Benutzerin:Maimaid/Cornelia Vargas

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Cornelia Vargas (2017)

Cornelia Vargas, geboren als Cornelia Koch (* 19. November 1933 in Lauenburg in Pommern) ist eine deutsch-chilenische bildende Künstlerin, Designerin und Hochschullehrerin. Sie lebt und arbeitet in Valparaíso, Chile.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Cornelia Koch wurde im November 1933 in der damaligen Kreisstadt Lauenburg im nördlichen Hinterpommern (heute Polen) geboren.[1] Ihre Familie ließ sich nach Vertreibung und Flucht infolge des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 in Südniedersachsen nieder, und sie besuchte von 1946 bis 1955 das Gymnasium in Hannoversch Münden.

Ein Stipendium ermöglichte ihr anschließend von 1955 bis 1958 ein Studium an der zwei Jahre zuvor gegründeten Hochschule für Gestaltung (HfG) in Ulm. Dort zählte sie zu den wenigen Frauen unter den (im Laufe von 15 Jahren) insgesamt 642 Studierenden an der HfG – der Frauenanteil betrug 15 Prozent.[1] Koch absolvierte zunächst das bis 1960 für alle obligatorische „Grundlehre“ genannte Grundstudium und wechselte dann in die Abteilung „Information“, wo sie unter anderem mit Gui Bonsiepe, llse Grubrich und Elke Koch-Weser an einem Projekt mit dem Titel „Rundfunk-Versuchsprogramm“ arbeitete.[1] Zu ihren Lehrern zählten die Textilkünstlerin Helene Nonné-Schmidt und Max Bill, einer der Mitbegründer der HfG Ulm.[2]

In der Hochschule lernte Cornelia Koch im Herbst 1957 auch ihren künftigen Ehemann, den chilenischen Architekten Eduardo Vargas Herrera, kennen, der sich nach abgeschlossenem Studium an der HfG bei Max Bill fortbilden wollte. Das Paar heiratete 1958 in Ulm.[3] Beide folgten Max Bill nach seinem Ausscheiden als Direktor der Hochschule für Gestaltung Ulm und arbeiteten 1958 und 1959 in seinem Atelier in Zürich.[4]

Im Jahr 1960 zog sie mit ihrem Ehemann nach Valparaíso. Ab 1962 arbeitete sie als Professorin für den Studiengang Umweltdesign an der Universidad Técnica Federico Santa María und als Professorin für Design an der Universidad de Valparaíso. Nach dem Putsch in Chile 1973 ging sie 1975 mit ihren sieben Kindern ins Exil nach Hannover. Zurück in Chile, arbeitete sie von 1997 bis 1998 als Dozentin für Architektur und Design an der Universidad de Los Lagos und von 2000 bis 2003 an der Universidad de Talca.

Cornelia Vargas ist Mutter von sieben Kindern. Obwohl sie sich schon seit Mitte der 1950er Jahre mit visuellen Experimenten beschäftigt, trat sie erst 2014 in hohem Alter mit ihrer Kunst in die Öffentlichkeit. Sie betreibt ein Atelier in Valparaíso und erzielte mit ihren Werken hohe Preise auf dem Kunstmarkt.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atelier der Künstlerin in Valparaiso

Vargas entwickelte ein visuelles Werk im Bereich der Konkreten Kunst, in dem sie mit der Struktur und dem visuellen Aufbau des magischen Quadrats und anderen Themen durch Farbkombinationen und -variationen experimentiert. Sie verwendet als Grundlage für ihre visuellen Kompositionen ein Quadrat, das in 3 Spalten und 3 Zeilen unterteilt ist, was 9 gleiche Quadrate ergibt. Die Summe seiner Spalten, Zeilen und Hauptdiagonalen ist immer 15:

4 9 2
3 5 7
8 1 6

Jedes dieser 9 Quadrate unterteilt Vargas wiederum in 9 Felder, die ein korrelatives System bilden, in dem die Künstlerin nach dieser Regel visuelle Kompositionen schafft. Auf diese Weise entstehen Kompositionen aus Figur und Hintergrund in einem Raster, in das die Künstlerin zusätzlich die Variable „Farbe“ integriert.

