf Diskussionsseiten (nicht in Artikeln!) ist es üblich, die eigenen Beiträge zu signieren. Der Link zeigt, wie das geht.--Mautpreller (Diskussion) 13:01, 7. Jun. 2016 (CEST)Beantworten