Brückl (Gemeinde Brückl)

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Brückl (Hauptort einer Marktgemeinde)
Ortschaft (Hauptort der Gemeinde)
Brückl (Gemeinde Brückl) (Österreich)
Brückl (Gemeinde Brückl) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Sankt Veit an der Glan (SV), Kärnten
Gerichtsbezirk Sankt Veit an der Glan
Pol. Gemeinde Brückl  (KG Brückl, Schmieddorf)
Koordinaten 46° 45′ 5″ N, 14° 31′ 56″ OKoordinaten: 46° 45′ 5″ N, 14° 31′ 56″ Of1
Höhe 533 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 1535 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 423 (1. Jän. 2011f1)
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 01242
Bild
Brückl. Links im Hintergrund die Kirche St. Johann. Mitte ganz im Hintergrund oberhalb des Orts die Hangsiedlung.
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; KAGIS
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1535

Brückl (bis zum 16. Jahrhundert Görtschach; Teil des Orts bis 1915 St. Johann am Brückl; slowenisch Brukla, slowenisch-mundartlich Prikelj oder Na Mostiču) ist eine Ortschaft im Bezirk Sankt Veit an der Glan in Kärnten und Hauptort der Marktgemeinde Brückl. Die Ortschaft hat 1535 Einwohner (Stand 1. Jänner 2023[1]).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt im Südosten des Bezirks Sankt Veit an der Glan, am Südende des Görtschitztals, bei der Mündung der Görtschitz in die Gurk. Sie liegt auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Brückl und der Katastralgemeinde Schmieddorf. Zur Ortschaft zählen auch die Hangsiedlung östlich oberhalb des Ortskerns, einige Häuser bis zu 2 km südlich des Ortskerns hinunter zur Chemiefabrik, sowie der Hof Jockel südwestlich des Ortskerns, an den Ausläufern des Lippekogels, am Weg nach Pirkach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

antiker Reliefstein am Pfarrhof

Die Gegend war schon in der Römerzeit besiedelt; ein spätantikes Relief ist im Pfarrhof eingemauert. Die Gegend wird 831 urkundlich erwähnt (locus ubi Curciza in Curcam influit), als Ludwig der Deutsche sie dem Salzburger Erzstift schenkte. Bis ins 15. Jahrhundert wird der Name Görtschach für den Ort verwendet; ab Mitte des 16. Jahrhunderts ist der Name St. Johann am Brückl belegt.

Im 19. Jahrhundert befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Ortschaft zwei Siedlungen, die bis weit ins 20. Jahrhundert als zwei getrennte Ortschaften geführt wurden:

  • im Norden der heutigen Ortschaft, links oberhalb des Talbodens, am Hang des Johannserbergs, der Ort St. Johann am Brückl rund um die Pfarrkirche Brückl; die heutige, Anfang des 16. Jahrhunderts errichtete Kirche wurde über einem im 13. Jahrhundert erwähnten Vorgängerbau errichtet.
  • am Unterlauf der Görtschitz, beim Eisenwerk, und bei der Mündung der Görtschitz in die Gurk der Ort Brückl. 1869 wurde hier ein Kettenwerk gegründet.

Auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Brückl gelegen, gehörten beide Siedlungen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Osterwitz. Bei Gründung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kamen die Siedlungen an die Gemeinde St. Johann am Brückl, die 1915 in Brückl umbenannt wurde.

1908 wurde südlich des Orts an der Gurk eine Chlorfabrik gegründet, heute eine Fabrik der Donau Chemie. Während die umliegenden Ortschaften, insbesondere die höher gelegenen Streusiedlungen, im 20. Jahrhundert den Großteil ihrer Einwohnerzahl einbüßten, wurde in Brückl rege gebaut: Allmählich wurde die gesamte Fläche zwischen den Siedlungen Brückl, St. Johann am Brückl und Schmieddorf mit Ein- und Mehrfamilienhäusern bebaut, wobei als Abgrenzung zur Ortschaft Schmieddorf zunächst die Katastralgemeindegrenze verwendet wurde. Zusätzlich entstand östlich oberhalb der Kirche die Waldsiedlung (später Hangsiedlung), die zunächst als Teil der Ortschaft Johannserberg geführt wurde. Schließlich wurde in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die Ortschaft St. Johann am Brückl aufgelassen; diese Häuser werden seither ebenso wie die Hangsiedlung und wie die neueren Häuser auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Schmieddorf alle als zur Ortschaft Brückl gehörend betrachtet.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den heutigen Ort ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:

  • 1869: Brückl: 23 Häuser, 290 Einwohner. St. Johann am Brückl: 6 Häuser, 47 Einwohner.[2]
  • 1880: Brückl: 25 Häuser, 347 Einwohner. St. Johann am Brückl: 6 Häuser, 66 Einwohner.[3]
  • 1890: Brückl: 23 Häuser, 287 Einwohner. St. Johann am Brückl: 6 Häuser, 44 Einwohner.[4]
  • 1900: Brückl: 29 Häuser, 340 Einwohner. St. Johann am Brückl: 7 Häuser, 62 Einwohner.[5]
  • 1910: Brückl: 30 Häuser, 371 Einwohner. St. Johann am Brückl: 11 Häuser, 81 Einwohner.[6]
  • 1923: Brückl: 37 Häuser, 455 Einwohner. St. Johann am Brückl: 10 Häuser, 83 Einwohner.[7]
  • 1934: Brückl: 612 Einwohner. St. Johann am Brückl: 74 Einwohner.[8]
  • 1961: Brückl: 117 Häuser, 952 Einwohner. St. Johann am Brückl: 14 Häuser, 91 Einwohner.[9]
  • 2001: 391 Gebäude (davon 327 mit Hauptwohnsitz) mit 734 Wohnungen und 757 Haushalten; 1852 Einwohner und 63 Nebenwohnsitzfälle[10]
  • 2011: 423 Gebäude, 1657 Einwohner[11]

In der Ortschaft gibt es 88 Arbeitsstätten (Stand 2011;[11] 2001: 66[10]) und 16 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (Stand 2001)[10].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 61.
  3. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 49.
  4. K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 49.
  5. K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 66.
  6. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 31.
  7. Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 11.
  8. handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 11.
  9. Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.
  10. a b c Statistik Austria (Hrsg.): Ortsverzeichnis 2001 Kärnten. Wien 2004. S. 94.
  11. a b Amt der Kärntner Landesregierung, Landesstelle für Statistik: Kärntner Ortsverzeichnis. Gebietsstand 1. 1. 2014. Klagenfurt, 2014.