Bernhard Meuser (Publizist)

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Bernhard Meuser (* 30. Dezember 1953) ist ein römisch-katholischer Publizist und Verleger, der in Augsburg lebt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meuser war bis 2011 Leiter des Pattloch Verlags und im Anschluss von Juli 2011 bis August 2013 Geschäftsführer beim Sankt Ulrich Verlag.

Er ist mit zahlreichen Veröffentlichungen zu Spiritualität und gelebtem Christentum hervorgetreten, die sich besonders an jüngere Leser richten. Dabei vermeidet er theologische Fachsprache und die Fixierung auf binnenkirchliche Probleme und betont die Übereinstimmung mit dem kirchlichen Lehramt.[1]

Zu seinen Hauptanliegen gehört die Neuevangelisierung, die er mit der 2011 von ihm initiierten deutschen Ausgabe des katholischen Jugendkatechismus YouCat,[1] dem von ihm seit Mai 2012 geleiteten YouCat-Zentrum in Augsburg und daran anschließenden publizistischen Projekten vorantreiben will. Meuser plädiert für ein engeres Miteinander von Katholiken und Evangelikalen und eine Revitalisierung des christlichen Missionsgedankens.[2][3] Zusammen mit Johannes Hartl und Karl Wallner veröffentlichte er 2018 das so genannte Mission Manifest, das diese Aufbruchsbewegung weiter anstoßen und verbreitern sollte.

Bernhard Meuser zeichnet redaktionell verantwortlich für die „Initiative Neuer Anfang“, eine seit 2021 bestehende „freie Initiative, worin Christen, die Anthropologie, Ethik, Philosophie, Theologie und Publizistik lieben, ein neues Gespräch eröffnen“.[4]

Beschwerde beim Presserat gegen Meuser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer Kritik an dem Freiburger Theologen Magnus Striet schrieb Meuser am 9. Dezember 2022: „Für den Autor [= Striet] unseres Buches ist die sakramental-hierarchisch verfasste Kirche so ungefähr das, was für Eichmann der Führer war: eine absolutistische Instanz, die (von nichts außer ihrer faktischen Macht legitimiert) ihre Souveränität sichert, indem sie Befehle erteilt und damit eine Welt subalterner, subjektloser Subjekte hervorbringt.“[5]. Dagegen legte der Berliner Theologe Georg Essen Beschwerde beim Deutschen Presserat ein, weil er durch diese Veröffentlichung die im Pressekodex verankerten Richtlinien zum Schutz der Menschenwürde sowie der Ehre einer Person gravierend verletzt sehe: „Diese Passage, in der Magnus Striet unmittelbar mit Eichmann verglichen wird, ist beleidigend, von übler Nachrede und, wenn man bedenkt, wer Eichmann war, verletzt in schwerer Weise das schützenswerte Gut der Ehre.“. Bei allen berechtigten Konflikten in der Kirche gebe es Grenzen, die im Umgang miteinander nicht derart verletzt werden dürften.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

als Mitautor
  • mit Nils Baer und YOUCAT Team Augsburg (Hrsg.): Youcat Firmbuch, Sankt Ulrich Verlag, Augsburg 2012, ISBN 978-3-86744-217-6.
  • mit Johannes Hartl und Karl Wallner: Mission Manifest. Die Thesen für das Comeback der Kirche. Herder, Freiburg im Breisgau 2018, ISBN 978-3-451-38147-8.
als Mitherausgeber
  • (Hrsg.) mit Rosina Wachtmeister (Illustrationen) Die Bibel: Altes und Neues Testament. Die schönsten Texte im Großdruck in der Einheitsübersetzung. Pattloch, München 2005, ISBN 978-3-629-01096-4.
  • (Hrsg.) mit Papst Johannes Paul II.: Ich bin froh – seid ihr es auch! Das Testament. Pattloch, München 2005, ISBN 978-3-629-02131-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bernhard Meuser über seinen Wechsel zu Sankt Ulrich (Interview). In: Buchmarkt, 28. Juni 2011, abgerufen im April 2020.
  2. Evangelikaler Katholik: „Youcat“-Initiator Bernhard Meuser wird 60. Meldung von idea, 26. Dezember 2013.
  3. Bernhard Meuser: Mut zu neuen Wegen. In: Kirche heute, ISSN 0946-5804, Nr. 2–3/2018 (online).
  4. neueranfang.online: Impressum und Arbeitskreis christliche Anthropologie, abgerufen am 19. Dezember 2023.
  5. Bernhard Meuser: Selbstbestimmte Regeln. Magnus Striets Plädoyer für einen Fußball der Freiheit., 9. Dezember 2022.
  6. Wegen Nazi-Vergleich: Beschwerde beim Presserat gegen "Tagespost". In: katholisch.de. 9. Dezember 2022, abgerufen am 9. Dezember 2022.