Calumma

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Calumma

Calumma crypticum (Männchen)

Systematik
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
ohne Rang: Toxicofera
ohne Rang: Leguanartige (Iguania)
Familie: Chamäleons (Chamaeleonidae)
Unterfamilie: Echte Chamäleons (Chamaeleoninae)
Gattung: Calumma
Wissenschaftlicher Name
Calumma
Gray, 1865

Calumma ist eine Gattung der Chamäleons. Alle Arten dieser Gattung sind auf Madagaskar endemisch.

Erscheinung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Calumma umfasst kleine bis große Chamäleons. Diese Tiere haben eine ausgeprägte Färbung und die Fähigkeit zu deutlichen Farbveränderungen. Bei Calumma tritt Sexualdimorphismus auf: Männchen haben deutlich ausgeprägte Strukturen am Kopf, die bei den Weibchen fehlen oder zumindest weniger deutlich ausgeprägt sind. Dies sind zum Beispiel Nasenfortsätze, helmartige Strukturen sowie Hinterhauptslappen. Letzteres sind hautige, abspreizbare Auswüchse an der Schädelseite. Männliche Calumma werden auch größer als weibliche Artgenossen, des Weiteren haben sie einen im Vergleich zum Weibchen längeren Schwanz mit einer verdickten Basis.

Äußerlich ist diese Gattung schwer von Furcifer zu unterscheiden. So sind bei vielen Calumma Hinterhauptslappen vorhanden, bei Furcifer nicht. Auch findet sich bei Calumma auf der Bauchseite kein ausgeprägter Kamm (rudimentär bei C. brevicorne vorhanden), ein solcher tritt aber oft bei Furcifer auf.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Calumma ist auf Madagaskar endemisch. Als einzige Ausnahme galt die auf den Seychellen vorkommende Art C. tigris, die aber 2010 in die Gattung Archaius gestellt wurde.[1] Die bereits 1865 beschriebene Gattung Archaius wurde dadurch wiederbelebt.

Es handelt sich ausschließlich um arboricole Arten, die bis jetzt nur in feuchten Gebieten nachgewiesen wurden. Calumma kommt bis in über 1900 m Höhe vor – ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu Furcifer; von den Arten dieser Gattung besiedelt nur F. campani diese Höhen. Mit wenigen Ausnahmen zeigen Calumma-Arten eine Präferenz für ungestörte Wälder.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurzhorn-Chamäleon (Calumma brevicorne)
Calumma gastrotaenia
Parsons Chamäleon (Calumma parsonii)
Tarzanchamäleon (Calumma tarzan)

Da der Gattungsname Calumma nicht mehr als weiblich, sondern als Neutrum betrachtet wird, haben sich einige Namensendungen verändert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ted M. Townsend, Krystal A. Tolley, Frank Glaw, Wolfgang Böhme, Miguel Vences: Eastward from Africa: palaeocurrent-mediated chameleon dispersal to the Seychelles islands. In: Biology Letters. Bd. 7, Nr. 2, 2010, S. 225–228, doi:10.1098/rsbl.2010.0701.
  2. a b c Prötzel et al.: Untangling the trees: Revision of the Calumma nasutum complex (Squamata: Chamaeleonidae) in: Vertebrate Zoology, 70(1):23-59. Februar 2020.
  3. a b c David Prötzel, Oliver Hawlitschek, Mark D. Scherz, Fanomezana M. Ratsoavina and Frank Glaw. 2018. Endangered Beauties: micro-CT Cranial Osteology, Molecular Genetics and External Morphology reveal Three New Species of Chameleons in the Calumma boettgeri complex (Squamata: Chamaeleonidae). Zoological Journal of the Linnean Society. zlx112, DOI: 10.1093/zoolinnean/zlx112

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Calumma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien