Burgstraße (Leipzig)

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Burgstraße
Wappen
Wappen
Straße in Leipzig
Burgstraße
Burgstraße
Burgstraße und Turm der Thomaskirche (2015)
Basisdaten
Ort Leipzig
Ortsteil Zentrum
Angelegt Mittelalter
Hist. Namen Burgstraße und verlängerte Burgstraße, Burggasse[1][2]
Anschluss­straßen Burgplatz
Thomaskirchhof
Querstraßen Ratsfreischulstraße, Sporergäßchen
Bauwerke westliche Seite: Bauwens-Haus, Goldene Fahne, östliche Seite: Juridicum, Thüringer Hof
Nutzung
Nutzergruppen Anlieferverkehr, Radverkehr, Fußgänger
Straßen­gestaltung Fahrbahn mit beidseitigem Gehweg
Technische Daten
Straßenlänge 191 m[3]

Die Burgstraße ist eine Anliegerstraße in der Innenstadt von Leipzig und verbindet den Thomaskirchhof im Norden mit dem Burgplatz im Süden.

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Straße wurde 1422 als Burggasse erstmals erwähnt und fungierte als Zugang von der Stadt zur Pleißenburg, daher der Name.[1][2] Heute befindet sich an dieser Stelle das Neue Rathaus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 13. Jahrhundert ließ Markgraf Dietrich der Bedrängte (1162–1221) mehrere Zwingburgen errichten, um die Stadt zu kontrollieren.[4] Eine davon war die Vorgängerin der späteren Pleißenburg. Die Bewältigung der Strecke vom damaligen Rathaus zur Burg war recht kompliziert. Die Ratsherren, die zur Zwingfeste befohlen waren, mussten am richterlichen Vogthof neben dem Gasthaus „Thüringer Hof“ (1454) vorbei und danach über eine Holzbrücke über den Wassergraben, der rings um die Burg führte und mit der Pleiße verbunden war. Schließlich erreichten sie eine Zugbrücke, von wo der Weg durch drei mit Fallgittern gesicherte Tore bis in den Schlosshof führte.

Nach dem Erwerb der Pleißenburg durch die Stadt Leipzig begann 1897 ihr Abriss. Zugleich wurde der Burgplatz angelegt. Von 1898 bis 1919 trug auch die Fortsetzung der Straße zwischen Burgplatz und Rathausring den Namen Burgstraße, bis dieser Teil in Hugo-Licht-Straße umbenannt wurde.[3]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Burgstraße führt vom Thomaskirchhof geradlinig in südliche Richtung. Auf halber Strecke zum Burgplatz nimmt sie auf ihrer Ostseite das Sporergäßchen auf, das von der Petersstraße kommt, und dicht vor dem Burgplatz noch auf ihrer Westseite die Ratsfreischulstraße, die vom Innenstadtring kommt und mit ihrem Namen an die Ratsfreischule erinnert.

Die Nummerierung der Hausnummern beginnt am Thomaskirchhof. Die geraden Nummern befinden sich auf der Westseite, die ungeraden auf der Ostseite der Straße. Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04109.

Bebauung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Treppenturm Goldene Fahne
Zustand 1946
Zustand 2023

Im Eckhaus mit der Adresse Thomaskirchhof 12 befindet sich das Sächsische Apothekenmuseum. Gegenüber liegt das Haus der Kirche (Hausnummern 1 bis 5), das 1911 eine ältere Bebauung ersetzte[5][6] und heute unter Denkmalschutz steht. Das älteste noch erhaltene Bauteil in der Burgstraße ist der Treppenturm des Hauses Goldene Fahne (Hausnummer 4), das Hieronymus Lotter um 1570 für seinen Sohn errichten ließ.[7][8] Dort wohnte später Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie. Der Thüringer Hof (Hausnummer 19 bis 21)[9][10] wurde bei den Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Das heutige Gebäude ist eine Rekonstruktion aus den Jahren 1946 und 1993 bis 1996.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sebastian Ringel: Wie Leipzigs Innenstadt verschwunden ist. 150 verlorene Bauten aus 150 Jahren. edition überland, Leipzig 2019, ISBN 978-3-948049-00-3.
  • Wolfgang Hocquél: Architekturführer Leipzig. Von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage-Verlag, Leipzig 2023, ISBN 978-3-95415-128-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Burgstraße - Stadt Leipzig. In: leipzig.de. Abgerufen am 30. März 2024.
  2. a b Verzeichnis Leipziger Straßennamen mit Erläuterungen. In: Website der Stadt Leipzig. 2018, abgerufen am 7. August 2023., die Burgstraße ist auf S. 543
  3. a b André Loh-Kliesch: Burgstraße. In: leipzig-lexikon. Abgerufen am 30. März 2024.
  4. Otto Künnemann, Martina Güldemann: Geschichte der Stadt Leipzig. 2. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-86134-909-4, S. 12.
  5. Ringel (2019), S. 82
  6. Hocquél (2023), S. 81
  7. Ringel (2019), S. 135
  8. Hocquél (2023), S. 81
  9. Ringel (2019), S. 162
  10. Hocquèl (2023), S. 81f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgstraße (Leipzig) – Sammlung von Bildern

Koordinaten: 51° 20′ 17,3″ N, 12° 22′ 23,5″ O