Betina Kuntzsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Betina Kuntzsch (* 1963 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Fotografin, Videokünstlerin und Filmemacherin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Betina Kuntzsch ist als Tochter der Modegestalterin Ingrid Kuntzsch (1932–1994) und des Architekten Dietmar Kuntzsch in Berlin-Prenzlauer Berg aufgewachsen. Sie studierte ab 1983 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie 1988 als erste und einzige Studentin zu DDR-Zeiten ihr Diplom mit einer Video-Arbeit abschloss. Nach dem Examen arbeitete sie für das Jugendprogramm Elf 99 des DDR-Fernsehens.[1] Betina Kuntzsch lebt und arbeitet in Berlin.

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein zentraler Bereich ihres Werkes sind Video-Zeichnungen, poetisch-grafische Strukturen, die einerseits anhand weiterentwickelter dokumentarischer Fotografien Geschichten und Momente des urbanen Alltags umkreisen. Auf der anderen Seite entstehen abstrakte Linien-Formationen für Video-Arbeiten im Monitor sowie im Raum. Für diese Video-Zeichnungen nutzt sie High-End-Compositing-Programme. Sie verarbeitet vor allem aktuelle mediale Themen aus allen Lebensbereichen und historische Materialien.[2]

Als Filmemacherin verwendet sie Fundstücke, wie sich auflösendes Filmmaterial, alte Fotografien oder Laterna-Magica-Schleifen, collagiert sie zu Kurzfilmen über gesellschaftspolitische und historische Themen sowie über Persönlichkeiten.

Für den animierten Dokumentarfilm Wegzaubern[3] erhielt sie im Jahr 2015 die Goldene Taube des Festivals DOK Leipzig. Ihr Projekt Vom Sockel denken[4] besteht aus einer Intervention im Stadtraum und zehn Kurzfilmen. Die öffentliche Übergabe fand am 18. November 2021 statt, bei welchem es auch öffentliche Proteste gab.[5]

Der Film Kopf Faust Fahne - Perspektiven auf das Thälmann-Denkmal wurde beim Festival DOK Leipzig 2021 in den drei Kategorien Deutscher Wettbewerb – Die Filme, DEFA-Förderpreis und VER.DI-Preis nominiert.[6][7]

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2012: Kunstpreis Schöneberg, Haus am Kleistpark, Berlin, 2. Preis
  • 2015: DOK Leipzig, Goldene Taube (Wegzaubern)
  • 2016: Animatou Genf, Prix Animatou Docanim (Wegzaubern)
  • 2020: Wettbewerb Künstlerische Kommentierung des Ernst-Thälmann-Denkmals, Bezirksamt Pankow von Berlin, 2. Preis und Realisierung (Vom Sockel denken)
  • 2023: 35. Internationales Filmfest Dresden, LUCA Filmpreis für Geschlechtergerechtigkeit (Loïe Fuller – Die elektrische Fee)

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Betina Kuntzsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Betina Kuntzsch, Biographie DEFA Film Library, abgerufen am 16. Oktober 2021
  2. Profil Betina Kuntzsch auf bbk-kulturwerk.de; abgerufen am 6. April 2022.
  3. Kurze Inhaltsangabe und Jury-Filmbewertung von Wegzaubern, abgerufen am 6. April 2022.
  4. VOM SOCKEL DENKEN. In: Betina Kuntzsch | element video. Abgerufen am 28. November 2021 (deutsch, englisch).
  5. Geschichtspolitik: Aufruhr an Thälmanns Sockel, www.nd-aktuell.de, abgerufen am 6. April 2022.
  6. Kopf Faust Fahne – Perspektiven auf das Thälmanndenkmal. In: Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm. DOK Leipzig, Oktober 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021 (deutsch, englisch).
  7. Wettbewerbe 2021. DOK Leipzig, Oktober 2021, abgerufen am 18. Oktober 2021 (deutsch, englisch).