Bilfouda

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Karte
Lage von Bilfouda in Niger

Bilfouda (auch: Bilfuda, Bilifouda, Boulfonda) ist ein Weiler in der Landgemeinde Liboré in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Weiler befindet sich rund 13 Kilometer nördlich des Hauptorts Liboré der gleichnamigen Landgemeinde, die zum Departement Kollo in der Region Tillabéri gehört. Zu den Siedlungen in der näheren Umgebung von Bilfouda zählen Kogorou im Nordosten, Galbal im Süden und Saga Gorou II im Westen.[1]

Bilfouda ist Teil der Übergangszone zwischen Sahel und Sudan. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 500 und 600 mm.[2] Südwestlich der Siedlung erstreckt sich der 40 Hektar große See Bangou Kirey, der Teil einer Seenkette im Trockental Kori de Ouallam ist.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gegend von Bilfouda wurden 470 Rennöfen zur Gewinnung von Eisen aus Eisenerz identifiziert, die zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert n. Chr. in Verwendung waren. Sie weisen alle eine ringförmig eingeschlossene Schlacke mit einem Volumen von etwa 0,1 Kubikmetern auf. Ein weiteres historisches Zentrum der Eisengewinnung in Liboré ist die Nachbarsiedlung Galbal.[4]

Die heutige Siedlung Bilfouda wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gegründet. Ihre ersten Einwohner kamen aus dem am Fluss Niger gelegenen Dorf Tonko Bangou. Sie hielten sich anfangs nur während der Regenzeit zur Bewirtschaftung der Felder in Bilfouda auf und kehrten nach der Ernte nach Tonko Bangou zurück, bis sie sich schließlich dauerhaft in der neuen Siedlung niederließen. In ethnischer Hinsicht handelte es sich vor allem um Zarma. Innerhalb der ersten zwanzig Jahre nach der Ortsgründung wanderten Fulbe-Viehzüchter zu. Diese verloren während der Dürren der 1970er und 1980er Jahre ihr Vieh und wurden auch zu Ackerbauern.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte Bilfouda 1269 Einwohner, die in 141 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 777 in 98 Haushalten.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt eine Grundschule in der Siedlung.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rodrigue Guillon, Christophe Petit, Jean Rajot, Vincent Bichet, David Sebag, Oumarou Idé, Zibo Garba: Analysis of Spatial Organization at Two Iron-Smelting Sites in Southwestern Niger. In: ArchéoSciences / Journal of Archaeometry. Nr. 37, 2013, S. 123–134 (researchgate.net).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 464, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 2. April 2023 (französisch).
  2. Damien Hauswirth, Hassane Yayé, Abdoulaye Sambo Soumaila, Badamassi Djariri, Issaka Lona, Malam Boukar Abba: Appui à la formulation concertée de la SPN2A pour la République du Niger. Identification et évaluation des options d’agriculture intelligente face au climat prioritaires pour l’adaptation face aux changements climatiques au Niger. Volume 2 : Annexes. Ministère de l’Environnement, de la Salubrité Urbaine et du Développement Durable / Ministère de l’Agriculture et de l’Elevage / Conseil National de l’Environnement pour un Développement Durable / Haut-Commissariat à l’Initiative 3N / AFD / Facilité Adapt’Action / Baastel – BRL – ONFI, Niamey / Brüssel 2020, S. 7 (spn2a.org [PDF; abgerufen am 30. Oktober 2023]).
  3. Amadou Abdourhamane Touré, Rodrigue Guillon, Christophe Petit, Jean Louis Rajot, Zibo Garba, Vincent Bichet, Alain Durand, David Sebag: Les sédiments des lacs de la région de Niamey : mémoire de l’évolution récente (50 ans) du milieu sahélien ? In: Pangea. Nr. 47/48, Dezember 2010, ISSN 0760-1751, S. 42 (researchgate.net [abgerufen am 13. Februar 2022]).
  4. Rodrigue Guillon, Christophe Petit, Jean Rajot, Vincent Bichet, David Sebag, Oumarou Idé, Zibo Garba: Analysis of Spatial Organization at Two Iron-Smelting Sites in Southwestern Niger. In: ArchéoSciences / Journal of Archaeometry. Nr. 37, 2013, S. 124 (researchgate.net [abgerufen am 29. Oktober 2023]).
  5. Amadou Abdourhamane Touré: Erosion en milieu sableux cultivé au Niger : dynamique actuelle et passée en liaison avec la pression anthropique et les changements climatiques. Thèse de doctorat. Université de Bourgogne, Dijon 2011, S. 90–91 (theses.hal.science [PDF; abgerufen am 30. Oktober 2023]).
  6. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, archiviert vom Original am 2. Februar 2012; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  7. Répertoire National des Centres d’Enrôlement et de Vote (CEV). (PDF) Commission Electorale Nationale Indépendante (CENI), République du Niger, 13. September 2020, S. 326, archiviert vom Original am 3. September 2022; abgerufen am 29. Oktober 2023 (französisch).

Koordinaten: 13° 31′ N, 2° 14′ O