Bernhard Brink

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Bernhard Brink, 2018

Bernhard Brink (* 17. Mai 1952 in Nordhorn) ist ein deutscher Schlagersänger sowie Fernseh- und Radiomoderator.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Gymnasium Nordhorn im Jahr 1972 zog Bernhard Brink, der Sohn eines Architekten,[1] nach West-Berlin und schrieb sich dort für ein Jurastudium ein. Er stellte sein Studium zugunsten der Musik zurück. Da er keine Prüfung ablegte, wurde er nach 16 Semestern exmatrikuliert. Stattdessen unterschrieb Brink 1971 bei Hansa Records seinen ersten Plattenvertrag. Seinen ersten Fernsehauftritt hatte er 1972 in der ZDF-Hitparade mit dem Titel Bombenfest.

Von 1974 bis 1981 war er mit insgesamt zwölf Singles in den deutschen Verkaufscharts vertreten. Sein bis heute größter Chart-Erfolg war Liebe auf Zeit, die gesungene Version von Ricky Kings Le rêve, und erreichte Platz 13. Er erreichte mit seinen Titeln Beliebtheit und fand eine Fangemeinde. Die meisten seiner Titel waren Adaptionen englischsprachiger Pop-Titel. Ähnlich wie bei Peter Orloff setzte seine Plattenfirma häufig auf Hits aus der Feder von Nicky Chinn und Mike Chapman, so etwa Frei und abgebrannt und Ich wär’ so gern wie du (beide 1979).

In den 1980er-Jahren, als das Interesse an deutschem Schlager nachließ, wechselte Brink mehrfach zu immer kleineren Plattenfirmen. Mitte der 1980er-Jahre ging seine Popularität zurück, jedoch blieb er, kaum beachtet, mit seinen Produktionen durchgängig am Markt. Insgesamt sechsmal (1979, 1984, 1987, 1988, 1992 und 2002) scheiterte er bei der Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest – kein anderer Interpret beteiligte sich an diesem Wettbewerb so oft wie er. Zu seinen Song-Autoren gehörte etwa 1982 auch Dieter Bohlen.[2] Bei zwei Versuchen hatte Brink Duettpartnerinnen: Gilda (1988) und Ireen Sheer (2002). Von 1989 bis 1991 komponierte und produzierte der deutsche Popsänger Matthias Reim für ihn.[3]

Im Laufe der 1990er-Jahre wurde Brink Radio- und Fernseh-Moderator im Bereich des Schlagers. Er moderierte für den Berliner Radiosender Hundert,6 und Fernsehsendungen wie Das Deutsche Schlager-Magazin oder Schlager des Jahres. Er gewann wieder an Bekanntheit und konnte dies für eigene Platten nutzen. Anfang der 1990er-Jahre war er als Sänger noch einmal erfolgreich. 1991 erreichte er beim Ersten Deutschen Songfestival hinter Nicole mit dem Lied Geh (eh ich den Kopf total verlier’) den zweiten Platz. Am 2. September 2007 übernahm Brink die Sendung Sonntagsvergnügen beim Hörfunksender Antenne Brandenburg und löste damit den langjährigen Moderator Ekki Göpelt ab.[4] Im Jahr 2009 hatte Brink einen Cameo-Auftritt in dem Film Horst Schlämmer – Isch kandidiere!, wo er sich als C-Prominenter selbst auf die Schippe nimmt. 2014 nahm Brink zusammen mit Sarah Latton an der siebten Staffel der RTL-Show Let’s Dance teil.[5] Brink ist offiziell ernannter Botschafter für die Deutsche José Carreras Leukämie-Stiftung. Am 20. Februar 2016 kündigte Brink beim Glückwunschfest mit Florian Silbereisen seinen Ausstieg bei Die Schlager des Sommers und Die Schlager des Jahres an. Er fragte Florian Silbereisen, ob er die Nachfolge antreten würde. Im April 2016 nahm Brink an der Großen ProSieben Völkerball Meisterschaft teil.[6] Von April 2018 bis Januar 2023 präsentierte Brink monatlich die Schlager des Monats im MDR. Die gewalttätigen Ereignisse in Chemnitz 2018 kommentierte Brink mit den Worten: „Fremdenhass und Gewalt dürfen in unserer Gesellschaft einfach keinen Platz haben.“ Er würde sich freuen, „wenn auch mal wir Schlagersänger von den Organisatoren von Konzerten wie #wirsindmehr gefragt würden“.[7]

