Botero (Familienname)

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Botero ist ein italienischer Familienname, der wie auch seine Varianten (Boter, Boteri, Botter, Botteri, Bottero) aus der italienischen Region Piemont,[1] insbesondere aus der Gemeinde Bene Vagienna in der Provinz Cuneo, stammt und sich aus der Berufsbezeichnung für Böttcher herleitet.[2]

Heraldisches Wappen für den Familiennamen Botero

Herkunft und Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ursprünge gehen auf das Mittelalter um 500 n. Chr. zurück, als Fässer hergestellt wurden, Behälter, in denen Flüssigkeiten und Feststoffe wie Wein, Wasser, Honig, Salz und Zucker transportiert wurden. Boterus war der Name, den man den Herstellern dieser Fässer in der Gemeinde Bene Vagienna gab.[3][2]

Eine bedeutende Persönlichkeit, geboren in der Gemeinde Bene Vagienna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt Bene Vagienna wurde um das Jahr 1544 der Jesuitenpriester, Staatsmann, Ökonom und Schriftsteller Giovanni Botero Benese geboren.[4] Botero war bekannt für seine literarischen, religiösen, historischen und politischen Werke und gilt als einer der größten italienischen Vertreter des Merkantilismus.[5]

Gemeinde Bene Vagienna (Provinz Cuneo), Piemont, Italien

Verbreitung des Familiennamens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. Jahrhundert wanderten Menschen mit diesem Nachnamen von Italien auf die Iberische Halbinsel und von dort auf den amerikanischen Kontinent, insbesondere nach Kolumbien, aus. In diesem Land tragen mehrere zehntausend Menschen diesen Nachnamen. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das Land mit der zweitgrößten Anzahl von Menschen mit diesem Nachnamen, gefolgt von Venezuela, Brasilien und Mexiko.[6]

Der Name Botero in Kolumbien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegenwärtig leben Mitglieder der Familie Botero in verschiedenen Regionen Kolumbiens, vor allem in der Stadt Medellín und in mehreren Gemeinden in Antioquia.[2] Eine davon ist Rionegro, wo der Name auf den genuesischen Marineartilleristen Andrea Botero Bernavi (Andrés auf Spanisch) zurückgeht, der dort 1719 eine Familie gründete.[7][8]

Auch in der kolumbianischen Kaffeeregion einschließlich der Städte Armenia, Manizales und Pereira sowie in anderen Gebieten wie Bogotá und Cali gibt es viele Menschen mit diesem Nachnamen.

Einer der bekanntesten Träger dieses Nachnamens ist Fernando Botero Angulo, ein in Medellín geborener Künstler.[9]

Bekannte Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Giacomo Botero: Bene: L'origine Di Tutti. In: La Saga Botero. 1. Auflage. Litografía Solingraf S.A.S., Sabaneta, Kolumbien 2020, ISBN 978-958-49-0072-2, S. 202, 262–265 (italienisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ettore Rossoni: Origine E Storia Dei Cognomi Italiani. (PDF; 46,9 MB) In: The Internet Archive. 2014, S. 380–381, abgerufen am 11. Februar 2022 (italienisch).
  2. a b c Miguel Osorio Montoya: Un viaje a la raíz más remota de su propio apellido. In: El Colombiano. Diario El Colombiano, 17. Mai 2021, abgerufen am 11. Februar 2022 (spanisch).
  3. Giacomo Botero: Bene: L'origine Di Tutti. In: La Saga Botero. 1. Auflage. Litografía Solingraf S.A.S., Sabaneta, Kolumbien 2020, ISBN 978-958-49-0072-2, La Storia del Botterius, S. 202 (italienisch, spanisch: Bene: El Origen de todos.).
  4. Sara Miglietti: Botero, Giovanni. In: Encyclopedia of Renaissance Philosophy. Springer Nature Switzerland AG, 14. Juni 2016, abgerufen am 11. Februar 2022 (englisch).
  5. Cosimo Perrotta: Botero, Giovanni - Contributo italiano alla storia del Pensiero – Economia. In: Enciclopedia Treccani. Istituto della Enciclopedia Italiana fondata da Giovanni Treccani S.p.A, 2012, abgerufen am 11. Februar 2022 (italienisch).
  6. Información del Apellido Botero - Distribución Geográfica del Apellido Botero. In: Wiki Apellidos. 2021, abgerufen am 11. Februar 2022 (spanisch).
  7. Flavio Álvarez Ángel: Apellidos Regionales de Colombia, Publicación No. 1. (PDF) In: Academia de Genealogía. Colección Academia Colombiana de Genealogía, 12. Oktober 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Oktober 2022; abgerufen am 11. Februar 2022 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/issuu.com
  8. Giacomo Botero: Bene: L'origine Di Tutti. In: La Saga Botero. 1. Auflage. Litografía Solingraf S.A.S., Sabaneta, Kolumbien 2020, ISBN 978-958-49-0072-2, La storia di Andrea Botero, S. 262–265 (italienisch, spanisch: Bene: El Origen de Todos.).
  9. Tomás Fernández, Elena Tamaro: Biografía de Fernando Botero. In: Biografías y Vidas - La Enciclopedia Biográfica en línea. Biografías y Vidas, 2004, abgerufen am 11. Februar 2022 (spanisch).