Burg Galerie im Volkspark

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Außenansicht Burg Galerie im Volkspark, Fotograf: Max Mendéz
Außenansicht Burg Galerie im Volkspark, Fotograf: Max Mendéz

Die Burg Galerie im Volkspark wurde im Jahr 2000 im Volkspark Halle als öffentlicher Ausstellungsraum der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Volkspark Halle eröffnet[1]. Die Hochschulgalerie ist ein Erfahrungs- und Aktionsraum für die Studierenden, um Ausstellen als Praxis zu lernen und zu erproben, um an künstlerischen Diskursen teilzuhaben und dabei unterschiedliche Formen der Vermittlung zu entwickeln. Sie ermöglicht weiterhin die interdisziplinäre Zusammenarbeit und den Diskurs zwischen den beiden Fachbereichen Kunst und Design. Darüber hinaus finden thematisch kuratierte Ausstellungen statt, zu denen auch Gastkünstler und Gastkünstlerinnen eingeladen werden. Auch dem Austausch mit anderen Kunsthochschulen und mit künstlerischen Netzwerken wird kontinuierlich Raum gegeben. Pro Jahr werden bis zu sechs Ausstellungen mit Arbeiten und Produktionen von Studierenden, von Alumni und/oder von Lehrenden aller Studienrichtungen sowie von Gastkünstler und Gastkünstlerinnen gezeigt[2]. Die Burg Galerie befindet sich im Erdgeschoss des Volkspark Halle. Die Ausstellungen werden in zwei Räumen (195 und 150 m²) und in zwei kleinen Mehrzweckräumen, die zwischen den Galerieräumen liegen, im Erdgeschoss gezeigt.[3]

Schwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Burg Galerie im Volkspark werden künstlerische und gestalterische Werke und Projekte der Öffentlichkeit präsentiert. Im Laufe der zwei Jahrzehnte haben sich in der Burg Galerie im Volkspark bestimmte, wiederkehrende Ausstellungsformate etabliert. Dazu gehören die Klassenausstellungen aus dem Fachbereich Kunst und seit 2009 die Präsentation der Arbeiten von Stipendiaten der Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt[4]. Zusätzlich wird zur Jahresausstellung der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle jedes Jahr im Juli unter dem Titel „Parcours“ ein Teil der Diplomarbeiten der Studierenden aus dem Fachbereich Kunst in den Galerieräumen gezeigt. Gleichzeitig reagiert die Burg Galerie mit neuen Formaten auf aktuelle Fragestellungen und gesellschaftliche sowie künstlerische Prozesse. Mit Ausstellungsreihen wie „TEXT“ oder „ABC“[5] werden in Open Calls relevante Themen vorgeschlagen, alle Studierenden können sich dafür bewerben (2019: A für Alltag, 2020: S für Stadt, 2021: R für Risiko). Eine besondere Rolle in der Galeriearbeit spielt die Vermittlung. Es werden Begleitveranstaltungen wie Podiumsdiskussionen, Lesungen, Gespräche mit den ausstellenden Künstlern und Führungen angeboten. Auch neue experimentelle Vermittlungsformate[6] wie Performances oder partizipatorische Formen des Austausches mit dem Publikum werden, oft in Kooperation mit den Kunstpädagogischen Studiengängen, entwickelt[7].