Bruno Waldvogel-Frei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Bruno Waldvogel-Frei (* 1961[1]) ist ein Schweizer evangelisch-reformierter[2] Pfarrer evangelikaler Ausrichtung[3] und Kulturschaffender.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldvogel besuchte das Schulhaus Gräfler in Schaffhausen und von 1977 bis 1984 die Kantonsschule Schaffhausen, die er mit dem Primarlehrerpatent abschloss.[4] 1990 erlangte Waldvogel-Frei das Advanced Film & Television Production Diploma bei Media Production Services in London.[4] Zwischen 1991 und 1995 studierte er Theologie an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel. Von 1995 bis 1997 absolvierte er den Studiengang zur Befähigung für das Pfarramt und an der Universität Basel.[4] 1998 wurde er von der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Schaffhausen ordiniert.[2]

Ab 1998 war Waldvogel-Frei als Pfarrer an der Gellertkirche in Basel tätig. Seine Tätigkeit interpretierte er als die eines Missionars. Unter der Leitung mit seinem Pfarrkollegen Roger Rohner wuchs die Gellertkirche zu einer beachtlichen Mitarbeiterkirche mit 450 Freiwilligen und stark besuchten Gottesdiensten. Ihre Arbeitsmethode richtete sich nach drei theologischen Schwerpunkten aus: Missio, Diakonia und Koinonia. Dabei wurden für jeden Schwerpunkt konsequent spezielle Gefässe geschaffen, die in einem Dreikreismodell dargestellt wurden mit den Begriffen Sammeln, Stärken und Senden.[5] In den folgenden Jahren wuchs die Gellertkirche auf etwa «sechzig Hauskreise» an.[6]

Zusammen mit Stefan Mens (Musik) schrieb er das Mittelalter-Musical Basileia, das 2006 anlässlich des 650. Gedenkjahres des Basler Erdbebens uraufgeführt wurde.[7] Ebenfalls im Zusammenhang mit Basileia initiierte Waldvogel den historischen Basler Stadtroman Die Todgeweihte,[8] die der damalige Jungautor Titus Müller nach Ideen des Musicals literarisch umsetzte. Ebenfalls initiiert und mitproduziert von Waldvogel wurde ein Jahr später die Graphic Novel Basileia – das Vermächtnis des Mönchs,[9] die unter der Leitung des Basler Brunnen Verlags mit Roloff (Illustration), Titus Müller und Michael Bregel umgesetzt wurde. 2008 setzte Waldvogel-Frei mit David Bröckelmann und Brigitta Laube sein Stück «Exodus – Wüstentrip zu Gott» als Autor und Regisseur in Szene, das von über 1000 Zuschauern besucht wurde.[10] 2013 rief Waldvogel zusammen mit Beat Rink die erste ökumenische «Nacht des Glaubens»[11] ins Leben, die von über 15'000 Gästen besucht wurde. 2018 initiierte und inszenierte er den ersten ökumenischen Passionsweg in der Teufelsschlucht bei Hägendorf.[12] 2018 eröffnete er in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Untergäu und der Arbeitsgruppe Kultur das 1. Open Air Kino Wangen.[13] 2019 fand im Rahmen des Open Air Kinos der erste Open Screen statt, der nichtprofessionellen Filmautoren eine Plattform mit Preisverleihung durch Jury und Publikum bot.[14] 2021 und 2022 inszenierte er die Corona-Passion.[15]

