Bistum Rab

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St. Mariä Himmelfahrt in Rab, bis 1828 Kathedrale des Bistums Rab.

Das Bistum Rab (lateinisch Dioecesis Arbensis) ist eine ehemalige katholische Diözese und heutiges Titularbistum mit früherem Sitz in der Stadt Rab auf der gleichnamigen dalmatischen Insel in Kroatien. Die Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Rab diente als Kathedrale.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird angenommen, dass das Bistum Rab kurz nach dem Edikt von Mailand gegründet wurde, da in dieser Zeit mehrere Bischofssitze in der antiken römischen Provinz Dalmatia geschaffen wurden. Die ersten Informationen zur Diözese gibt Athanasius von Alexandria, der in seinen Aufzeichnungen schildert, wie die dalmatischen Bischöfe das Konzil von Serdica (342/343) besuchen.[1]

Der erste in den Urkunden namentlich erwähnte Bischof von Rab war Titianus, der 530 und 533 an den Provinzialsynoden in Salona teilnahm.[2] Die damalige Bedeutung der Diözese zeigt sich auch in der Tatsache, dass der Bischof von Rab der einzige war, dem das Attribut Bischof der Heiligen Diözese beigefügt wurde. Zu dieser Zeit gehörte die Diözese Rab, wie wahrscheinlich auch die benachbarten Bistümer Krk und Osor, zur Erzdiözese Salona. In den Dokumenten zum zweiten Konzil von Split im Jahr 928, in dem es vor allem um Territorialstreitigkeiten der dalmatischen Bistümer ging, wird erwähnt, dass auch die Insel Pag und ein Teil der Küstenregion Velebit zum Besitz des Bistums gehörten.

Im 12. Jahrhundert war der Bischofssitz Rab eine im oberen Adriaraum sehr bedeutende Stadt. Auf Wunsch des damaligen Bischofs Andreas weihte Papst Alexander III. 1177 auf einer Reise von Zadar nach Venedig die im toskanischen Stil gestaltete eindrucksvolle Westfassade der spätmittelalterlichen Kathedrale.

Der letzte Bischof von Rab war Giovanni Pietro Galzigna (1795–1823). Nach dessen Tod blieb die Diözese Rab vakant. Am 30. Juni 1828 wurde sie schließlich durch Papst Leo XII. mit seiner Bulle Locum Beati Petri zusammen mit dem benachbarten Bistum Osor aufgelöst und der Diözese Krk angegliedert.

Titularbistum ab 1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

105 Jahre nach seiner Auflösung wurde das Bistum Rab 1933 als Titularbistum Arba als Titeldiözese der römisch-katholischen Kirche wiederhergestellt. Aktueller Titularbischof ist der brasilianische Weihbischof Júlio César Souza de Jesus (* 1971).[3]


Bischöfe des ehemaligen Bistums Rab
Name Amtszeit bzw. erwähnt Anmerkung
Titianus 530–532 Teilnehmer am Konzil von Salona
Petrus I. 986
Mathias 1018
Drago 1062–1071
Petrus II. 1072
Gregorius 1075
Dobronja 1080
Vitalis 1086
Petrus III. 1094
Vuk Pavao 1097–1110
Bona 1111–1145
Andreas 1177–1193
Prodan de Lauro 1205–1212
Venantius 1216
Pavao 1239–1243
Stephanus de Dominis 1249–1258
Gregorio Ermolao 1260–1289 wohl im Amt verstorben
Matteo Ermolao I. 1291–1292
Giorgio Ermolao I. 1292–1313 im Amt verstorben
Aimone O.S.B. 1313–1317 zuvor Bischof von Olenos
Francesco di Filippo 1321
Giorgio Ermolao II. 1329–1363 im Amt verstorben
Crisogono de Dominis 1363–1372 abberufen als Bischof von Trogir, später Erzbischof von Kalocsa
Zodenigo Zodenighi 1372–1412 im Amt verstorben
Marino oder Martino Carnota 1414–1423 abberufen als Bischof von Trogir, später Bischof von Triest
Francesco di Biondo (auch Francesco Servandi) O.P. 1423–1428 abberufen als Bischof von Bischof von Koper
Angelo Cavazza 1428–1433 abberufen als Bischof von Poreč, später Bischof von Trogir
Giovanni di Parenzo 1433–1440 abberufen als Bischof von Poreč, später Bischof von Novigrad (Istrien)
Matteo Ermolao II. 1440–1443 zuvor Bischof von Sapa, im Amt verstorben
Nicola da Zara O.P. 1443–1447 zuvor Bischof von Senj, im Amt verstorben
Giovanni Scaffa 1450–1471 im Amt verstorben
Leonello Chiericato 1472–1484 abberufen als Bischof von Trogir, später Bischof von Concordia Sagittaria
Alonso Malumbra 1484–1514 im Amt verstorben
Vincenzo Nigusanti 1514–1567 vom Amt zurückgetreten
Biagio Sideneo 1567–1583 im Amt verstorben
Andrea Černota O.F.M. 1584–1588 im Amt verstorben
Pasquale de Padova O.S.B.Cam. 1588–1621 im Amt verstorben
Theodorus Georgi O.S.B. 1621–1635 im Amt verstorben
Pietro Gaudenzi 1636–1664 im Amt verstorben
Domenico Gaudenzi 1664–1695 im Amt verstorben
Octavius Spader O.F.M.Cap. 1695–1698 im Amt verstorben
Antonio Rossgnoli 1700–1713 abberufen als Bischof von Nin
Vincenzio Lessio 1713–1719 abberufen als Bischof von Bischof von Krk
Doymus Zeni 1720–1728 im Amt verstorben
Andrea Karlović 1728–1738 im Amt verstorben
Pacificio Bizza 1738–1746 abberufen als Erzbischof von Salona
Giovanni Calebotta 1746–1756 abberufen als Bischof von Šibenik
Giovanni Luca Garagnin 1756–1765 abberufen als Erzbischof von Salona
Giovanni Battista Jurileo 1765–1771 abberufen als Bischof von Nin
Giovanni Maria Antonio dall‘Ostia 1771–1794 im Amt verstorben
Giovanni Pietro Galzigna 1795–1823 zuvor Bischof von Trogir, im Amt verstorben

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1] Eintrag zum erloschenen Bistum Rab
  2. Vadim Prozorov: The Sixth Century Councils of Salona. In: Vjesnik za Arheologiju i Povijest Dalmatinsku 104. November 2011, S. 309–337, abgerufen am 29. Oktober 2019 (englisch, kroatisch).
  3. Catholic Hierarchy Eintrag zum Titularbistum Arbe