Bezirk Mezolombardo

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Der Bezirk Mezolombardo war ein Politischer Bezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Bezirk umfasste Gebiete nördlich von Trient. Sitz der Bezirkshauptmannschaft war die Stadt Mezolombardo. Das Gebiet wurde nach dem Ersten Weltkrieg Italien zugeschlagen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die modernen, politischen Bezirke der Habsburgermonarchie wurden 1868 im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung geschaffen.[1]

Der Bezirk Mezolombardo gehörte zunächst zum Bezirk Trient, der 1868 aus den sieben Gerichtsbezirken Trient (Trento), Cembra, Civezzano, Lavis, Mezolombardo, Pergine und Vezzano gebildet wurde.[2]

Der Gerichtsbezirk Mezolombardo wurde per 1. August 1906 vom Bezirk Trient abgespalten und zu einem eigenständigen Bezirk, dem Bezirk Mezolombardo, erhoben.[3]

Der Bezirk Mezolombardo umfasste 1910 eine Fläche von 267,59 km² und beherbergte eine Bevölkerung von 21.593 Personen, davon hatten 301 Deutsch, 20.849 Italienisch oder Ladinisch und 443 eine andere Sprache als Umgangssprache angegeben oder waren Staatsfremde. Der Bezirk bestand 1910 aus einem Gerichtsbezirk mit 29 Gemeinden.[4]

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Bezirk Trient zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bezirk umfasste Ende Oktober 1916 die 29 Gemeinden Andalo, Campodenno, Cavedago, Dardine, Denno, Dercolo, Fai, Grumo, Lover, Masi di Vigo, Mezocorona (Kronmetz), Mezolombardo (Wälschmetz), Mollaro, Molveno, Nave San Rocco, Priò, Quetta, Roverè della Luna (Aichholz), Segno, Spormaggiore, Sporminore, Termon, Torra, Toss, Vervò, Vigo d’Anaunia, Vion und Zambana.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868, die Durchführung des Gesetzes vom 19. Mai 1868 (Reichs-Gesetz-Blatt Nr. 44) in Böhmen, Dalmatien, Oesterreich unter und ob der Enns, Steiermark, Kärnthen, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tirol und Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradiska betreffend.
  3. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder 1906, LXIX. Stück, Nr. 151: „Kundmachung des Ministeriums des Innern, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Mezolombardo“
  4. k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 68

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k.k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k.k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)