Bill Flett

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Kanada  Bill Flett

Geburtsdatum 21. Juli 1943
Geburtsort Vermilion, Alberta, Kanada
Todesdatum 12. Juli 1999
Sterbeort Edmonton, Alberta, Kanada
Spitzname Cowboy[1]
Größe 185 cm
Gewicht 88 kg

Position Rechter Flügel
Schusshand Rechts

Karrierestationen

1960–1963 Melville Millionaires
1963–1964 Charlotte Checkers
1964–1967 Tulsa Oilers
1967–1972 Los Angeles Kings
1972–1974 Philadelphia Flyers
1974–1975 Toronto Maple Leafs
1975–1976 Atlanta Flames
1975–1979 Edmonton Oilers

William Mayer „Bill“ Flett (* 21. Juli 1943 in Vermilion, Alberta; † 12. Juli 1999 in Edmonton, Alberta) war ein kanadischer Eishockeyspieler. Der rechte Flügelstürmer absolvierte über 700 Spiele in der National Hockey League, den Großteil davon für die Los Angeles Kings sowie die Philadelphia Flyers, mit denen er 1974 den Stanley Cup gewann. Darüber hinaus bestritt er über 200 Spiele für die Edmonton Oilers in der World Hockey Association.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bill Flett wuchs im ländlichen Alberta auf und war seit seiner Jugend ein passionierter Rodeoreiter, sodass er zeit seiner Karriere den Spitznamen „Cowboy“ trug. Sein Vater Meyer Flett spielte ebenfalls Eishockey und lief in den 1940er Jahren unter anderem in der Eastern Hockey League (EHL) sowie in der Western International Hockey League auf. Von 1960 bis 1963 spielte Bill Flett im Nachwuchsbereich für die Melville Millionaires in der Saskatchewan Junior Hockey League, der regionalen Juniorenliga. In der Spielzeit 1962/63 erzielte der Angreifer dort 85 Scorerpunkte in 53 Spielen und empfahl sich somit für eine anschließende Profikarriere. Zuvor wechselte er allerdings kurzzeitig zu den Estevan Bruins, mit denen er in sechs Einsätzen am Memorial Cup teilnahm, das Endspiel dabei allerdings verpasste.

In der Folge verbrachte Flett vier Jahre in diversen Minor Leagues, so lief er 1963/64 hauptsächlich für die Charlotte Checkers in der EHL auf, wobei Kurzeinsätze für die Rochester Americans in der American Hockey League sowie für die Denver Invaders in der Western Hockey League (WHL) hinzukamen. Es folgte ein Engagement bei den Victoria Maple Leafs aus der WHL, bevor er an die Tulsa Oilers in die Central Professional Hockey League abgegeben wurde und dort etwa zweieinhalb Jahre auf dem Eis stand.

Profibereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst die große Ligaerweiterung von 1967 ermöglichte Flett den Sprung in die National Hockey League (NHL), so wählten ihn die Los Angeles Kings im NHL Expansion Draft 1967 von den Toronto Maple Leafs aus, bei denen er bereits unter Vertrag gestanden hatte – die Victoria Maple Leafs fungierten als Farmteam der Toronto Maple Leafs. In Los Angeles etablierte sich der Flügelstürmer im NHL-Aufgebot und wurde mit 26 Treffern prompt zum besten Torschützen des Teams. Insgesamt verbrachte der Kanadier fünf Jahre in Kalifornien, trat dabei als regelmäßiger Scorer in Erscheinung und vertrat das Team beim NHL All-Star Game 1971, bevor er im Januar 1972 samt Eddie Joyal, Ross Lonsberry und Jean Potvin an die Philadelphia Flyers abgegeben wurde. Im Gegenzug wechselten Bill Lesuk, Jim Johnson und Serge Bernier nach Los Angeles. In Philadelphia verlebte Flett seine zweieinhalb erfolgreichsten NHL-Jahre, so erreichte er 1972/73 mit 74 Scorerpunkten seine beste persönliche Statistik und gewann in der Spielzeit darauf mit dem Team den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte.

Nur knapp eine Woche nach dem Titelgewinn gaben ihn die Flyers an die Toronto Maple Leafs ab und erhielten dafür Dave Fortier und Randy Osburn. Nach einer Saison in Toronto gelangte er über den Waiver zu den Atlanta Flames, bei denen seine NHL-Karriere bereits im Dezember 1976 ihr vorläufiges Ende fand, als ihn die Flames für eine finanzielle Gegenleistung zu den Edmonton Oilers in die World Hockey Association (WHA) transferierten. Bei den Oilers konnte der Angreifer noch einmal an frühere Leistungen anknüpfen, so war er in der Spielzeit 1978/79 mit 41 Treffern bester Torjäger der Oilers.

