Burg Breitenstein (Pfalz)

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Burg Breitenstein
Burg Breitenstein

Burg Breitenstein

Staat Deutschland
Ort Breitenstein
Entstehungszeit um 1246
Burgentyp Höhenburg, Felslage, Hangburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Ministerialen
Bauweise Buckelquader
Geographische Lage 49° 21′ N, 8° 0′ OKoordinaten: 49° 20′ 41,3″ N, 7° 59′ 54,9″ O
Höhenlage 223 m ü. NHN
Burg Breitenstein (Rheinland-Pfalz)
Burg Breitenstein (Rheinland-Pfalz)

Die Ruine der Burg Breitenstein steht in einer Höhe von 223 m[1] oben an einem Steilhang an der nördlichen Seite des Speyerbachtals im Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz).

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgruine oberhalb des zu Esthal gehörenden Weilers Breitenstein liegt im Landkreis Bad Dürkheim. Am Hangfuß führt am Speyerbach entlang die Landesstraße 499, die in Frankeneck von der Bundesstraße 39 nach Südwesten in Richtung Elmstein abzweigt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Felsenburg wurde vermutlich um 1246 während der Unruhen bei der Absetzung Kaiser Friedrich II. durch Papst Innozenz IV. erbaut. Erst 1257 fand sie in Zusammenhang mit einem Ritter von Kropsberg, Kastellan des Breitenstein und Dienstmann der Grafen von Leiningen, erstmals urkundlich Erwähnung. Der Ritter nannte sich im Jahre 1265 dann Burkhard von Breitenstein. 1339 wurde Jakob von Flersheim als Burgmann eingesetzt.

Nach dem Tod König Rudolfs von Habsburg entbrannten 1291 Kämpfe zwischen den Habsburgern und ihren Gegnern. In dieser Zeit erbauten wohl die Grafen von Sponheim eine Belagerungsburg nur wenige Meter südlich der Burg Breitenstein; die beiden Anlagen waren lediglich durch einen breiten Halsgraben voneinander getrennt. Die Belagerungsburg wurde 1340 als Nieder-Breitenstein erwähnt. In jenem Jahr wurde Graf Walram von Sponheim am königlichen Hofgericht in München für schuldig befunden, unerlaubt auf dem Gebiet des Hochstifts Speyer eine Burg errichtet zu haben, die er an den speyerischen Lehnsmann Friedrich Horneck abzutreten habe. Gegen dieses Urteil aber erhob Pfalzgraf Rudolf II. Einspruch und erklärte den Sponheimer zu seinem Lehnsmann, so dass dieser die Burg doch behalten durfte.

1357 wurde ein Burgfriedensvertrag geschlossen, der festlegte, dass die größere Belagerungsburg fortan als Hauptburg und der ältere, kleinere Gebäudekomplex als Vorburg zu gelten habe.

Nachdem die Anlage 1382 ein letztes Mal urkundlich erwähnt wurde, kam sie vermutlich 1437 in den Besitz der Grafen von Leiningen und wurde wohl 1470/71 während einer Fehde zwischen ihrer Besitzerfamilie und dem Kurfürsten Friedrich I. – im sogenannten Kurpfälzischen Krieg – zerstört.

Nachdem die Ruine 1963 an die Staatliche Schlösserverwaltung Rheinland-Pfalz gekommen war, wurden in der Zeit von 1988 bis 1989 konservatorische Freilegungs- und Sicherungsmaßnahmen an den Mauern durchgeführt.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem schmalen, heute nur für geübte Kletterer zugänglichen Felssockel erhebt sich die spätstauferzeitliche Kernburg. In nahezu vollständiger Höhe hat sich die rundum in Buckelquadermauerwerk ausgeführte Schildmauer erhalten. Von der Bergseite aus gesehen ist ihre rechte Kante abgeschrägt. Die Kragsteine des Wehrgangs an der Innenseite der Mauer zeigen schon gotischen Einschlag. Die Angriffsseite wird zusätzlich durch einen tief aus dem Felsen gehauenen Halsgraben geschützt.

Hinter der Schildmauer war ein bescheidener Wohnbau errichtet, von dem die Umfassungsmauern nur teilweise erhalten sind. Der Zugang zur Burg erfolgte nicht über den Graben, sondern über eine aus dem Fels gehauene Treppe auf der Südseite. Um den Felsen legt sich eine annähernd rechteckige Unterburg, von der nur geringe Mauerreste erhalten sind. Jenseits des Halsgrabens finden sich in ca. 50 m Abstand und 20 m höher gelegen die Reste einer separaten Vorburg mit eigenem Graben.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Magnus Backes, Heinz Straeter: Staatliche Burgen, Schlösser und Altertümer in Rheinland-Pfalz. Schnell & Steiner, Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1566-7.
  • Manfred Czerwinski: Burgen – stolze Zeugen einer großen Zeit – Pfalz und Umgebung. Verlag Superior, Kaiserslautern, 2002, ISBN 3-936216-07-X.
  • Walter Eitelmann: Rittersteine im Pfälzerwald. 4. überarb. und wesentlich erw. Aufl. Pfälzerwald-Verein, Neustadt/Weinstraße 1998, ISBN 3-00-003544-3.
  • Arndt Hartung, Walter Hartung: Pfälzer Burgenrevier. 6., erg. Aufl. Pfälzische Verlagsanstalt, Ludwigshafen 1985, ISBN 3-9801043-0-3.
  • Walter Herrmann: Auf rotem Fels. Ein Führer zu den schönsten Burgen der Pfalz und des elsässischen Wasgau. Braun, Karlsruhe 2004, ISBN 3-7650-8286-4.
  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des Deutschen Mittelalters. Bechtermünz-Verlag, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-219-4.
  • Elena Rey: Burgenführer Pfalz. Superior, Kaiserslautern 2003, ISBN 3-936216-15-0.
  • Alexander Thon (Hrsg.): Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt… Burgen in der Nordpfalz. 1. Aufl. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1674-4, S. 40–43.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Breitenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lage und Höhe von Burg Breitenstein auf: Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS-Karte) (Hinweise), abgerufen am 4. Januar 2023.