Budziszów (Kobierzyce)

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Budziszów
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Budziszów (Polen)
Budziszów (Polen)
Budziszów
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Breslau
Gmina: Kobierzyce
Geographische Lage: 50° 55′ N, 16° 55′ OKoordinaten: 50° 55′ 21″ N, 16° 55′ 10″ O
Einwohner: 172 (31. März 2011[1])
Postleitzahl: 55-040
Telefonvorwahl: (+48) 71
Kfz-Kennzeichen: DWR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: E 67 KłodzkoBreslau
Nächster int. Flughafen: Breslau



Budziszów [buˈd͡ʑiʂuf] (deutsch Buchwitz; 1937–1945 Buchen N. S.[2]) ist ein Dorf in der Landgemeinde Kobierzyce (Koberwitz, 1937–45 Rößlingen) im Powiat Wrocławski (Powiat Breslau) in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.[3] Bis 1945 war der Ort noch ein Teil Deutschlands.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ortschaft liegt rund 25 Kilometer südlich von Breslau. Nachbarorte sind Kobierzyce und Domasław (Domslau) im Norden, Żórawina im Nordosten, Jaksonów und Węgry (Wangern) im Osten, Borów im Südosten, Tyniec nad Ślęzą im Süden, Jordanów Śląski und Sobótka im Südwesten, Ręków (Rankau) und Rogów Sobocki (Rogau Rosenau) im Westen und Gniechowice (Gnichwitz) im Nordwesten. Westlich von Budziszów verläuft die Europastraße 67.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die anderen Orte um Breslau wurde laut einigen Autoren auch Buchwitz zu Anfang des 12. Jahrhunderts gegründet. Nach Teilung des Herzogtums Schlesien gehörte es 1249 zum Herzogtum Breslau. Durch Tod des letzten Breslauer Herzogs Heinrich VI. 1335 fiel es als eines der ersten Schlesischen Herzogtümer, nun erledigtes Lehen, an die Krone Böhmens.

Im Jahre 1524 belegt, ist Wenzel Buchwitz von Buchau († 1531) im Besitz von Buchwitz und „Herr auf Schloss Buchau“. Verbrieft an diesem Ort von Herzog Karl I. von Münsterberg, ab 1524 Landeshauptmann von Schlesien. Durch den allgemeinen Sprachgebrauch wurde aus Schoss Buchau Schloss Buchwitz. Das Geschlecht der Freiherren von Buchwitz führt diesen Ortsnamen als Familiennamen bis heute.

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Buchwitz wie fast ganz Schlesien an Preußen. 1816 wurde es dem neu gegründeten Landkreis Breslau eingegliedert und ab 1874 gehörte es zusammen mit den Landgemeinden Damsdorf, Duckwitz, Lorankwitz und Seschwitz zum Amtsbezirk Seschwitz.[4] 1898 erhielt Buchwitz Eisenbahnanschluss an der Strecke Koberwitz–Heidersdorf und erhielt einen Bahnhof. 1937 wurde die slawisch klingende Ortsbezeichnung Buchwitz in Buchen umbenannt. Für das Jahr 1939 besteht der Nachweis von 209 Einwohnern.[5]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region. Im Sommer 1845 wurde Buchwitz von der sowjetischen Besatzungsmacht unter polnische Verwaltung gestellt. Die Polen führten für Buchwitz die Ortsbezeichnung Budziszów ein. 1945/46 wurden die Deutschen, soweit sie nicht schon vorher evakuiert oder geflohen waren, zum größten Teil von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde aus Buchwitz vertrieben. Auch der bis zu diesem Zeitpunkt existierende Bahnhof Buchwitz wurde zerstört. Eine Bestätigung seiner Existenz ist lediglich anhand alter Fotografien und der bis heute erhaltenen Gleistrakte, der Bahnsteige und der Zufahrtswege zu erbringen.

1975–1998 gehörte die Ortschaft zur Woiwodschaft Wrocław. Die 1898 errichtete Eisenbahnverbindung wurde 2000 eingestellt. Die Personenbeförderung hatte bereits im Jahre 1996 geendet.

Linie D29-310 Koberwitz-Oberpeilau

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ruine des ehemaligen Schlosses von Buchwitz
  • Teiche, Garten und Parkanlage des Schlosses
  • Ruinen herrschaftlicher Häuser und Güter
  • Ehemalige mehrgleisige Bahnhofsanlage

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Sinapius: Schlesische Curiositaten darinnen die ansehnlichen Geschlechter des schlesischen Adels. Leipzig 1720, Band I, S. 303–304

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. GUS 2011: Ludność w miejscowościach statystycznych według ekonomicznych grup wieku (polnisch), 31. März 2011, abgerufen am 6. Juli 2017
  2. Verein für Computergenealogie e.V. – (Daten aus dem Genealogischen Ortsverzeichnis). 8. Januar 2012, abgerufen am 26. Januar 2012 (deutsch).
  3. Central Statistical Office (GUS) - TERYT (National Register of Territorial Land Apportionment Journal). 1. Juni 2008, abgerufen am 26. Januar 2012 (polnisch).
  4. Amtsbezirk Seschwitz
  5. Michael Rademacher: Einwohner 1939. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 21. Oktober 2023.