Birkenmühle (Sengenthal)

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Birkenmühle
Gemeinde Sengenthal
Koordinaten: 49° 12′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 49° 11′ 52″ N, 11° 26′ 30″ O
Höhe: 406 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 92369
Vorwahl: 09181
Birkenmühle, Gemeindeteil von Sengenthal
Birkenmühle, Gemeindeteil von Sengenthal

Birkenmühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz in Bayern.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ehemalige Mühle liegt am Westrand des Oberpfälzer Jura am Wiefelsbach, der das unterschlächtige Mühlrad betrieb und der nach einer weiteren Mühle, der Braunmühle, in die Sulz mündet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mühle wurde 1412 als „Purckhartsmühle“ und 1418 als „Purckarermühle“ genannt.[2]

Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gehörte die Birkenmühle zur Oberen Hofmark Berngau und unterstand hochgerichtlich dem herzoglich-baierischen Schultheißenamt Neumarkt.[3]

Im Königreich Bayern wurde zwischen 1810 und 1820 der Steuerdistrikt Forst, dann die gleichnamige Ruralgemeinde gebildet, die aus Forst, Braunshof, Rocksdorf und Stadlhof bestand. In diese Gemeinde wurde vor 1867 die Gemeinde Wiefelsbach mit ihren zehn Einöden integriert, nämlich die Birkenmühle, die Braunmühle, der Dietlhof, die Gollermühle, die Kastenmühle, die heute nicht mehr existierende Kindlmühle, die Ölkuchenmühle, die ebenfalls heute nicht mehr existierende Schmidmühle, die Schlierfermühle und die Seitzermühle.[4] Um 1814 gehörte die Mühle Michael Ochsenkiel.[5]

Dem Landgericht (ab 1862 Bezirksamt, ab 1879 Landkreis) Neumarkt zugeordnet, umfasste die Gemeinde Forst unmittelbar vor der Gebietsreform die zwölf Gemeindeteile Forst, Birkenmühle, Braunmühle, Braunshof, Dietlhof, Gollermühle, Greißelbach, Kanalschleuse 31 (1960 unbewohnt), Kanalschleuse 32 (1987 unbewohnt), Kastenmühle, Schlierferhaide/Schlierfermühle und Stadlhof.[6] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte am 1. Januar 1972 die Eingliederung der Gemeinde Forst in die Gemeinde Sengenthal im Landkreis Neumarkt i. d. Opf.

Gemäß der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 hatte die Birkenmühle zu dieser Zeit fünf Gebäude, davon ein Wohngebäude mit neun Einwohnern, an Großvieh fünf Pferde und 24 Stück Rindvieh.[7]

1836 gehörte die Mühle zur katholischen Pfarrei Berngau mit Filiale in Reichertshofen.[8] 1928 wurde die Birkenmühle aus der 1867 zur Pfarrei erhobenen Kuratie Reichertshofen zur katholischen Pfarrei Döllwang umgepfarrt, nachdem zwei Jahre zuvor bereits die benachbarte Braunmühle dorthin umgepfarrt worden war.[9]

1936 wurde vom damaligen Besitzer Georg Kohlmann eine Wasserturbine eingebaut. 1966 ließ Heinrich Kohlmann eine neue Turbine installieren. 1981 kam die Müllerfamilie Kohlmann durch eine Pilzvergiftung ums Leben; eine auf dem Mühlenareal 1990 erbaute Schutzengel-Kapelle erinnert daran. Die Mühle wurde 1982 stillgelegt.[10] Das Mühlengebäude aus dem 17./18. Jahrhundert, ein zweigeschossiger Steildachbau mit Halbwalm, gilt als Baudenkmal.

Einwohnerzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Birkenmühle ist über einen Anliegerweg zu erreichen, die auf der Höhe vom Sengenthaler Gemeindeteil Dietlhof von der Staatsstraße 2220 abzweigt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Birkenmühle (Sengenthal) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 260 (Digitalisat).
  2. Kurt Romstöck (Text) und Alfons Dürr (Zeichnungen): Die Mühlen im Landkreis Neumarkt i. d. Opf. , Neumarkt i. d. Opf. 2004, S. 172
  3. Heinloth, S. 215, 256
  4. Heinloth, S. 322 f. (dort falsch „Wieselsbach“); Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  5. Königlich-Baierisches Intelligenzblatt für den Ober-Donaukreis, Eichstätt, 23. April 1814, Spalte 668
  6. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 548 f.
  7. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, München 1876, Spalte 881
  8. Popp, Th. D. (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 41
  9. Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937, S. 184
  10. Romstöck/Dürr, S. 172
  11. Karl Friedrich Hohn: Der Regenkreis des Königreichs Bayern, geographisch und statistisch beschrieben, Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1830, S. 136
  12. Popp, S. 41
  13. Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Spalte 707
  14. Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875, Spalte 881
  15. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], Spalte 865
  16. Buchner I, S. 184
  17. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 552