Black Stain

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Milchzähne mit Melanodontie

Black Stain (englisch schwarzer Fleck, fachsprachlich Melanodontie) ist eine durch chromogene (farberzeugende) Bakterien ausgelöste Verfärbung der Zähne. Sie tritt üblicherweise bei Milchzähnen auf, gelegentlich auch noch nach dem Zahnwechsel.

Symptome[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es bilden sich dunkel eingefärbte Rückstände auf den Zähnen, die als Punkte oder schmale Linie girlandenförmig insbesondere am Rand zum Zahnfleisch verlaufen.[1] Aus medizinischer Sicht ist Black Stain harmlos, denn die Beläge schädigen weder Zähne noch Zahnfleisch, sind lediglich kosmetisch störend.[2]

Das Mikrobiom der Zähne bei Kindern mit und ohne Black Stains ist ähnlich zusammengesetzt, jedoch ist Actinomyces naeslundii bei Kindern mit Black Stains vergleichsweise häufiger und Bakterien des Stammes der Saccharibacteria seltener vertreten.[3]

Ein Meta-Review fand bei Personen mit Black Stains Hinweise darauf, dass bei diesen seltener Zahnkaries auftritt.[4]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nach Untersuchung sind etwa 2,4–21 % der Kinder von Black Stain betroffen.[5][6]

Behandlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verfärbungen lassen sich durch normales Zähneputzen nicht beeinflussen. Eine Entfernung ist durch professionelle Zahnreinigung möglich. Nach einigen Wochen treten die Verfärbungen jedoch erneut auf. Üblicherweise verschwinden die Verfärbungen mit der Pubertät von selbst.

Bei Case-Report-Studien wurde der Einfluss von Lactoferrin untersucht.[7] Gemäß Autoren können die Black Stains entstehen, indem das Stoffwechselprodukt spezieller Bakterien, Schwefelwasserstoff, mit freiem Eisen reagiert. Dadurch entstehen die schwarzen Präzipitate. Das Eisen kann durch einen gestörten Eisenstoffwechsel oder durch eisenreiche Nahrung bzw. Nahrungsergänzungsmittel in zu hohen Konzentrationen im Speichel vorliegen. Daher könnte eine Behandlung mit dem eisenbindenden Lactoferrin erfolgversprechend sein.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Birgit Bartsch: BLACK STAIN Epidemiologische Untersuchung und quantitativer Nachweis kario- und parodontopathogener Keime mittels Real-time-PCR, https://d-nb.info/1016391528/34, S. 5.
  2. Rachid and Mehdi: Black Stains in Primary Teeth: Overview, Pediatr Dent Care 2016.
  3. Lulu Chen, Qiong Zhang, Yan Wang, Keke Zhang, Jing Zou: Comparing dental plaque microbiome diversity of extrinsic black stain in the primary dentition using Illumina MiSeq sequencing technique. In: BMC oral health. Band 19, Nr. 1, 12. März 2019, ISSN 1472-6831, S. 269, doi:10.1186/s12903-019-0960-9, PMID 31796065, PMC 6892020 (freier Volltext).
  4. Vanessa Silva de Rezende, Thiago Fonseca-Silva, Clarissa Lopes Drumond, Maria Letícia Ramos-Jorge, Saul Martins Paiva: Do Patients with Extrinsic Black Tooth Stains Have a Lower Dental Caries Experience? A Systematic Review and Meta-Analysis. In: Caries Research. Band 53, Nr. 6, 2019, ISSN 1421-976X, S. 617–627, doi:10.1159/000500476, PMID 31390620.
  5. Shah HN, Bonnett R, Mateen B, Williams RA (1979): The porphyrin pigmentation of subspecies of Bacteroides melaninogenicus. Biochem J 180, S. 45–50.
  6. Stenudd C, Nordlund A, Ryberg M, Johansson I, Kallestal C, Stromberg N (2001) The association of bacterial adhesion with dental caries. J Dent Res 80: 2005-2010.
  7. R. Sangermano, S. Pernarella, M. Straker, M. S. Lepanto, L. Rosa: The treatment of black stain associated with of iron metabolism disorders with lactoferrin: a litterature search and two case studies. In: La Clinica Terapeutica. Band 170, Nr. 5, September 2019, ISSN 1972-6007, S. e373–e381, doi:10.7417/CT.2019.2163, PMID 31612196.