Bouchet

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Bouchet
Boschet
Bouchet (Frankreich)
Bouchet (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Drôme (26)
Arrondissement Nyons
Kanton Grignan
Gemeindeverband Drôme Sud Provence
Koordinaten 44° 18′ N, 4° 52′ OKoordinaten: 44° 18′ N, 4° 52′ O
Höhe 85–135 m
Fläche 11,89 km²
Einwohner 1.459 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 123 Einw./km²
Postleitzahl 26790
INSEE-Code

Kapelle Saint-Sébastien

Bouchet (okzitanisch Boschet) ist ein südfranzösischer Ort und eine Gemeinde mit 1459 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Drôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Bouchet liegt am Fluss Hérin in der ehemaligen Grafschaft Venaissin in einer Höhe von ca. 150 m ü. d. M.; die Städte Bollène und Nyons sind circa 12 Kilometer (Fahrtstrecke) in westlicher Richtung bzw. 27 Kilometer in nordöstlicher Richtung entfernt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1800 1851 1901 1954 1999 2013
Einwohner 545 1035 812 532 694 1364
Quellen: Cassini und INSEE

Der Bevölkerungsrückgang in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf den Verlust an Arbeitsplätzen infolge der Reblauskrise und der Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen. Der Bevölkerungsanstieg der letzten Jahrzehnte steht dagegen im Zusammenhang mit der relativen Nähe zu der Stadt Bollène und den auf dem Land deutlich günstigeren Immobilienpreisen.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rebflächen des Ortes liegen im Weinbaugebiet des südlichen Rhônetals. Die Weine dürfen unter den Herkunftsbezeichnungen Comtés Rhodaniens, Côtes du Rhône, Côtes du Rhône Villages, Drôme und Méditerranée vermarktet werden.[1] Auch der Weintourismus spielt eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben des Ortes.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mittelalterliche Grundherrschaft (seigneurie) lag zunächst bei den Prinzen von Orange; danach bei der im 12. Jahrhundert von Raimund I. von Les Baux gegründeten Zisterzienserinnenabtei Bouchet, die – wiederholt von räuberischen Banden heimgesucht – später dem Kloster Aiguebelle untergeordnet wurde. In den Hugenottenkriegen der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden Ort und Kloster von den Protestanten verwüstet.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von der ehemaligen Abtei sind nur wenige Teile erhalten, darunter die äußerst schlichte apsislose Kirche. Bemerkenswert ist ein Renaissanceportal mit Muschelnische und seitlichen Zierobelisken aus dem 16. Jahrhundert. Zwei Räume, darunter das ehemalige Dormitorium aus dem 13. Jahrhundert wurden bereits im Jahr 1932 als Monument historique anerkannt.[2]
  • Die – mit Ausnahme der in neoklassischen Formen gestalteten Fassade – aus Bruchsteinen errichtete Kapelle Saint-Sébastien stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde im Jahr 1972 als Monument historique anerkannt.[3]
  • Im Ort steht ein überdachtes Waschhaus (lavoir).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bouchet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bouchet–Weinbau
  2. Abbaye cistercienne, Bouchet in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  3. Chapelle Saint-Sébastien, Bouchet in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)