Brochocin (Ciepłowody)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Brochocin
Dürrbrockguth
?
Hilfe zu Wappen
Brochocin Dürrbrockguth (Polen)
Brochocin
Dürrbrockguth (Polen)
Brochocin
Dürrbrockguth
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Ząbkowicki
Gmina: Ciepłowody
Geographische Lage: 50° 42′ N, 16° 54′ OKoordinaten: 50° 41′ 53″ N, 16° 53′ 35″ O
Einwohner: 83
Postleitzahl: 57-211
Telefonvorwahl: (+48) 74
Kfz-Kennzeichen: DZA



Brochocin (deutsch Dürrbrockguth auch Dürr-Brockuth veraltet Brockott; schlesisch Brukt) ist ein Dorf in der Landgemeinde Ciepłowody (Tepliwoda) im Powiat Ząbkowicki (Frankenstein) der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brochocin liegt ca. vier Kilometer nördlich von Ciepłowody (Tepliwoda). Nachbarorte sind Ruszkowice (Lohenstein) im Südwesten, Błotnica (Plottnitz) im Norden und Dobrzenice (Siegroth) im Osten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Besitzer waren um 1500 bis 1686 die Familie von Logau, später die Herren von Ferenteil. Territorial gehörte Dürrbrockuth zum Herzogtum Brieg. Nach dem Tod des Herzogs Georg Wilhelm I. 1675 fiel Dürrbrockuth mit dem Herzogtum Brieg als erledigtes Lehen durch Heimfall an die Krone Böhmen und nach dem Ersten Schlesischen Krieg mit dem größten Teil Schlesiens 1741/42 an Preußen. 1785 besaß das Gut Georg Wenzel von Tschepe und zählte ein Vorwerk, 19 Gärtner und 144 Einwohner.[1]

1845 gehörte Dürrbrockuth Josephine Baroness von Saurma und bestand aus 32 Häusern, einem herrschaftlichen Schloss, und Vorwerk, 206 Einwohner (22 katholisch), evangelische Kirche zu Ober-Siegroth, katholische Kirche zu Nimptsch, eine Brauerei, eine Brennerei und vier Handwerker. Im Dorf wurde Kirschbaumzucht betrieben.[2] Nach der Auflösung des Landkreises Nimptsch 1932 gehörte Dürrbrockuth bis 1945 zum Landkreis Strehlen. Der Amtsbezirk war Schmitzdorf.[3]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Dürrbrockuth mit fast ganz Schlesien 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Brochocin umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war. Brochocin gehörte von 1975 bis 1998 zur Woiwodschaft Wałbrzych und seit der Gebietsreform 1998 zur heutigen Woiwodschaft Niederschlesien.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Schloss Dürr-Brockuth

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: so das Fürstenthum Brieg in fünf einzelnen Stücken enthält. Erster Band. bey Johann Ernst Tramp, 1783, S. 34 (google.de [abgerufen am 18. März 2023]).
  2. Johann G. Knie: Alphabetisch-statistisch-topograph. Übersicht der Dörfer, Flecken, ... der königl. Preußischen Provinz Schlesien (etc.) 2., verm. Aufl. Graß, 1845, S. 59 (google.de [abgerufen am 18. März 2023]).
  3. Kreis Strehlen - 1935 Amtsbezirke & Standesamtsbezirke. Abgerufen am 18. März 2023.