Burg Seeburg (Schlitz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Burg Seeburg
Blick aus Richtung Hartershausen zur Ruine der Seeburg

Blick aus Richtung Hartershausen zur Ruine der Seeburg

Alternativname(n) Seeburg, Ruine Seeburg, Burg Hartershausen oder Alte Mauer
Staat Deutschland
Ort Hartershausen
Entstehungszeit um 1100 bis 1200
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine, Turmrest
Ständische Stellung Ministeriale
Bauweise Bruchsteinmauerwerk
Geographische Lage 50° 38′ N, 9° 34′ OKoordinaten: 50° 37′ 58,5″ N, 9° 34′ 1,4″ O
Höhenlage 255 m ü. NHN
Burg Seeburg (Hessen)
Burg Seeburg (Hessen)

Die Burg Seeburg, auch Seeburg, Ruine Seeburg, Burg Hartershausen oder Alte Mauer genannt, ist eine als Kulturdenkmal ausgewiesene Ruine einer Wasserburg beim Stadtteil Hartershausen der Stadt Schlitz im mittelhessischen Vogelsbergkreis.

Mit Vorderburg, Hinterburg mit Hinterturm, Ottoburg, die alle eingebunden in die Stadtmauer die mittelalterliche Stadtbefestigung von Schlitz bildeten, mit der Schachtenburg, dem etwas außerhalb gelegenen Schloss Hallenburg und der abgegangenen Burg Niederschlitz befinden sich gleich sieben Burgen in und im Umkreis der Stadt Schlitz.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ruine Seeburg befindet sich etwa 1100 Meter westlich und etwas oberhalb von Hartershausen (229 bis 261 m) in der Flur Hartershausen. Sie steht auf einer dem Seeberg (324,2 m ü. NHN[1]) vorgelagerten Anhöhe auf rund 255 m Höhe. Ein aus dem Seeberg, der Ort von Hügelgräbern ist, dem Dörreberg (405,9 m), Erlesberg (387,3 m), Sängersberg (494 m), Wendberg (379,9 m) und dem Tempelberg (385,2 m) bestehender bewaldeter Höhenzug, der knapp 250 m westsüdwestlich der Ruine beginnt und bis dicht vor die Tore der etwa 4,5 Kilometer nördlich gelegenen Stadt Schlitz reicht, umgibt die Ruine und Hartershausen in einem weiten Bogen sichelförmig.

Minimal etwa 400 m nordwestlich fließt ein aus dem Welzgrund kommender Bach um den Ruinenstandort herum. Am „Burgberg“ selbst entspringt auf dem Osthang, etwa 450 m von der einstigen Burgstelle entfernt und halbwegs zum Dorf, eine weitere Quelle, die sicher für die Trinkwasserversorgung der Burg bedeutsam war. Auch südlich der Ruine entspringen weitere Bäche – zum Beispiel am Pfaffenborn. Alle genannten Bäche münden in die direkt östlich an Hartershausen vorbeifließende Fulda.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruine der Burg von der offenen Seite

Vermutlich wurde die Burg Seeburg im 12. Jahrhundert zum Schutz der Besitzungen des Klosters Fulda angelegt. Aus einem Ministerialengeschlecht der Reichsabtei Fulda entstand die einflussreiche Familie der Herren von Schlitz, die erstmals mit Ermenoldus de Slitese im Jahre 1116 urkundlich genannt werden und die als Erbauer der Burg in Frage kämen. Zum Burgbezirk dürften neben der Siedlung Hartershausen auch die in diesem Tal gelegenen Dörfer Hemmen und Üllershausen gehört haben. Die Zerstörung der Burg im 13. Jahrhundert ist möglicherweise Bertho II. von Leibolz zuzuschreiben.

Anlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der ehemaligen Burganlage sind noch im Aufgehenden die östliche Hälfte des Bergfriedes mit Kaminresten an der Innenseite erhalten. Wälle und Gräben wurden eingeebnet. Die Ruine ist als Kulturdenkmal ausgewiesen und erhebt sich als Landmarke gut sichtbar über dem Dorf.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 230.
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0. S. 315f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burg Seeburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien