Bergbahnen Rinerhorn

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Bergbahnen Rinerhorn AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1969
Sitz Davos Platz, Schweiz Schweiz
Leitung Reto Gamper
Umsatz 6,277 Mio. CHF (2021/22)[1]
Branche Tourismus, Gastronomie
Website www.welcome.rinerhorn.ch

Die Bergbahnen Rinerhorn AG ist ein Schweizer Tourismusunternehmen und Betreiber mehrerer Seilbahnen auf Im Gebiet Nüllischgrat-Rinerhorn-Hubel in Davos. Außerdem werden die Restaurants Jatzmeder, Blockhuus, Spina, Hubelhütte und mehrere Bars unterhalten. Auch der Campingplatz Rinerlodge sowie die Unterkünfte Maxon Pavillon, Rinerlodge und das Berghostel Rinerhorn gehören zum Unternehmen.

Überblick über das Rinerhorn im Winter

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1950ern kam es zu ersten Initiativen, welche dem hinteren Teil des Davoser Tals eine touristische Perspektive geben wollten. Zwei Gruppen reichten ein Konzessionsgesuch ein, eine für die Erschließung des Gebietes oberhalb der Stafelalp in Richtung Tiejer Flue und Chörbschorn, die andere für die Erschließung des Rinerhorns/Nüllischgrates. Das BAV erteilte letztendlich der Erschließung des Rinerhorns eine Konzession, aus Gründen des Denkmalschutzes (Frauenkirche, Stafelalp) und der Schneesicherheit. Am 11. Januar 1963 wurde eine Konzession für eine Luftseilbahn Glaris-Rinerhorn-Nüllischgrat erteilt. Da es Finanzierungsprobleme gab, und um einen Verfall der Konzession nicht zu riskieren musste umgeplant werden. Man entschloss sich statt der Luftseilbahn einen Sessellift zur Jatzmeder zu bauen. Im Sommer 1969 wurde mit dem Bau des Sesselliftes von Davos Glaris als Zubringer begonnen, außerdem wurde der Doppelskilift Juonli gebaut, sowie das Bergrestaurant Jatzmeder. Die Eröffnung des neuen Skigebietes folgte am 16. Dezember 1969. Im Jahr 1971 folgte der Bau des Skilift Nülli. Alle drei Seilbahnen wurden von der Firma Habegger gebaut. 1981 wurde der Schlepplift Trainer von der Firma Oehler aufgestellt, welcher gebraucht von dem Skigebiet Parsenn übernommen wurde. 1982 erfolgte mit dem Bau des Schlepplifts Hubel durch Habegger die bis heute letzte Erweiterung des Skigebietes. 1987 wurde schließlich die Sesselbahn Glaris-Jatzmeder durch eine leistungsstärkere kuppelbare Gondelbahn von der Firma Garaventa ersetzt.[2]

In den 1990er Jahren gerieten die Bergbahnen Rinerhorn in finanzielle Schwierigkeiten. Als sie 1996 kurz vor dem Konkurs standen, übernahmen die Davos-Parsenn-Bahnen AG eine Mehrheitsbeteiligung von 56,94 % an den Bergbahnen Rinerhorn.[3] Diese Beteiligung kam an die Davos Klosters Bergbahnen, in welche die Davos-Parsenn-Bahnen 2003 aufgingen. In den 2010ern und 2020ern erfolgte ein schrittweise Ausbau der technischen Beschneiung.