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in den 1920er Jahren betrieb die Kunsthochschule eine Verkaufsgalerie in der Umbauung des Roten Turms auf dem Marktplatz in Halle (Saale). Im Mai 1975 eröffnete eine burgeigene Galerie, erstmals mit dem Namen Burg-Galerie, in der Leipziger Straße 47. Dort wurden vor allem Erzeugnisse aus den Produktionsbetrieben und auch Kleinserien sowie Einzelstücke aus den Werkstätten zum Kauf geboten. In Magdeburg wurde 1979 unter dem gleichen Konzept eine zweite Burg-Galerie eingerichtet. Nachdem der Verband der Produktionsbetriebe nach 1990 aufgelöst wurde, schloss 1991 auch die Burg-Galerie in Halle, die Burg-Galerie in Magdeburg wurde privatisiert und bis 2020 weitergeführt[8]. 1997 eröffnete für ein Jahr die hochschuleigene Galerie CharlottenBurg im Charlottencenter (Charlottenstraße 8) in der oberen Ladenpassage, Laden Nummer 18 in Halle[9]. Drei Jahre später unter der Rektoratsleitung von Ludwig Ehrler richtete die Kunsthochschule im Frühjahr 2000 die Ausstellungsräume im Volkspark ein. Die erste Ausstellungseröffnung in der Burg Galerie im Volkspark fand am 28. Juni 2000 statt. In der Ausstellung "Reflekt – Labor Kunst und Medien" wurden verschiedene Medienarbeiten von Studierenden, die aus dem Bereich Kunst und Medien unter Betreuung von Ute Hörner entstanden, gezeigt[10]. 2011 wurde die Stelle eines Kurators/einer Kuratorin geschaffen. Sie wird durch eine Kuratorische Assistenz unterstützt. Das Programm der Galerie wird seither zusammen mit der Hochschulleitung im Dialog entwickelt. Während seines Bestehens, vom Juli 2015 bis Juni 2018, war die Burg Galerie im Volkspark Mitglied des Bundesverbandes der Hochschulgalerien, einem horizontal organisierten Netzwerk für den Austausch von Ausstellungsaktivitäten von Galerien an Kunsthochschulen. In diesem Zeitraum fanden Tagungen und Ausstellungen des Verbands in Halle (Saale), Berlin, Saarbrücken und Stuttgart statt[11]. Mit dem 20-jährigen Bestehen wurden über 130 Ausstellungen gezeigt.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projektverantwortliche beim Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Prof. Tilo Baumgärtel, Professor für Malerei, Prorektor seit 2022
  • Rolf Wicker, Professor für Bildnerische Grundlagen/ Plastik, Prorektor seit 2018–2022
  • Michaela Schweiger, Professorin für Zeitbasierte Künste, Prorektorin, 2016–2018
  • Nike Bätzner, Professorin für Kunstgeschichte, Prorektorin 2010–2014, 2010–2015 Projektverantwortliche für die Burg Galerie im Volkspark
  • Renate Luckner-Bien, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bis 2014, 2000–2010 Projektverantwortliche für die Burg Galerie im Volkspark

Kuratoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dr. Jule Reuter, seit 2013 Kuratorin der Burg Galerie im Volkspark
  • Paolo Bianchi, 2011–2013 Kurator der Burg Galerie im Volkspark

Ausstellungspublikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jule Reuter und Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Hrsg.) welt erfahren / experiencing the world. Exploring cross-cultural dialogues at the BURG. Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 2021. ISBN 978-3-86019-158-3
  • Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und Jule Reuter (Hrsg.) Professoren und Professorinnen der Burg aus Kunst und Design. Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 2015. ISBN 978-3-86019-100-2[31]
  • Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und Jule Reuter (Hrsg.) Wie wollen wir leben. 50 Jahre Halle-Neustadt. Positionen und Reflexionen aus Kunst und Design. Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, 2014. ISBN 978-3-86019-107-1[32]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jahrbuch der BURG 2018: Grenzen überschreiten. Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Hrsg.). Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle: Halle (Saale), 2019.
  • Matthias Noell (Hrsg.) Die Burg Giebichenstein in Halle, alphabetisch geordnet. Eine Hochschulenzyklopädie, form+zweck Verlag: Halle (Saale), 2015.
  • Renate Luckner-Bien / Thomas Kümmel: Galerie im Volkspark: Proben für das richtige Leben, in: Kunst. Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle / University of Art and Design Halle. Herausgegeben von Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, Fachbereich Kunst, Halle 2008, S. 352–355.
  • Peter Gerlach und Moritz Götze (Hrsg.). Simone Trieder: Ein Palast für Arbeiter. 100 Jahre Volkspark. Mitteldeutsche kulturhistorische Hefte (HASEN-EDITION), Halle (Saale): 2007.
  • Burg Giebichenstein (Hrsg.): Burg Giebichenstein – Dokumente 1915 bis 1933. Verlag der Burg Giebichenstein Halle: Halle (Saale), 1990.
  • Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle (Hrsg.): 75 Jahre Burg Giebichenstein 1915 – 1990: Beiträge zur Geschichte. Ausgewählt und eingeleitet von Renate Luckner-Bien: Halle (Saale) 1990.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Volkspark Halle e. V. (Hrsg.): 100 Jahre Volkspark. Utopien | Legenden | Visionen. Nr. 18 der Schriftenreihe der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Halle 2007.
  2. Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle: Burg Galerie. Abgerufen am 10. April 2020.
  3. Burg Galerie im Volkspark. Abgerufen am 12. April 2020.
  4. Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 11. April 2020.
  5. Rektorat der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Hrsg.): Jahrbuch der BURG 2018: Grenzen überschreiten. Verlag der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Halle (Saale) 2019.
  6. Experimentelle Vermittlungsformate der Burg Galerie im Volkspark. Abgerufen am 8. April 2020.
  7. Vermittlungskonzept der Burg Galerie im Volkspark. Abgerufen am 8. April 2020.
  8. Volkspark Halle e. V. (Hrsg.): 100 Jahre Volkspark. Utopien | Legenden | Visionen. Nr. 18 der Schriftenreihe der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle. Halle (Saale) 2007.
  9. CharlottenBurg - Die neue Galerie der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle: Pressemitteilung der Hochschulpressestelle der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Halle (Saale) 15. Januar 1997.
  10. Erste Ausstellung in der neuen Hochschulgalerie im Volkspark - Reflekt: Pressemitteilung der Hochschulpressestelle der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Halle (Saale) 23. Juni 2000.
  11. Schutzräume für Herzenswünsche. Süddeutsche Zeitung, 25. Januar 2017, abgerufen am 30. März 2020.
  12. Günther Uecker - Ausstellungs-Biographie. Abgerufen am 10. April 2020.
  13. Kunst in Mitteldeutschland: Ausstellungsübersicht 2009. Abgerufen am 9. April 2020.
  14. Ausstellung "Ansehen!" Abgerufen am 5. April 2020.
  15. Ausstellung "TRANSIT_TOKYO, Wieland Krause". Abgerufen am 2. April 2020.
  16. Ausstellung "Das Geheimnis bleibt. Modefotografie Ute Mahler und Schüler". Abgerufen am 1. April 2020.
  17. Ausstellung "außer/planmäßig. 50 Jahre Halle-Neustadt". Abgerufen am 5. April 2020.
  18. Künstlerinnen und Künstler der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle bei der Preview Berlin. In: art-in.de. 31. August 2012, abgerufen am 31. März 2020.
  19. 100 Jahre Burg Giebichenstein: Gestaltung mit spielerischer Leichtigkeit. Deutschlandfunk, 15. November 2015, abgerufen am 27. März 2020.
  20. 100 Jahre Burg. Plakate. form, 25. Januar 2015, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 2. April 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.form.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  21. Ausstellung "Professoren und Professorinnen der BURG aus Kunst und Design ... explorieren, falten, forsche(l)n, fühlen ..." Abgerufen am 2. April 2020.
  22. Textiler Herbst 2016 in Halle-Saale. Ein Bericht. textile-art-magazine, 18. November 2016, abgerufen am 31. März 2020.
  23. Ausstellung "Der unerledigte Gobelin". Abgerufen am 4. April 2020.
  24. Ausstellung "Pro oder Kontra". Abgerufen am 1. April 2020.
  25. Ausstellung "void Start() { Play(." Abgerufen am 20. März 2020.
  26. Herbstrundgang der Spinnerei Galerien 08.09.2018-09-09.2018. Abgerufen am 2. April 2020.
  27. Ausstellung "welt erfahren". Abgerufen am 4. April 2020.
  28. Ausstellung "täglich geöffnet". In: boesner. Abgerufen am 1. April 2020.
  29. Ausstellung "Reportagen". Abgerufen am 5. April 2020.
  30. Ausstellung „vor_ORT“ der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. In: Radio Corax. 13. März 2020, abgerufen am 6. März 2020.
  31. Publikation "Professoren und Professorinnen der Burg aus Kunst und Design". Abgerufen am 1. April 2020.
  32. Publikation "Wie wollen wir leben. 50 Jahre Halle-Neustadt". Abgerufen am 5. April 2020.