Calciumstannat

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Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Calciumstannat
Andere Namen

Calciumzinntrioxid

Summenformel CaO3Sn
Kurzbeschreibung

weißer geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 12013-46-6
EG-Nummer 234-585-0
ECHA-InfoCard 100.031.428
PubChem 3084098
Wikidata Q16701694
Eigenschaften
Molare Masse 206,78 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

2,55 g·cm−3[1]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser (< 0,5 mg·l−1 bei 20 °C)[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 350​‐​412
P: 201​‐​280​‐​308+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Calciumstannat ist eine anorganische chemische Verbindung des Calciums aus der Gruppe der Stannate mit der Formel CaSnO3.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calciumstannat kann durch Auflösung von Zinn in Salpetersäure und Reaktion mit Calciumnitrat gewonnen werden.[2]

Sie kann auch durch Reaktion von Zinn(IV)-oxid mit Calciumoxid gewonnen werden.[3]

Ebenfalls möglich ist die Synthese durch Reaktion einer Lösung von Calciumchlorid und Zinntetrachlorid in Salzsäure mit Wasserstoffperoxid und Ammoniak in Wasser. Das entstandene und getrocknete Zwischenprodukt CaSnO2(O2)·3H2O, ein gemischtes OxidPeroxid, wird dann bei 900 bis 1200 °C zu Calciumstannat umgesetzt.[4][5]

Es sind auch noch weitere Syntheseverfahren bekannt.[6]

Es entsteht auch bei der Bleiraffination durch den Harris-Prozess.[7]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calciumstannat ist ein weißer geruchloser Feststoff, der praktisch unlöslich in Wasser ist.[1] Er besitzt eine verzerrte orthorhombische Perovskit Kristallstruktur mit der Raumgruppe Pbnm (Raumgruppen-Nr. 62, Stellung 3)Vorlage:Raumgruppe/62.3.[2] Es sind jedoch noch weitere Kristallstrukturen bei hohem Druck bekannt.[4]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Calciumstannat wird als Additiv in Bariumtitanat-Keramikkondensatoren verwendet, um eine Verschiebung des Curie-Spitzenwertes zu erzeugen.[8] Es wird auch als Gassensor, Anodenmaterialien für Lithium-Ionen-Akkumulatoren, Katalysator und Photokatalysator eingesetzt.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Eintrag zu Calciumzinntrioxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c G. L. Lucena, L. C. de Lima u. a.: CaSnO3 obtained by modified Pechini method applied in the photocatalytic degradation of an azo dye. In: Cerâmica. 63, 2017, S. 536, doi:10.1590/0366-69132017633682190.
  3. Abdoljavad Novinrooz, Parvin Sarabadani, Yousef Rezainik: Synthesis and Processing of SnO2, CaSnO3 and Ca2SnO4 Nanopowders by Solid-State Reaction Technique. In: Iran. J. Chem. Chem. Eng. Vol. 28, No. 2, S. 113–119, 2009.
  4. a b Richard C. Ropp: Encyclopedia of the Alkaline Earth Compounds. Newnes, 2012, ISBN 0-444-59553-8, S. 450 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Gerhard Pfaff: Chemical synthesis of calcium stannates from peroxo precursors. In: Materials Science and Engineering: B. 33, 1995, S. 156, doi:10.1016/0921-5107(94)01188-5.
  6. Abdul-Majeed Azad, Lucia Liew Woan Shyan, Pang Toh Yen: Synthesis, processing and microstructural characterization of CaSnO3 and SrSnO3 ceramics. In: Journal of Alloys and Compounds. 282, 1999, S. 109, doi:10.1016/S0925-8388(98)00808-1.
  7. Gabi Förtsch, Heinz Meinholz: Handbuch Betriebliche Kreislaufwirtschaft. Springer-Verlag, 2014, ISBN 978-3-658-06445-7, S. 357 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Datenblatt Calcium tin oxide, 99% (metals basis excluding Mg), Mg <1% bei Alfa Aesar, abgerufen am 11. April 2019 (Seite nicht mehr abrufbar).