Biskupów

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Biskupów
Bischofswalde
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Biskupów Bischofswalde (Polen)
Biskupów
Bischofswalde (Polen)
Biskupów
Bischofswalde
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Nysa
Gmina: Głuchołazy
Geographische Lage: 50° 22′ N, 17° 18′ OKoordinaten: 50° 22′ 25″ N, 17° 17′ 55″ O
Einwohner: 844 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 48-340
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: ONY
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Biskupów (deutsch Bischofswalde) ist eine Ortschaft der Landgemeinde Głuchołazy (Ziegenhals) in Polen. Sie liegt im Powiat Nyski (Kreis Neisse) in der Woiwodschaft Oppeln.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf Biskupów liegt im Südwesten der historischen Region Oberschlesien. Der Ort liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich des Gemeindesitzes Głuchołazy (Ziegenhals), etwa 16 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Nysa und etwa 70 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Ca. sechs Kilometer südwestlich des Dorfes verläuft die Grenze zu Tschechien.

Der Ort liegt in der Przedgórze Sudeckie (Sudetenvorgebirge) innerhalb der Przedgórze Paczkowskie (Patschkauer Vorgebirge). Biskupów liegt am Moorwasser (poln. Mora). Der Ort lag bis zur Stilllegung an der Bahnstrecke Nowy Świetów–Sławniowice Nyskie, einer Nebenstrecke der Bahnstrecke Katowice–Legnica.

Ortsteil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteil von Biskupów ist Łączki (Lentsch).

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarorte von Biskupów sind im Nordosten Markowice (Markersdorf), im Osten Wilamowice Nyskie (Winsdorf), im Südosten Gierałcice (Giersdorf), im Südwesten Burgrabice (Borkendorf), im Westen Kijów (Kaindorf) sowie im Nordwesten Nadziejów (Naasdorf).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche St. Maria Verkündigung
Ehemaliges Benediktinerkloster
Kapelle Mariä Aufnahme in den Himmel in Łączki

„Biscopeswalde“ wurde 1231 erstmals erwähnt. Für 1284 ist die Schreibweise „Byssephswalde“ belegt, für 1285 „Bissofwalde“, für 1289 „Byssophswalde“ und im Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis aus den Jahren 1295–1305 „Byssowswalde“.[2] Es gehörte zum Fürstentum Neisse[3], mit dem es nach dem Ersten Schlesischen Krieg mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen fiel.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Bischofswalde ab 1816 zum Landkreis Neisse im Regierungsbezirk Oppeln. 1829 wurde im Ort ein neues Schulhaus erbaut. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, eine katholische Kirche, eine katholische Schule und 184 weitere Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Bischofswalde 1152 Menschen, davon einer evangelisch.[4] 1855 lebten 965 Menschen im Ort. 1865 bestanden im Ort 34 Bauer-, 26 Gärtner- und 38 Häuslerstellen sowie eine Wassermühle und mehrere Steinbrüche.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Bischofswalde gegründet, welcher aus den Landgemeinden Bischofswalde und Lentsch und den Gutsbezirken Großhof, Kleinhof, Kleinwalde und Lentsch bestand. Erster Amtsvorsteher war der Gutsbesitzer Lorenz in Bischofswalde.[6] 1885 zählte Bischofswalde 884 Einwohner.[7] 1894 erhielt das Dorf einen Anschluss an die Oberschlesische Eisenbahn an der Bahnstrecke Nowy Świetów–Sławniowice Nyskie.

1933 lebten in Bischofswalde 1026 und 1939 1018 Menschen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neisse.[8]

1945 kam Bischofswalde unter polnische Verwaltung und wurde in Biskupów umbenannt. Ab 1950 gehörte es zur Woiwodschaft Oppeln und ab 1999 zum wiedergegründeten Powiat Nyski.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche Maria Verkündigung (kościół parafialny pw. Zwiastowania Najświętszej Maryi Panny,) liegt auf einer Anhöhe nördlich des Dorfkerns. Bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts befand sich hier eine Kirche. Dieser Bau wurde 1770 im barocken Stil umgebaut. Das Langhaus besitzt eine Stichkappentonne, der Chor ein Kreuzrippengewölbe. Der Glockenturm wurde 1750 erbaut und mit einer Zwiebelhaube versehen. An der Südseite der Kirche befindet sich ein Giebel im Stil der Renaissance. Die Ausstattung im Inneren stammt vorwiegend aus der Umbauzeit von 1770. Der Hauptaltar wurde 1787 gefertigt. Umgeben ist die Kirche von einer Steinmauer aus dem 18. Jahrhundert.[9] Das Kirchengebäude steht seit 1950 unter Denkmalschutz.[10]
  • Das Schloss Bischofswalde wurde 1907 erbaut und dient heute als Wohnhaus.[11]
  • Der alte Gutshof Bischofswalde wurde im 18. Jahrhundert errichtet. Reste des ehemaligen Gutsparks haben sich bis heute erhalten.[11]
  • Das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Bischofswalde wurde 1894 als Backsteingebäude errichtet. Es dient heute als Wohnhaus.[11]
  • Gebäude des ehemaligen Benediktinerklosters – 1911 erbaut[11]
  • Die Kapelle Mariä Himmelfahrt in Lentsch wurde 1932 errichtet[11]
  • Steinerne Wegkapelle aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts[11]
  • Wegkapelle aus Backstein mit Marienstatue
  • Wegkapelle mit Kreuzigungsgruppe
  • Denkmal für Papst Johannes Paul II.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fußballverein LZS Błękitni Biskupów

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Biskupów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 1. Dezember 2018
  2. Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis
  3. Bernhard W. Scholz: Das geistliche Fürstentum Neisse. 2011 Böhlau Verlag Köln Weimar Wien, ISBN 978-3-412-20628-4 [Mit einer Landkarte Dörfer und Städte des Fürstentums Neisse 1650 auf dem Nachsatz]
  4. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 39.
  5. Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien. Breslau 1865, S. 1027.
  6. Territorial Amtsbezirk Bischofswalde
  7. AGOFF Kreis Neisse
  8. Michael Rademacher: Kreis Neisse (poln. Nysa). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Dehio-Handbuch der Kunstdenkmäler in Polen. Schlesien. Deutscher Kunstverlag, München u. a. 2005, ISBN 3-422-03109-X, S. 145.
  10. Denkmalregister der Woiwodschaft Oppeln (polnisch; PDF; 913 kB)
  11. a b c d e f Denkmalregister Gmina Głuchołazy (polnisch)