Bernhard Simon (Flüchtling)

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Bernhard Simon (* 30. Juli 1945 in Neurode; † 28. Oktober 1963 bei Lüchow) war ein Todesopfer an der innerdeutschen Grenze.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bernhard Simon lebte zusammen mit seinem Bruder Siegfried bei seiner geschiedenen Mutter in Leipzig. Sein Vater hatte die DDR schon lange verlassen und wohnte in der Bundesrepublik. Die Brüder entschlossen sich gemeinsam zur Flucht aus der DDR. Ein Grund für die Flucht war die bevorstehende Einberufung Siegfried Simons in die NVA. Sie überquerten am 28. Oktober 1963 nordwestlich von Zießau die Grenze zur Bundesrepublik. Dabei wurde Bernhard Simon durch eine Mine schwer verletzt, die ihm das rechte Bein bis zum Oberschenkel abriss. Auch in sein linkes Bein und den Unterleib waren Splitter eingedrungen. Mit Hilfe seines Bruders überwand er trotzdem die Sperranlagen. Sein Bruder ließ ihn im Wald zurück und suchte nach Hilfe. Schließlich traf er im Dorf Wirl auf Beamte des Grenzzolldienstes. Die Suche nach Bernhard Simon gestaltete sich jedoch schwierig, da sein Bruder unter Schock stand und in der Dunkelheit Orientierungsschwierigkeiten hatte. Schließlich wurde er gefunden. Er starb jedoch infolge des hohen Blutverlustes auf der Fahrt ins Krankenhaus, kurz vor Lüchow.

Am Ort des Grenzdurchbruchs erinnert ein Holzkreuz an Bernhard Simon.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Kaminsky et al.: Orte des Erinnerns: Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR Ch. Links Verlag, 2016 ISBN 9783861538622 S. 369
  • Jürgen Ritter, Peter Joachim Lapp: Die Grenze: ein deutsches Bauwerk Ch. Links Verlag, 2009 ISBN 9783861535607 S. 67ff
  • Maren Ulrich: Geteilte Ansichten: Erinnerungslandschaft deutsch-deutsche Grenze Aufbau-Verlag, 2006 ISBN 9783351026394 S. 88
  • Volker Koop: Den Gegner vernichten: die Grenzsicherung der DDR Bouvier, 1996 ISBN 9783416026338 S. 355

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Grenzerfahrung am Arendsee. Deutschlandfunk, 30. September 2012, abgerufen am 24. Mai 2021.