Binger Wald

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Binger Wald
Höchster Gipfel Kandrich (638,6 m ü. NHN)
Lage Landkreis Mainz-Bingen, Landkreis Bad Kreuznach, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz (Deutschland)
Teil des Hunsrück
Binger Wald (Rheinland-Pfalz)
Binger Wald (Rheinland-Pfalz)
Koordinaten 50° 0′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 50° 0′ N, 7° 47′ O
Blick vom Hochsteinchen im Soonwald ostwärts zum Binger Wald
Blick vom Hochsteinchen im Soonwald ostwärts zum Binger Wald

Blick vom Hochsteinchen im Soonwald ostwärts zum Binger Wald

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Blick vom Salzkopfturm zum Kandrich
Rheintalnebel vom Siebenburgenblick

Der Binger Wald ist ein bis 638,6 m ü. NHN[1] hoher Teil des Mittelgebirges Hunsrück im Landkreis Mainz-Bingen, Landkreis Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landschaft des Binger Waldes liegt an der Nahtstelle vom Landkreis Mainz-Bingen (Norden bis Südosten), Landkreis Bad Kreuznach (Süden) und Rhein-Hunsrück-Kreis (Westen). Sie befindet sich zwischen dem Nordostende des Hunsrück-Hauptkamms (Nordwesten), dem Oberen Mittelrheintal (Norden und Nordosten), hinter dem sich der Taunus erhebt, dem Rheinknie bei Bingen (Osten) und dem Soonwald (Südwesten).

Berge und Höhenlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der höchste Berg des Binger Waldes ist der Kandrich (638,6 m), und seine niedrigste Stelle liegt im Rheintal bei Niederheimbach (ca. 80 m). Zu seinen Erhebungen gehören – mit Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):[1]

Fließgewässer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb des Binger Waldes oder an seinen Rändern entspringen und fließen unter anderen diese Fließgewässer:

  • Guldenbach – Zufluss der Nahe, im Südwesten und Süden
  • Rhein – Strom zur Nordsee, im Osten und Nordosten
  • Morgenbach – entspringt im östlichen Salzkopfgebiet, fließt in östliche Richtungen und mündet bei der Burg Reichenstein in den Rhein

Ortschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaften, die den Binger Wald einrahmen, sind:

Flora[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flora des stark bewaldeten Binger Waldes, der zu etwa 40 % aus Eichen besteht und sonst einen Mischwald darstellt, umfasst eine weitgehend in sich geschlossene Waldfläche von rund 7.000 ha Größe.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römischer Gebäuderest

Hünengräber wie jenes südöstlich von Dichtelbach, Burgen und die heutigen Siedlungen und Dörfer lassen darauf schließen, dass der Binger Wald und seine Umgebung schon seit langer Zeit besiedelt sind. Aus der Römerzeit sind die Überreste der Villa Rustica sowie ein Gebäuderest in der Nähe des Forsthauses Lauschhütte. Durch den Binger Wald führte die Ausoniusstraße, die als militärische Verbindung zwischen Bingen und Trier genutzt wurde.

Zur Zeit des Kalten Kriegs war auf dem Kandrich die Radaranlage einer bei Dichtelbach gelegenen Nike-Hercules-Raketen-Einheit stationiert. 1982 wurde dieses Waffensystem durch Patriot-Flugabwehrraketen ersetzt, die dann in auf dem Kandrich neu gebauten Stellungen untergebracht wurden. Diese Stellungen wurden weitestgehend renaturiert; es sind heute nur noch Erdwälle zu sehen.[2] Auf der ehemaligen Patriot-Raketenstation stehen heute drei Windkraftanlagen.

Kandrichplateau mit WKA (Typ E-70); Blick nach Nordosten zum Rhein
Hängebrücke am Erlebnispfad

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb des Binger Waldes, über dessen Hauptkamm ein Abschnitt des Europäischen Fernwanderwegs E8 und der Erlebnispfad Binger Wald verläuft, oder an seinen Rändern befinden sich diese Sehenswürdigkeiten und geographischen Ziele:

Blick vom Salzkopfturm über den Binger Wald nach Süden

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Binger Wald ist beispielsweise über die von der Bundesautobahn 61, die im Südwesten und Süden an der Nahtstelle zum Soonwald in Nordwest-Südost-Richtung verläuft, abzweigenden Straßen (Anschlussstellen Rheinböllen und Waldlaubersheim) zu erreichen. Außerdem kann er über die Bundesstraße 9, die in Nordwest-Südost-Richtung durch das Mittelrheintal von Koblenz nach Bingen verläuft, aufgesucht werden.

Eisenbahnstrecken führen beidseitig – zum Beispiel entlang der B 9 – durch das eben erwähnte Rheintal (Norden) und durch das Tal des Guldenbachs (Süden). Die zuletzt genannte Bahnstrecke ist aber zurzeit stillgelegt; jedoch soll sie auf Grund des Flughafens Frankfurt-Hahn, der sich einiges südwestlich des Binger Waldes und nur etwas westlich von Kirchberg zwischen Hahn und Lautzenhausen befindet, in den nächsten Jahren reaktiviert werden.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Uwe Anhäuser: Die Ausoniusstraße von Bingen über den Hunsrück nach Trier. Ein archäologischer Reise- und Wanderführer. Rhein-Mosel-Verlag, Alf/Mosel 2006, ISBN 3-89801-032-5.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise)
  2. D 2 1 ADA Dichtelbach Nike Hercules Missile Site (Memento vom 30. Mai 2013 im Internet Archive), auf d21dichtelbach.com

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Binger Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien