Benutzerin:Maimaid/St. Pankratius (Oldenswort)

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St. Pankratius
Flügelaltar (16. Jahrhundert)

Die Kirche St. Pankratius ist ein Kirchengebäude der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Oldenswort. Wegen ihrer Größe wird sie auch als „Bauerndom“ bezeichnet. Die Pankratius-Kirche ist eine der 18 historischen Kirchen auf der Halbinsel Eiderstedt[1] und als Kulturdenkmal geschützt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die aus Backstein erbaute Dorfkirche steht auf einer hohen Warft mitten im Ortskern von Oldenswort an der Adresse Dorfstraße 20. Das Gebäude ist geostet. Auf der Südseite begrenzt eine Backsteinmauer den Kirchhof. Durch ein schmiedeeisernes Tor gelangt der Besucher über einen befestigten Fußweg zum Kirchengebäude.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Bau der Pankratiuskirche wurde um 1245 am Ort eines romanischen Vorgängerbau aus dem 12. Jahrhundert begonnen. Etwa zweihundert Jahre später erfolgte um 1465 ein umfassender Umbau. In dieser Zeit entstanden die erhaltenen Wandmalereien im Inneren. Im Jahr 1485 wurde der Westturm angebaut und 1488 der Dachreiter errichtet. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach renoviert und umgebaut, zuletzt umfassend in den Jahren 1985 und 1992. Anfang der 2020er Jahre musste mit einer umfangreichen und teuren Sanierung der Bausubstanz begonnen werden, da das Mauerwerk aufgrund eingedrungener Feuchtigkeit brüchig geworden war und ein Betreten des Chorraumes wegen Einsturzgefahr verboten werden musste.

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der hell getünchte Innenraum hat eine hölzerne Kassettendecke, die in einem dunklen Grünton gehalten und an den Seiten mit goldenen Ornamenten verziert ist. Das große Christophorus-Gemälde an der Nordwand und die Wandmalereien über dem Chorbogen entstanden um 1485. In der Chorbogenwand stehen zu beiden Seiten eines großen Triumphkruzifixes zwei Heiligenfiguren in niedrigen Nischen.

An der nördlichen und südlichen Wand hängen insgesamt drei reich verzierte hölzerne Epitaphien mit Ölgemälden und goldenen Beschriftungen. An diesen Epitaphien wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Husumer Maler Jan Hamkens umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt.[2] Die Ausstattung stammt überwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Dazu zählen das Chorgestühl sowie der von dem Niederländer Marten van Achten geschaffene großformatige Gemäldeflügelaltar, den der Eiderstedter Staller Caspar Hoyer im Jahre 1592 der Pankratius-Kirche stiftete. Ebenfalls von van Achten stammt eines der vorgenannten Epitaphien, das er im Jahre 1610 für die Familie Poppens schuf.

Der Taufdeckel zählt zu den wahrscheinlich ältesten in Schleswig-Holstein.

An der hölzernen Brüstung der Empore über dem Eingang an der Westseite finden sich Gemälde mit Darstellungen der Apostel.

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blick vom Chor zur Westempore mit der Orgel, an den Seitenwänden die Epitaphien und ganz rechts das Christophorus-Wandgemälde

Seit dem Jahr 1512 existieren Orgeln in St. Pankratius und in St. Christian in Garding. Anfang des 17. Jahrhunderts verfügte St. Pankratius über eine gut dotierte Organistenstelle.[3] Auf der Empore, die über eine hölzerne Treppe beim Westeingang erreicht wird, steht die historische Orgel, die sich durch zwei stilistisch unterschiedliche Gehäuse auszeichnet. Das fünfachsige Rückpositiv in der Brüstung datiert von 1592 ist damit eines der ältesten erhaltenen Rückpositive. Drei schmale polygonale Türme mit überhöhtem Mittelturm werden durch zwei niedrige Pfeifenfachfelder verbunden. Das Gehäuse in Formen der Spätrenaissance hat reich verzierte, vergoldete Schleierbretter mit Ornamentgrotesken und ein Sockelgesims mit ornamentiertem Rollwerk und Beschlagwerk.[4] Es wird Matthias Mahn (Buxtehude) zugeschrieben, der 1561/1577 für die St.-Nicolai-Kirche Altenbruch ein Rückpositiv schuf, dessen Gehäuse ebenfalls erhalten ist. Das breite, fünfachsige Hauptgehäuse an der Westwand mit ausladenden Blindflügeln geht auf Johann Hinrich Färber (Tönning) aus dem Jahr 1862 zurück. Drei hohe Rundbögen wechseln sich mit zwei niedrigen Flachfeldern ab. Das heutige Orgelwerk hinter dem historischen Prospekt baute Klaus Becker im Jahr 1971. Es verfügt über 24 Register, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind.[5]

Nutzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pankratiuskirche wird für Gottesdienste und kirchliche Feiern wie Hochzeiten und Taufen genutzt; gelegentlich finden dort auch Konzerte statt.

Außenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar bei der Kirche liegt der Friedhof mit alten und neuen Gräbern. Auch historische Grabstätten sind vereinzelt vorhanden, so der Grabstein von ... Das Gelände der Kirchwarf ist mit gepflegten Rasenflächen, größeren Laubbäumen und blühenden Ziergehölzen parkähnlich gestaltet. Östlich der Kirche steht unterhalb des Kirchhofs die „Wilhelmseiche“, eine Stieleiche, die im Jahr 1897 zur Erinnerung an den 100. Geburtstag von Kaiser Wilhelm I. gepflanzt wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: St. Pankratius-Kirche (Oldenswort) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eiderstedt: Nordsee-Urlaub am Wattenmeer. In: ndr.de. 12. Juni 2020, abgerufen am 22. Juli 2021.
  2. Ernst Sauermann (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Schleswig-Holstein. Band Eiderstedt. Berlin 1939, S. 116.
  3. Konrad Küster: Der Husumer Organist Martin Fredemann (ca. 1577–1624). Umrisse eines Künstlerbildes. In: Beiträge zur Husumer Stadtgeschichte. Bd. 6, 1998, S. 22–35.
  4. Gisela Jaacks, Renate Paczkowski: Orgeln in Schleswig-Holstein. Westholsteinische Verlagsanstalt Boyens & Co., Heide in Holstein 1981, ISBN 3-8042-0244-6, S. 27.
  5. Dirk Jonkanski, Heiko Seidel: Orgellandschaft Schleswig-Holstein. Zur Geschichte und Pflege eines Klang- und Kunstdenkmals. Ludwig, Kiel 2012, ISBN 978-3-86935-141-4, S. 193.

Koordinaten: 54° 22′ 22,9″ N, 8° 56′ 26,5″ O

Oldenswort, Pankratius Kategorie:Kulturdenkmal im Kreis Nordfriesland Kategorie:Oldenswort Kategorie:Eiderstedt Oldenswort Oldenswort