Bernd Fix

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Auf dem 24C3 in Berlin (2007)

Bernd Fix (* 19. März 1962 in Wittingen) ist ein deutscher Hacker und Experte für Computersicherheit.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Gymnasium Hankensbüttel im Jahr 1981 studierte Bernd Fix Astrophysik und Philosophie an den Universitäten Göttingen und Heidelberg und schloss das Studium 1989 als Diplom-Physiker mit einer Arbeit in theoretischer Astrophysik ab.

Fix trat 1986 dem Chaos Computer Club in Hamburg bei und begann mit Arbeiten zur Computersicherheit, speziell im Bereich der Computerviren. Ende 1986 wurde das von Fix geschriebene Virus Rushhour in Die Datenschleuder #17 veröffentlicht.[1] Weitere Ergebnisse seiner Forschungen flossen unter anderem in Das große Computer-Viren Buch von Ralf Burger ein.[2]

Mitte 1987 entwickelte er eine Methode, das Vienna-Virus zu neutralisieren, und programmierte dazu die erste öffentlich dokumentierte Antivirus-Software weltweit.[3][4] Das Tool wird häufig als das erste Antivirusprogramm der Welt bezeichnet. Das ist aber nicht korrekt. Es gab schon zuvor andere derartige Programme, z. B. Master Create aus dem Jahr 1983, zum Entfernen des Bootsektorvirus Elk Cloner. Bereits 1972 wurde das Programm Reaper verwendet, um einen Netzwerkwurm im Arpanet zu bekämpfen, von dem die Öffentlichkeit aber kaum Notiz nahm.[5]

Fix ist auch der Autor verschiedener Forschungsviren, unter anderem des VP370 für IBM-Großrechner. Der VP370-Quellcode wurde 1988 angeblich vom Bundesnachrichtendienst entwendet und im Rahmen des „Projekt Rahab“ für Angriffe auf Ostblock- und NATO-Großrechner verwendet.[6][7]

Von 1987 bis 1989 war Bernd Fix einer der Sprecher des Chaos Computer Clubs[8] und Mitautor der Hackerbibel 2.[9][10] Nach dem Tod seines Freundes Wau Holland im Jahr 2001, der zu den Gründern des Chaos Computer Clubs zählte, half Fix, die Wau Holland Stiftung einzurichten, und fungiert seitdem als Mitglied des Stiftungsvorstandes.

Von 1998 bis 2013 lebte und arbeitete Bernd Fix in der Schweiz; zurzeit wohnt er in Berlin.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das große Computer-Viren-Buch, 1. Auflage 1984: ISBN 3890112005, von Ralf Burger (thematisiert u. a. Projekte von Bernd Fix)
  • Computer Viruses and Data Protection, 1. Juli 1991 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich, von Bernd Fix
  • Computer viruses: A high-tech disease, 1. Januar 1988 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich, von Bernd Fix

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GDATA Malware-Geschichte (Die frühen Tage). Archiviert vom Original am 16. Oktober 2014; abgerufen am 10. Oktober 2014.
  2. DNB 880490047 Ralf Burger: Das große Computer-Viren Buch (ISBN 3-89011-200-5)
  3. Securelist (History of malicious programs). Archiviert vom Original am 24. Juli 2012; abgerufen am 10. Oktober 2014.
  4. Kaspersky Virenlexikon. Archiviert vom Original am 24. Mai 2012; abgerufen am 10. Oktober 2014.
  5. Pandora FMS team: Creeper and Reaper, the First Virus and First Antivirus in History. In: Pandora FMS Monitoring Blog. 10. Oktober 2018, abgerufen am 21. März 2023 (amerikanisches Englisch).
  6. http://www.dodccrp.org/files/Alberts_Anthology_II.pdf Information Age Anthology (Vol.II): National Security Implications of the Information Age (englisch)
  7. DNB 940010194 Peter Schweizer: Diebstahl bei Freunden - wie die Geheimdienste der Japaner und Deutschen die US-Wirtschaft ausspionieren (ISBN 978-3-498-06277-4)
  8. http://chaosradio.ccc.de/doc032.html vom 2. Januar 1989 5. Chaos Communication Congress
  9. DNB 551147253 Die Hackerbibel / Chaos Computer Club
  10. Archivierte Kopie (Memento vom 18. Mai 2013 im Internet Archive) Hackerbibel 2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]