Bitterer Lärchen-Baumschwamm

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Bitterer Lärchen-Baumschwamm

Bitterer Lärchen-Baumschwamm (Laricifomes officinalis)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Ordnung: Stielporlingsartige (Polyporales)
Familie: Baumschwammverwandte (Fomitopsidaceae)
Gattung: Laricifomes
Art: Bitterer Lärchen-Baumschwamm
Wissenschaftlicher Name
Laricifomes officinalis
(Vill. :Fr.) Kotl. und Pouzar

Der Bittere Lärchen-Baumschwamm oder Apothekerschwamm (Laricifomes officinalis) ist eine Pilzart aus der Familie der Baumschwammverwandten (Fomitopsidaceae). Seinem Namen entsprechend wächst er mehrjährig und ausschließlich an Lärchen.[1] Der stark bittere Geschmack des Lärchenschwamms wird von dem Hauptwirkstoff Agaricinsäure verursacht. Der Lärchenschwamm fand seit jeher als Heilmittel Anwendung in der Medizin, ist jedoch heute nicht mehr gebräuchlich. Sein Verbreitungsgebiet in Europa beschränkt sich überwiegend auf den Alpenraum.[2]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem Bitteren Lärchen-Baumschwamm handelt es sich um einen seitlich angewachsenen Baumpilz. Der Pilz bildet an den Stämmen bis zu 15 cm breite konsolenförmige Fruchtkörper, die eine Länge von bis zu 20 cm erreichen können. Es sind auch sehr alte Exemplare mit einer Höhe von 65 cm und bis zu 7 kg bekannt.

Die Oberseite junger Fruchtkörper ist creme-weiß. Ältere Exemplare bilden rissige grau-schwarze Krusten.

Die Porenschicht auf der Unterseite ist cremefarben bis gelblich-orange-braun. Pro Millimeter befinden sich 2 bis 4 rundlicheckige Poren in der Porenschicht. Die Länge der Röhren beträgt 5 bis 10 mm.[2]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Lärchenschwamm wächst an Larix europaea und der Larix sibirica.[1] Er kann bis zu 50 Jahre alt werden.[2]

Der Baumschwamm befällt sowohl lebendes als auch abgestorbenes Holz. Durch die Infektion bildet sich Braunfäule. Betroffene Lärchen haben trotz Infektion die Möglichkeit, noch Jahrzehnte lang zu überleben.[2]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bittere Lärchen-Baumschwamm kommt in Europa fast ausschließlich in natürlichen Lärchengebieten im Alpenraum vor. Die meisten Fundorte befinden sich in der Schweiz und Frankreich. Vereinzelt kommt der Pilz auch in Griechenland, Litauen, Polen und Rumänien vor.[2] Der aktuell einzige Fundort in Bayern befindet sich im Nationalpark Berchtesgaden.[3]

Weitere Vorkommen sind in Nordamerika[2], im nördlichen Russland, Sibirien und Kleinasien.[1]

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laricifomes officinalis ist extrem selten und wird auf mehreren Roten Listen geführt:

  • weltweit (IUCN): gefährdet[4]
  • Deutschland: vom Aussterben bedroht[5]
  • Österreich: gefährdet[6]
  • Schweiz: verletzlich[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Carl Otto Harz: Beitrag zur Kenntniss des Polyporus officinalis Fries. Moskau 1868 (digitale-sammlungen.de).
  2. a b c d e f Beatrice Senn-Irlet: Merkblatt Pilze: Lärchenschwamm. Lariciformes officinalis (Vill.) Kotl. und Pouz. Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Birmensdorf Oktober 2012 (wsl.ch [PDF]).
  3. Bayerisches Landesamt für Umwelt (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Großpilze Bayerns. November 2009, S. 48 (bayern.de [PDF]).
  4. IUCN: Fomitopsis officinalis: Kałucka, I.L. & Svetasheva, T.: The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T75104087A75104095. International Union for Conservation of Nature, 28. März 2019, doi:10.2305/iucn.uk.2019-3.rlts.t75104087a75104095.en (iucnredlist.org [abgerufen am 21. Juni 2023]).
  5. F. Dämmrich, H. Lotz-Winter, M. Schmidt, W. Pätzold, P. Otto, J. A. Schmitt, M. Scholler, B. Schurig, W. Winterhoff, A. Gminder, H. J. Hardtke, G. Hirsch, P. Karasch, M. Lüderitz, G. Schmidt-Stohn, K. Siepe, U. Täglich, K. Wöldecke: Rote Liste der Großpilze und vorläufige Gesamtartenliste der Ständer- und Schlauchpilze (Basidiomycota und Ascomycota) Deutschlands mit Ausnahme der Flechten und der phytoparasitischen Kleinpilze. In: G. Matzke-Hajek, N. Hofbauer, G. Ludwig (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 8, Nr. 1. Landwirtschaftsverlag, Münster 2017, ISBN 978-3-7843-5454-5, S. 31–433 (rote-liste-zentrum.de).
  6. Gernot Friebes, Wolfgang Dämon, Siegmund Michelitsch, Helmut Pidlich-Aigner & Irmgard Krisai-Greilhuber: Verzeichnis und Rote Liste der Großpilze der Steiermark (Österreich). In: Joannea Botanik. Nr. 14, 2017, S. 29–112 (researchgate.net [PDF]).
  7. Beatrice Senn-Irlet, Guido Bieri, Simon Egli: Rote Liste der gefährdeten Arten der Schweiz: Grosspilze. In: Bundesamt für Umwelt BAFU (Hrsg.): Umwelt-Vollzug. 2007 (admin.ch).