Berbérust-Lias

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Berbérust-Lias
Berbérust-Lias (Frankreich)
Berbérust-Lias (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Hautes-Pyrénées (65)
Arrondissement Argelès-Gazost
Kanton Lourdes-2
Gemeindeverband Agglomération Tarbes-Lourdes-Pyrénées
Koordinaten 43° 3′ N, 0° 2′ WKoordinaten: 43° 3′ N, 0° 2′ W
Höhe 520–1504 m
Fläche 5,73 km²
Einwohner 46 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 8 Einw./km²
Postleitzahl 65100
INSEE-Code

Blick auf das Zentrum von Berbérust-Lias

Berbérust-Lias ist eine französische Gemeinde mit 46 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Hautes-Pyrénées in der Region Okzitanien (vor 2016: Midi-Pyrénées). Sie gehört zum Arrondissement Argelès-Gazost und zum Kanton Lourdes-2.

Die Einwohner werden Berbéruziens und Berbéruziennes genannt.[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berbérust-Lias liegt circa sechs Kilometer südsüdöstlich von Lourdes in der historischen Grafschaft Bigorre.

Umgeben wird Berbérust-Lias von den sieben Nachbargemeinden:

Ger Saint-Créac Ousté
Geu Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ourdon
Saint-Pastous Gazost

Berbérust-Lias liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Riu Gros, an seinem Oberlauf auch Ruisseau de Caussiste genannt, ist ein Nebenfluss des Gave de Pau und entspringt auf dem Gebiet der Gemeinde ebenso wie der Ruisseau d’Alli, ein Nebenfluss des Nès.[2]

Bürgermeisteramt (Mairie) von Berbérust-Lias
Waschhaus
Straßenschild

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühere Gemeinde Lias schloss sich im Jahre 1846 der Gemeinde Berbérust an, die fortan den Namen Berbérust-Lias trägt.[3]

Toponymie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortsnamen Berbérust und Lias heißen in der okzitanischen Sprache Berberust und Liàs. Die Herkunft beider Namen ist unklar, wobei Berberust mit Sicherheit einen vor-lateinischen Ursprung hat.

Spitznamen der Gemeinde lauten Eths arrenards (deutsch die Füchse) für Berbérust und Eths taishons (deutsch die Dachse) für Lias.

Toponyme und Erwähnungen von Berbérust waren:

  • a Burburust (12. oder 13. Jahrhundert, 1309 und 1313, Kopialbuch der Vicomtes von Lavedan, genannt Livre vert de Bénac),
  • a Burburust (1313, Steuerliste Debita regi Navarre),
  • De Barbarusto (1342, Kirchenregister von Tarbes),
  • de Burburusto (1379, Prokuration Tarbes),
  • Burburust (1384 und 1403, Livre vert de Bénac),
  • Berberust (1750, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Notice Communale bzw. Bulletin des lois),
  • Berbérust-Lias (1846).

Toponyme und Erwähnungen von Lias waren:

  • de Lias (12. oder 13. Jahrhundert und 1313, Livre vert de Bénac bzw. Steuerliste Debita regi Navarre),
  • de Lias (1384 und 1493, Livre vert de Bénac),
  • De Liassio (1342, Kirchenregister von Tarbes),
  • de Lassio (1379, Prokuration Tarbes);
  • Liaas, (1429, Zensus der Grafschaft Bigorre),
  • Lias (1750, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[4][5][3][6]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Zusammenschluss von Berbérust und Lias erreichte die Einwohnerzahl einen Höchststand von rund 245. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf 40, bevor eine Wachstumsphase einsetzte, die in jüngster Zeit wieder stagniert.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011 2021
Einwohner 93 69 58 54 48 40 51 58 46
Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Bis 1836 nur Einwohner von Berbérust, ab 1841 von Berbérust-Lias
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[3] INSEE ab 2011[7]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Notre-Dame-de-l’Assomption in Berbérust[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kleine Kirche, die Mariä Aufnahme in den Himmel geweiht ist, wurde im 17. und im 18. Jahrhundert errichtet. Aufgrund des Erdbebens von 1854 weisen alle ihre Wände Risse auf, insbesondere an den Mauerecken. Die Kirche besitzt ein einschiffiges Langhaus und eine Seitenkapelle und wurde in früheren Zeiten von einem nicht-klerikalen Abt geleitet, der neben der Kirche sein Haus besaß. Im Kircheninneren sind Grabplatten durch einen neuen Zementboden überdeckt worden. Das Altarretabel der Werkstätten Claverie in Lourdes hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem in der Kirche in Gez-ez-Angles mit der Darstellung Marias aus vergoldetem Holz, die von Putti umgeben ist, vor einem blauen Hintergrund. Sein Medaillon zeigt wie in der Kirche in Juncalas die Szene Marias Aufnahme in den Himmel, die von Johannes dem Täufer und dem Apostel Petrus eingerahmt wird. Über dem dreiteiligen Tabernakel befinden sich eine Statuette mit Maria und dem Jesuskind in grober Ausführung und ein imposantes Kreuz. Der Tabernakel stammt aus dem Jahre 1670 bis auf die Flügel, die aus dem 18. Jahrhundert datieren. Eine Votivtafel aus weißem Marmor dankt dem guten Hirten für die Rückkehr der französischen Kriegsgefangenen im Jahre 1945.[8]

Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste in Lias[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht ist, ist noch kleiner und in die umliegenden Gebäude verschachtelt. Ihr Glockengiebel besitzt doppelte Aussparungen. Der Eingang der Vorhalle aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts ist durch ein Vordach geschützt. Im Kircheninneren ist das Altarretabel mit einem Ölgemälde versehen, das die Kreuzigung Christi zeigt. Maria und der Apostel Johannes stehen neben dem Kreuz. Es ist von zwei Statuen aus vergoldetem Holz eingerahmt, die links Johannes den Täufer und rechts den heiligen Faustus in der Kleidung eines Bischofs darstellen. Die Decke ist mit Holztäfelung bekleidet. Die Empore besitzt eine Balustrade aus gedrehtem Holz.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noir de Bigorre-Schinken

Berbérust-Lias liegt in den Zonen AOC der Schweinerasse Porc noir de Bigorre und des Schinkens Jambon noir de Bigorre.[10]

Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[11]
Gesamt = 8

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berbérust-Lias ist über die Route départementale 713 erreichbar.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Berbérust-Lias – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hautes-Pyrénées. habitants.fr, abgerufen am 11. Oktober 2019 (französisch).
  2. Ma commune : Berbérust-Lias. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  3. a b c Notice Communale Berbérust-Lias. EHESS, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  4. Berbérust-Lias. Département Hautes-Pyrénées, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  5. David Rumsey Historical Map Collection France 1750. David Rumsey Map Collection: Cartography Associates, abgerufen am 30. Oktober 2019 (englisch).
  6. Notice Communale Lias. EHESS, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  7. Populations légales 2016 Commune de Berbérust-Lias (65082). INSEE, abgerufen am 11. Oktober 2019 (französisch).
  8. BERBÉRUST-(LIAS). Patrimoines Lourdes Gavarnie, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  9. (BERBÉRUST)-LIAS. Patrimoines Lourdes Gavarnie, abgerufen am 30. Oktober 2019 (französisch).
  10. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 11. Oktober 2019 (französisch).
  11. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Berbérust-Lias (65082). INSEE, abgerufen am 11. Oktober 2019 (französisch).