Benutzerin:Elya/rikardis

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Richardis von Geldern (auch: Richarda, Rikardis, Ricarda; † 1304[1], nach anderen Quellen vor dem 26. Mai oder 16. Oktober 1300[2]) war Gemahlin des Grafen Wilhelm IV. von Jülich und Stifterin des Klarissenklosters Sankt Clara in Köln.

Richardis war die Tochter von Margareta von Brabant und Gerhard IV. von Geldern. Aus ihrer Ehe mit Wilhelm IV. von Jülich sind folgende Kinder nachweisbar:[3][4]

  • Wilhelm („Primogenitus“), † 16. März 1278[3]
  • Roland, † 1278 in Aachen[3][Anm. 1]
  • Walram, Propst zu Aachen, später Graf von Jülich († 1297);[3]
  • Gerhard, * vor 1250; † 1328; Nachfolger von Walram als Graf von Jülich (1297–1328);[3]
  • Otto, Propst zu Maastricht, später Bischof von Utrecht, † zwischen 1283 und 1289;[3]
  • Margaretha, 1261 als Ehefrau des Dietrich von Katzenellenbogen belegt, † 12. Oktober 1293;
  • Mathilde, † deutlich vor 1279; heiratete um 1260 Johann von Loon[3]
  • Rikarda/Richarda, spätestens 1265 mit dem Grafen Wilhelm von Salm († 1297) verheiratet[3]
  • Peronetta († vor dem 6. Januar 1304), Ehefrau von Ludwig von Arnsberg;[3]
  • Katharina, Gattin des Johann von Aremberg, Burggraf zu Köln, † nach 6. Juni 1287[3]
  • Blancheflor, um 1277 als Gattin von Heinrich von Sponheim-Starkenburg nachweisbar[3]
  • Mathilde oder Mechthildis, erwähnt 1278; vermutlich unverheiratet, möglicherweise † an einem 2. Mai in einem Kölner Kloster.[3]

Am 20. Mai 1265 erwarb Richardis gemeinsam mit ihrem Ehemann in Köln ein Hofgrundstück an der Nordwestecke der römischen Stadtmauer (Parfusenhof, heute Am Römerturm 3).[1] Wilhelm von Jülich kam 1278 bei enem Aufruhr in Aachen ums Leben, woraufhin Richardis 1280 einen Sühnevertrag schloss, der die Stadt Aachen zur Zahlung von Schadenersatz und zur Errichtung von Sühnealtären verpflichtete.[5] Der Vorfall stand im Zusammenhang mit langjährigen Auseinandersetzungen zwischen der Grafschaft Jülich und dem Erzbistum Köln.

Auch nach Übergang des Titels an ihren Sohn Walram tauchte Richardis noch in Urkunden der Familie als mithandelnd und zustimmend auf, so etwa 1287 bei Veräußerung von Gütern in Worringen. [6] Nachweislich vor 1304 stiftete sie gemeinsam mit ihren Söhnen Walram und Gerhard das Franziskanerinnenkloster zu Ehren der Heiligen Clara, das auf dem 1265 erworbenen Grundstück errichtet werden sollte.

Als ihre Siegel sind eines mit einer stehenden Figur, die rechte Hand auf die Brust gelegt und in der linken Hand einen Falken überliefert. [6] Ein anderes ihrer Siegel zeigt die Falknerin auf einem Pferd, ebenfalls den Falken in der linken Hand.[7] Die Inschrift lautete jeweils:

„SIGILLUM RICHARDE COMITISSE IULIACENSIS“

Das Todesdatum von Richardis ist nicht urkundlich überliefert, sondern wird anhand von anderen Ereignissen vermutet. Die Grabmale von Richardis von Geldern und ihres Ehemanns befanden sich in der Pfarrkirche von Nideggen. Ein Text von 1889 beschrieb die damals erhaltenen Deckplatten der Sarkophage mit den Figuren der Verstorbenen, Wilhelm IV. als jugendlich, Richarda als verschleiert.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b Franziskanerinnenkloster S. Clara. In: Paul Clemen (Hrsg.): Die ehemaligen Schulbauten, Kirchen, Klöster, Hospitäler und Schulbauten der Stdt Köln (= Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 7, III. Abteilung). S. 279.
  2. Helena Glagla: Gerhard VII. In: Internetportal Rheinische Geschichte. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  3. a b c d e f g h i j k l Thomas R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich : Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Jülich bis zum Jahre 1328 (= Herbert Lepper [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 5). Verlag der Mayer'schen Buchhandlung, Aachen 1987, ISBN 3-87519-109-9, S. 31–35.
  4. Woldemar Harleß: Wilhelm (IV.), Graf von Jülich. In: Allgemeine Deutsche Biographie. [Online-Version]. Band 43, 1898, S. 94–97 (deutsche-biographie.de).
  5. Thomas R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich : Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Jülich bis zum Jahre 1328 (= Herbert Lepper [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 5). Verlag der Mayer'schen Buchhandlung, Aachen 1987, ISBN 3-87519-109-9, S. 156.
  6. a b c Wilhelm von Mirbach-Harff: Beiträge zur Geschichte der Grafen von Jülich. In: Richard Pick (Hrsg.): Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins. Elfter Band. Kommissions-Verlag der Cremer'schen Buchhandlung (C. Cazin), Aachen 1889, S. 140 f.
  7. Thomas R. Kraus: Jülich, Aachen und das Reich : Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Jülich bis zum Jahre 1328 (= Herbert Lepper [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen. Band 5). Verlag der Mayer'schen Buchhandlung, Aachen 1987, ISBN 3-87519-109-9, S. 270.
  1. Nach Krause ist Roland belegbar ein ehelicher Sohn von Wilhelm und Ricardis; Harleß in ADB 1898 nennt neben Wilhelm zwei uneheliche Söhne Wilhelms, die mit ihm 1278 in Aachen starben.