Vargas arbeitet auch mit Serien von Werken der visuellen Komposition, die auf geometrischen Beziehungen wie dem Goldenen Schnitt und trigonometrischen Verhältnissen beruhen, wobei sie stets den expressiven Faktor der Farbe, der Vibration und der „Dynamik der Kante“ selbst berücksichtigt. Wie die Künstlerin selbst erklärte, basiert ihr gesamtes Werk auf „verschwindenden Strukturen“.[5]

Im Allgemeinen waren Vargas bzw. ihre Arbeiten bis zur Ausstellung Experimentos concretos im Kulturzentrum von Valparaíso im Jahr 2014 im Rahmen des zweiten Encuentro de Cultura Digital (dt. etwa Treffen für Digitalkultur) wenig bekannt. Ihr Werk wurde danach wegen seiner Kombinationsmöglichkeiten zunehmend geschätzt und auf der 12. Santiago Biennale der Medienkunst, die im Oktober 2015 in Chile stattfand, präsentiert.[5] Vargas nahm in den folgenden Jahren an weiteren Ausstellungen teil, darunter 2017 die Gruppenausstellung La Revolución de las Formas: 60 años de arte abstracto en Chile (dt. Die Revolution der Formen: 60 Jahre abstrakte Kunst in Chile) im Centro Cultural Palacio de la Moneda teil.[6] (einige ihrer Werke sind auf den Seiten 156 und 157 des Ausstellungskatalogs abgebildet[7] und 2019 eine weitere Biennale der Medienkunst in Santiago. Begleitend zur Ausstellung Mensajes, in der sie 50 neue Werke zeigte, die ab 2019 entstanden waren, gab Vargas im Sommer 2022 bekannt, dies werde ihre vorerst letzte Ausstellung in Chile sein.[2][8]

Ausstellungen in Chile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2014: Experimentos concretos, Centro Cultural de Valparaíso.
  • 2015: Experimentos concretos, Bienal de Artes Mediales de Santiago Chile
  • 2017: La revolución de las formas: 60 años de arte abstracto en Chile. Centro Cultural Palacio de la Moneda, Santiago der Chile
  • 2019: Cien es un color, Bienal de Artes Mediales de Santiago Chile. Centro Cultural Gabriela Mistral[9]
  • 2022: Mensajes, Galeria Patricia Ready, Vitacura

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mujeres en la hfg
  • La revolución de las formas

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Frauen an der hfg ulm. In: frauen-hfg-ulm.de. Abgerufen am 8. März 2024 (Sucheingabe: Cornelia Koch).
  2. a b A sus 89 años, Cornelia Vargas inaugura nueva exposición [Mit 89 Jahren eröffnet Cornelia Vargas eine neue Ausstellung]. In: artpost.cl. 3. Juli 2022, abgerufen am 8. März 2024 (spanisch).
  3. Eduardo Vargas Herrera. In: mapa.valpo.net. 11. September 2020, abgerufen am 9. März 2024 (spanisch).
  4. 60 verschiedene Autoren: Festschrift E60: Prof. Eduardo Vargas, Architekt. Hrsg.: Institut für Architektur- und Planungstheorie, Universität Hannover. Hannover 1993, S. 6–9.
  5. a b Pedro Denoso: Cornelia Vargas: Trabajo en base a estructuras que desaparecen. In: artishockrevista.com. 2. November 2015, abgerufen am 9. März 2024 (spanisch).
  6. Ingrid Garces: La Revolución de las formas de Cornelia Vargas. In: elmostrador.com. 6. April 2017, abgerufen am 9. März 2024 (spanisch).
  7. Vorlage:Cita web
  8. Exposición Mensajes 2022 | Cornelia Vargas. In: corneliavargas.com. 13. Juli 2022, abgerufen am 9. März 2024 (spanisch).
  9. Vorlage:Cita noticia


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