Jahr Ereignis
1963 Die Konzession für die Erschliessung des Gebietes Rinerhorn/Nüllischgrat wird erteilt.
1969 Gründung der Gesellschaft. Bau des Doppelskilifts Juonli und der Zubringersesselbahn durch die Firma Habegger, sowie des Bergrestaurants nach einer nur achtmonatigen Bauzeit. Das Skigebiet wird am 16.12 feierlich eröffnet.
1971 Bau des Doppelskilifts Nülli und Erweiterung des Bergrestaurants um rund 250 Sitzplätze.
1972 Brand an der Bergstation des Nülliskiliftes.
1975 Der Skilift Palüda wird von den Parsennbahnen übernommen und als Skilift Trainer auf der Juonlimeder aufgestellt. Erweiterung der Terrasse des Restaurant Jatzmeder.
1977 Neubau der Talabfahrt Brand.
1974–1979 Die Skilifte Juonli und Nülli werden mit Langbügeln ausgestattet.
1982 Der Skilift Hubel wird durch die Firma Habegger/von Roll erstellt.
1985 Erstmalige Nutzung technischer Beschneiung, mit Hilfe zweier Schneekanonen.
1987 Neubau einer kuppelbaren Gondelbahn durch die Firma Garaventa als Zubringer. Abbruch der Sesselbahn.
1988 Brand in der Talstation des Skilift Nülli.
1990 Neubau des Skiliftes Nülli, auf bestehendem Unterbau des alten Liftes.
1993 Neubau der Hubelhütte mit 70 Innen- und 120 Aussensitzplätzen.
1996 Das Unternehmen steht nach mehreren schneearmen Wintern kurz vor dem Konkurs. Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung von 56,94 % durch die Davos-Parsenn-Bahnen AG.
2003 Fusion der Davos-Parsenn-Bahnen-AG mit zwei weiteren Bergbahnunternehmen zu den Davos Klosters Bergbahnen AG, die Bergbahnen Rinerhorn werden seitdem als dessen Tochterunternehmen geführt.
2011 Planungen für einen kuppelbaren Vierersessellift als Ersatz des Juonliliftes finden statt, werden aber nie umgesetzt.[4]
2012 Beschneiung der Talabfahrt, sowie der Piste am Trainerlift und der Verbindungspiste Nülli-Juonli.[5]
2013 Auf der Talabfahrt wird erstmals Nachtskifahren und Nachtschlittenfahren angeboten.[6]
2021 Neubau eines Speichersees unterhalb des Skilifts Nülli mit einem Fassungsvermögen von 30.000 Kubikmetern. Beschneiungsinfrastruktur wird auf der Juonlimeder, sowie an der Verbindungspiste zwischen Juonli und Hubel installiert. Dabei wird das Wasser des Rieberbach und Leidbach genutzt.[7]
2022 Nutzung der Beschneiungsinfrastruktur für den Bau eines Kleinwasserkraftwerkes mit einer Leistung von 1,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.[8]
2023–2027 Umfangreiche Sanierung der Gondelbahn mit Revision der Mechanik und Elektronik und Erneuerung der Kabinen.[9]

Seilbahnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlagenname Bild Typ Verlauf Baujahr Höhendifferenz Länge Kapazität pro Stunde Hersteller
Rinerhornbahn Einseilumlaufbahn Glaris-Jatzmeder 1987 591 m 1780 m 1200 Garaventa
Nülli 1 Schlepplift Rieberalp-Augustberg 1971 560 m 2032 m 1000 Habegger
Nülli 2 Schlepplift Rieberalp-Augustberg 1971 560 m 2032 m 1000 Habegger
Juonli 1 Schlepplift Juonlimeder-Rinerhorn 1969 452 m 1342 m 1000 Habegger
Juonli 2 Schlepplift Juonlimeder-Rinerhorn 1969 452 m 1342 m 1000 Habegger
Trainer Schlepplift Juonlimeder 1981 119 m 392 m 1000 Oehler
Hubel Schlepplift Stuudemeder-Hubel 1982 313 m 1037 m 1000 Habegger

Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelfristig wird die Verbindung des Skigebiets des Rinerhorn mit dem des Jakobshorn angestrebt. In der Diskussion sind eine Pendelbahn, welche das Sertigtal überspannt, oder eine Verbindungsvariante durch das Sertigtal mit zusätzlichen Abfahrtsmöglichkeiten, wobei Talstationen im Bereich Mühle oder Gämpi möglich wären.[10]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschäftsbericht 2021/2022 Aufgerufen am 10. Februar 2023
  2. Seilbahndatenbank Rinerhorn (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bergbahnen.org Aufgerufen am 18. Januar 2014
  3. Schuldenberg am Zauberberg (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)Aufgerufen am 18. Januar 2014
  4. Rinerhorn will ersten Sessellift bauen Aufgerufen am 10. Februar 2023
  5. Beschneiungsanlage Rinerhorn Aufgerufen am 10. Februar 2023
  6. Nachtskifahren zum Rinerhorn verlegt Aufgerufen am 10. Februar 2023
  7. Nüllisee am Rinerhorn in der Fertigstellung Aufgerufen am 10. Februar 2023
  8. Wasser für Schnee und Strom Aufgerufen am 10. Februar 2023
  9. REVISION DER RINERHORNBAHN Aufgerufen am 13. Juni 2023
  10. Kantonaler Richtplan Davos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Aufgerufen am 27. März 2015