Mit dem Wechsel der Oilers in die NHL zur Spielzeit 1979/80 vollzog sich auch ein Generationenwechsel im Team, sodass Flett seine aktive Karriere nach 20 Saisonspielen für beendet erklärte. Insgesamt hatte der Flügelstürmer 742 NHL-Partien absolviert und dabei 440 Scorerpunkte erzielt, während in der WHA 210 Spiele und 196 Punkte zu Buche standen.

Krankheit und Tod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach seiner Eishockeylaufbahn war Flett, wie bereits sein Vater vor ihm, in der Ölindustrie tätig. Bereits zu NHL-Zeiten als regelmäßiger Partygänger bekannt, wurde der Kanadier nach seiner aktiven Karriere schwer alkoholkrank. Mit finanzieller und persönlicher Unterstützung früherer Teammitglieder (u. a. Wayne Gretzky und Glen Sather) ließ er sich Anfang der 1990er Jahre im Betty Ford Center behandeln und lebte in der Folge abstinent. Dennoch benötigte er im Mai 1999 eine Lebertransplantation, an deren Folgen er am 12. Juli 1999 in einem Krankenhaus in Edmonton verstarb. Flett wurde 55 Jahre alt und hinterließ seine Ehefrau und drei Kinder.[1][2]

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt ± SM Sp T V Pkt ± SM
1960/61 Melville Millionaires SJHL 27 16 2 18 14 7 3 1 4 10
1961/62 Melville Millionaires SJHL 24 8 14 22 44
1962/63 Melville Millionaires SJHL 53 31 54 85 80 18 7 11 18 40
1963 Estevan Bruins Memorial Cup 6 1 1 2 2
1963/64 Rochester Americans AHL 1 0 0 0 0
1963/64 Charlotte Checkers EHL 41 26 21 47 48 3 0 1 1 6
1963/64 Denver Invaders WHL 1 0 0 0 0
1964/65 Victoria Maple Leafs WHL 23 1 7 8 14
1964/65 Tulsa Oilers CPHL 39 8 22 30 58 12 1 2 3 6
1965/66 Tulsa Oilers CPHL 55 23 23 46 0
1966/67 Tulsa Oilers CPHL 62 16 28 44 108
1967/68 Los Angeles Kings NHL 73 26 20 46 +4 97 7 1 2 3 −3 8
1968/69 Los Angeles Kings NHL 72 24 25 49 −22 53 11 3 4 7 +1 11
1969/70 Springfield Kings AHL 5 2 6 8 6
1969/70 Los Angeles Kings NHL 69 14 18 32 −27 70
1970/71 Los Angeles Kings NHL 64 13 24 37 −30 57
1971/72 Los Angeles Kings NHL 45 7 12 19 −29 18
1971/72 Philadelphia Flyers NHL 31 11 10 21 +5 26
1972/73 Philadelphia Flyers NHL 69 43 31 74 +31 53 11 3 4 7 −2 0
1973/74 Philadelphia Flyers NHL 67 17 27 44 +20 51 17 0 6 6 +3 21
1974/75 Toronto Maple Leafs NHL 77 15 25 40 +1 38 5 0 0 0 ±0 2
1975/76 Atlanta Flames NHL 78 23 17 40 +9 30 2 0 0 0 ±0 0
1976/77 Atlanta Flames NHL 24 4 4 8 +1 6
1976/77 Edmonton Oilers WHA 48 34 20 54 +7 20 5 0 2 2 −3 2
1977/78 Edmonton Oilers WHA 74 41 28 69 +9 34
1978/79 Edmonton Oilers WHA 73 28 36 64 +26 14 10 5 2 7 +3 2
1979/80 Edmonton Oilers NHL 20 5 2 7 −16 2
SJHL gesamt 104 55 70 125 138 25 10 12 22 50
CPHL gesamt 156 47 73 120 166 12 1 2 3 6
WHA gesamt 195 103 84 187 +42 68 15 5 4 9 ±0 4
NHL gesamt 689 202 215 417 −53 501 53 7 16 23 −1 42

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Helene Elliott: A Cowboy Hat Trick : The First One in Kings' History Was Scored By Colorful Bill Flett, a One-Time Calf Roper Who Only Recently Stopped Celebrating. latimes.com, 13. März 1997, abgerufen am 3. Februar 2018 (englisch).
  2. Helene Elliott: Original King Flett Dies at 55. latimes.com, 16. Juli 1999, abgerufen am 3. Februar 2018 (englisch).