Von November 2015 bis Juli 2022 besetzte Waldvogel das Pfarramt in der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Olten in Wangen bei Olten.[16] Mit der Gründung von «Lighthouse Olten» machte sich Waldvogel-Frei selbstständig und arbeitet seither als Produzent und Mentor an der Schnittstelle Kunst, Kultur und Kirche. Er ist aktiv im Vorstand von «autillus», dem Verein für Kinder- und Jugendbuchschaffende Schweiz[17] und gehört u. a. auch dem Beirat des christlichen Männermagazins Movo an.[18]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldvogel-Frei ist verheiratet und hat drei Söhne.[19] Sein jüngster Sohn hat das Down-Syndrom, weshalb sich Waldvogel-Frei auch in diesem Bereich öffentlich engagiert.[20]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Juhui mir erbed! Schwank in 2 Akten (kann auch in einem Akt gespielt werden). Breuninger, Aarau 1984.
  • Casanova + Co. (wisoo s’Guetzli kei Nüssli hät welle sii). Komödie in einem Akt. Breuninger, Aarau 1985.
  • mit Contanze Guhr (Illustrationen): Tick, der Wecker. Friedrich Reinhardt, Basel 2001, ISBN 3-7245-1164-7.
  • Jeder Tag ein Fenster. Basler Adventsgeschichten. WFB Verlagsgruppe, Bad Schwartau 2005, ISBN 3-930730-41-3.
  • Das Lächeln des Dalai Lama … und was dahinter steckt. SCM R. Brockhaus, Witten 2008, ISBN 978-3-417-26253-7.
  • Falkenstein. Das Geheimnis des verborgenen Tales. Surepublishing, Hölstein 2021, ISBN 978-3-9525418-1-4.
  • Falkenstein. Die Verschwörung der Bruderschaft. Surepublishing, Hölstein 2022, ISBN 978-3-9525418-2-1.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eigene Angaben auf der Website von Bruno Waldvogel-Frei, abgerufen am 18. März 2017.
  2. a b Doris Brodbeck: Exodus-Wüstentrip. Evang.-ref. Kirche Kanton Schaffhausen, 9. Juli 2008, abgerufen am 18. März 2017.
  3. Bruno Waldvogel-Frei: Meine Erfahrungen mit dem liberalen Christentum (Memento vom 18. März 2017 im Internet Archive), 3. September 2007, insbesondere S. 8 f.
  4. a b c Eigene Angaben auf LinkedIn-Profil, abgerufen am 18. März 2017.
  5. Vision. In: gellertkirche.ch. Abgerufen am 20. August 2018.
  6. Die Missionsstadt Basel wird nun selbst missioniert (Memento vom 20. Mai 2016 im Internet Archive). In: reformiert. 30. August 2013, S. 5–7, hier: S. 7 (PDF; 5,5 MB).
  7. Peter Schmid: Dramatische Love Story: Das Erdbeben von Basel wird Stadtgespräch. In: schweizergeschichte.ch. 12. Oktober 2006, archiviert vom Original am 18. März 2017; abgerufen am 11. März 2017.
  8. Die Todgeweihte. Ein Roman um das mittelalterliche Basel. In: altbasel.ch. Archiviert vom Original am 5. November 2017; abgerufen am 11. März 2017 (geschichtlicher Beitrag).
  9. Anja Popovic: Basileia – Das Vermächtnis des Mönchs. In: Die Welt. 22. Juli 2007, abgerufen am 11. März 2017.
  10. Wüstentrip zu Gott in der Gellertkirche. In: jesus.ch. Abgerufen am 22. März 2017.
  11. Nacht des Glaubens. Festival für Kunst und Kirche, 17. Mai 2013, abgerufen am 11. März 2017.
  12. Auf dem Passionsweg in die Ostergeschichte eintauchen. In: Neue Oltner Zeitung. 2. März 2018, archiviert vom Original am 3. April 2018; abgerufen am 3. April 2018.
  13. Erstes Open-Air-Kino in Wangen. In: Neue Oltner Zeitung. Archiviert vom Original am 12. April 2023; abgerufen am 28. März 2019.
  14. Bruno Waldvogel: Das 2. Open Air Kino ist Geschichte. In: Luzerner Zeitung. 1. Juli 2019, abgerufen am 3. Juli 2019.
  15. Corona-Passion in Wangen. In: anzeigertgo.ch. 11. März 2021, abgerufen am 14. Juni 2021
  16. Philipp Felber: Der Torwart Gottes geht nach 31 Jahren in Pension. In: Aargauer Zeitung. 17. Oktober 2015, abgerufen am 18. März 2017.
  17. autillus. Abgerufen am 29. Januar 2024.
  18. Movo, was Männer bewegt, was Männer bewegen. Medien in der Schweiz, 4. Dezember 2014, abgerufen am 21. März 2017.
  19. Pfarrer Bruno Waldvogel (Memento vom 19. März 2017 im Internet Archive). Website der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Olten, abgerufen am 18. März 2017.
  20. Sonnenscheinkinder – Leben mit Down-Syndrom. In: Der Sonntag. 18. Januar 2015, abgerufen am 11. März 2017.
  21. Andreas Gundelach, Robin Jantos, Claudia Leonhardt, Jan-M. Studt: Basileia (2006). Volkshaus, Basel. In: musicalzentrale.de. Abgerufen am 11. März 2017.
  22. Bruno Waldvogel-Frei bei IMDb