Busse (Adelsgeschlecht)

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Wappen derer von Busse

Die Herren von Busse sind ein schlesisches Briefadelsgeschlecht, das 1748 geadelt wurde. Teile der Familie bestehen bis heute.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Busse findet sich erstmals zu Kloster Walkenried, als ein Rudolf Busce in einer Urkunde genannt wird. Um 1230 saß ein Rittergeschlecht Busse (Buz oder Buze) im Mansfeldischen, welches zwischen 1415 und 1658 als Bause oder Pause im Saalkreis nachweisbar ist.[1] Zur gleichen Zeit trat die Ministerialen und Ratsfamilie von Busse im Raum Warburg auf, deren Stammreihe mit dem Knappen Henricus I. von Busse (1215–1254) beginnt. Dessen Sohn Bertold I. (1240–1306) wurde im Jahre 1306 auf der Paderborner Domfreiheit enthauptet.[2]

Der preußische König Friedrich der Große erhob am 13. September 1748 den Geheimrat und Direktor der Kriegs- und Domänenkammer in Glogau Christian von Busse in den Adelsstand. Christian von Busse war Bürgermeister in Freienwalde[3] und Pächter von Quilitz (heute Neuhardenberg)[4]. Später erwarb er u. a. Neuguth sowie die Heinzenburg[5] im Kreis Lüben.

Die Familie von Busse hatte umfangreichen Besitz in Schlesien und Westpreußen und stellte zahlreiche hohe Offiziere und Beamte.

Besitzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: Der gespaltene Schild zeigt rechts in Silber Kopf und Hals eines gold-gekrönten und -bewehrten schwarzen Adlers mit roter Zunge, links in Rot drei rechtshin liegende blaue Fische (Butten) übereinander. Auf dem gekrönten Helm mit rechts schwarz-silbernen, links rot silbernen Decken ein offener mit zwei goldenen Kleestängeln belegter schwarzer Flug.

Historische Wappendarstellungen

Namensträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Adelsfamilien von Busse bis 1908[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gothaische Genealogische Taschenbuch wie auch das Genealogisches Handbuch des Adels weisen weitere Adelsfamilien von Busse aus und publizierten diese jeweils im gleichen Band. Eine weitere Familie von Busse wurde 1799 nobilitiert und besaß mit Andreas von Busse und seinem Vater, dem Ritterschaftsrat August von Busse, Begüterungen in Westpreußen. 1859 erhielt Eduard Busse auf Rowag im Kreis Neisse die preußische Adelslegitimation, 1908 der Landwirt Otto von Busse-Ottensund.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sekundärliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. 1. Auflage, in: Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin; 85, De Gruyter, Berlin 2009. ISBN 978-3-598-44130-1.
  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 5, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1938], S. 474–475, Nr. 1658. DNB 367632802
  • Joseph Franzkowski: Geschichte der freien Standesherrschaft, der Stadt und des landrätlichen Kreises Gross Wartenberg. Selbstverlag, Groß Wartenberg 1912. Opole Digitalisat
  • Schlesisches Wappenbuch oder die Wappen des Adels im Souverainen Herzogthum Schlesien der Grafschaft Glatz und der Oberlausitz. Band 1–3, Hrsg. Leonard Dorst, G. Heinze & Co., Goerlitz 1847.
  • Johann Georg Knie Alphabetisch-statistisch-topographische Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der königl. Preuß. Provinz Schlesien. 2. Auflage, Graß, Barth und Comp., Breslau 1845. Digitalisat

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlechterbuch (Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien) – Posensches Geschlechterbuch. C. A. Starke, Görlitz 1929, S. 4–138 (net.pl).
  2. Werner Frese: BEITRÄGE ZUR WESTFÄLISCHEN FAMILIENFORSCHUNG. In: lwl.org. WESTFÄLISCHEN GESELLSCHAFT FÜR GENEALOGIE UND FAMILIENFORSCHUNG, 27. November 2013, abgerufen am 29. Februar 2024 (deutsch).
  3. Rolf Straubel: Kammerdirektor Christian (von) Busse (1689-1764). In: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. Abgerufen am 21. Mai 2019.
  4. Heinrich Kaak: Eigenwillige Bauern, ehrgeizige Amtmänner, distanzierte fürstliche Dorfherren. BWV Berliner Wissenschaftsverlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8305-1751-1, S. 155.
  5. Ortsteil Neuguth Heinzenburg / Groß Heinzendorf. In: Lüben damals. Abgerufen am 22. Mai 2019.
  6. a b c d e f g Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Übersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der königl. Preuß. Provinz Schlesien. 2. Auflage. Breslau 1845 (digitale-sammlungen.de).
  7. a b c d Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. 1. Auflage. München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9 (google.de).
  8. a b Joseph Franzkowski: Geschichte der freien Standesherrschaft, der Stadt und des landrätlichen Kreises Gross Wartenberg. Groß Wartenberg 1912.
  9. a b c d e Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. Erster Jahrgang. Gotha 1906, S. 90 (uni-duesseldorf.de).
  10. a b Leonard Dorst (Hrsg.): Schlesisches Wappenbuch oder die Wappen des Adels im Souverainen Herzogthum Schlesien der Grafschaft Glatz und der Oberlausitz. Band 1-3. Goerlitz 1847 (org.pl).
  11. Schlesisches Wappenbuch oder die Wappen des Adels im Souverainen Herzogthum Schlesien der Grafschaft Glatz und der Oberlausitz. Leonard Dorst, 1847, abgerufen am 21. Mai 2019.
  12. Kammerdirektor Christian von Busse, in: Rolf Straubel: Adlige und bürgerliche Beamte in der friderizianischen Justiz- und Finanzverwaltung. Ausgewählte Aspekte eines sozialen Umschichtungsprozesses und seiner Hintergründe (1740–1806), BWV, Berlin 2010, S. 387. ISBN 978-3-8305-1842-6.
  13. Todesfälle: Hr. Richard v. Busse, Kgl. Landrath u. Landesältester, Bischdorf., in: Deutsches Adelsblatt. Wochen-Schrift für die Aufgaben des christlichen Adels, Familien-Nachrichten, Jg. XII, №. 35, Sonntag, den 2. September 1894, Berlin 1894, S. 682.