Brink wirkte als Zeitzeuge in dem Dokudrama Rex Gildo – Der letzte Tanz (2022) von Rosa von Praunheim mit.[8]

Bernhard Brink lernte im Jahr 1981 die Verwaltungswirtin Ute kennen. Das Paar heiratete am 16. April 1987.[9] Beide leben in Berlin.[10]

Bei Dreharbeiten Ende Juni 2022 zur Schlagernacht des Jahres hielt Brink eine Wutrede in Berlin. Sein Ärger richtete sich gegen die deutsche Pandemie-Politik in Person des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach und Wladimir Putin wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.[11] Später nahm er seine Äußerung über Karl Lauterbach zurück.[12]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1976 Ich bin noch zu haben
Hansa Records (Ariola)
Erstveröffentlichung: März 1976
1977 Erinnerungen
Hansa Records (Ariola)
Erstveröffentlichung: März 1977
1980 Ich wär’ so gern wie du
Hansa Records (Ariola)
Erstveröffentlichung: April 1980
Ein Schritt nach vorne
auch bekannt als: Frei sein
Aladin Records (CBS)
Erstveröffentlichung: 1980
1982 Einfach so
auch bekannt als: Du entschuldige – Ich kenn’ dich
Aladin Records (CBS)
Erstveröffentlichung: Januar 1982
1988 Ich denk’ an dich
auch bekannt als: Die schönsten Seiten der Erinnerung, Komm ins Paradies oder Liebe ist alles
Musicolor (Cosmus)
Erstveröffentlichung: September 1988
1990 Ich fühle wie du
Electrola (EMI)
Erstveröffentlichung: 29. Juli 1990
1991 … hast du Lust
Dino Music (Dino)
Erstveröffentlichung: Oktober 1991
1995 Ich bin immer da
Koch Records (UMG)
Erstveröffentlichung: 25. April 1995
Lass’ uns reden
Electrola (EMI)
Erstveröffentlichung: 31. August 1995
1997 Mitten im Leben
Electrola (EMI)
Erstveröffentlichung: 30. Mai 1997
1999 Alles auf Sieg
Koch Records (UMG)
Erstveröffentlichung: 15. Januar 1999
2000 Direkt
Koch Records (UMG)
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2000
2001 Direkt mehr
Koch Records (UMG)
DE44
(4 Wo.)DE
AT65
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 15. Juni 2001
2002 Jetzt erst recht!
Koch Records (UMG)
DE65
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 26. Juni 2002
2004 Unkaputtbar
Koch Records (UMG)
DE37
(2 Wo.)DE
AT18
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 22. März 2004
2005 Verdammt direkt
Koch Records (UMG)
DE32
(5 Wo.)DE
AT45
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2005
2006 33
Koch Records (UMG)
DE41
(4 Wo.)DE
AT65
(2 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 20. Januar 2006
2007 Stier
Koch Records (UMG)
DE88
(2 Wo.)DE
AT59
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 29. Juni 2007
2009 Schlagertitan
Koch Records (UMG)
DE46
(2 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 6. Februar 2009
2010 So oder so
Koch Records (UMG)
DE20
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 27. August 2010
2012 Wie weit willst du gehn
Koch Records (UMG)
DE30
(2 Wo.)DE
AT69
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 16. März 2012
2014 Aus dem Leben gegriffen
Electrola (UMG)
DE22
(3 Wo.)DE
AT50
(1 Wo.)AT
Erstveröffentlichung: 14. Februar 2014
2017 Mit dem Herz durch die Wand
Electrola (UMG)
DE14
(3 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 30. Juni 2017
2019 Diamanten
Electrola (UMG)
DE12
(3 Wo.)DE
AT36
(1 Wo.)AT
CH37
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 9. August 2019
2021 Lieben und leben
Telamo (WMG)
DE8
(6 Wo.)DE
AT7
(5 Wo.)AT
CH39
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 28. Mai 2021

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 Goldene Nürnberger Trichter der Nürnberger Trichter Karnevalsgesellschaft e.V. 1909
  • smago! Award
    • 2014: für „Titanen-Award“[13]
    • 2016: für „Erfolgreichste MDR-Sendung des Jahres + 100. Single“ (Von hier bis zur Unendlichkeit)[14]
    • 2017: für „Radio-Hit des Jahres“ (Von hier bis zur Unendlichkeit)[15]
    • 2017: „Giganten Danke Award“ (für 21 Jahre Top-Moderation der Sendung Die Schlager des Jahres)[15]
    • 2018: für „Erfolgreichster Radio-Künstler der letzten Jahre“[16]
    • 2021: „Bestes monatliches TV-Format“ (Die Schlager des Monats)[17]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bibliografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dokumentationen

Literatur

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bernhard Brink – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. eigene Aussage bei: Menschen bei Maischberger: Deutschland gerecht: Mehr Steuern für Reiche? (Memento vom 4. Mai 2013 im Internet Archive)
  2. Dieter Bohlen, Katja Kessler: Hinter den Kulissen. Random House Entertainment, München 2003, ISBN 3-7645-0173-1, S. 305.
  3. http://www.hitparade.ch/showperson.asp?name=Matthias+Reim
  4. Bernhard Brink moderiert bei Antenne Brandenburg (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) rbb-online.de vom 29. Juni 2007
  5. „Bernhard Brink nimmt bei Let’s Dance 2014 teil“ (Memento vom 27. März 2016 im Internet Archive) auf Schlager.de vom 19. Februar 2014
  6. Die große ProSieben Völkerball Meisterschaft 2016 – Team Showbiz (Memento vom 17. April 2016 im Internet Archive) (prosieben.de, abgerufen am 17. April 2016)
  7. Stimmen gegen Nazi-Stimmungsmache: Musi gegen rechts. www.taz.de, 7. September 2018
  8. Rex Gildo - Der letzte Tanz. Internet Movie Database, abgerufen am 26. Mai 2022.
  9. „Bernhard Brink glücklich wie am ersten Tag“ schlagerplanet.com vom 16. Februar 2014
  10. Bernhard Brink: „So lebe ich!“ In: SUPERillu. Abgerufen am 26. Juli 2020.
  11. Schockierende Wutrede: Bernhard Brink rastet auf der Bühne aus. Abgerufen am 21. Juni 2022.
  12. Nach Kritik an Karl Lauterbach | Bernhard Brink gesteht: "Der Emotion geschuldet". 23. Juni 2022, abgerufen am 22. März 2024.
  13. Oma Ella erhält smago! Award. In: bz-berlin.de. Abgerufen am 28. November 2014.
  14. Die “smago! Award 2015” Preisträger(innen) in der Übersicht! In: smago.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. März 2016; abgerufen am 16. Januar 2016.
  15. a b Die smago! Award-Preisträger(innen) in der Übersicht! In: smago.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. Januar 2017; abgerufen am 13. Januar 2017.
  16. smago! exklusiv: Die smago! Award Gewinner 2017/2018 sowie die Award-Kategorien! In: smago.de. Abgerufen am 15. Juni 2018.
  17. smago! top-exklusiv: Die Preisträger*innen mit den vollständigen Award-Kategorien! In: smago.de. 13. Juni 2021, abgerufen am 3. November 2021.