Camill Leberer

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Camill Leberer (* 1953 in Kenzingen) ist ein deutscher Bildhauer, Fotograf und Maler. Er lebt in Stuttgart.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Camille Leberer studierte von 1978 bis 1984 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 1984 erhielt er ein Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg. 1987/1988 dozierte er an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim. Noch im Jahr 1988 erhielt er ein Villa-Massimo-Stipendium. Von 1991 bis 1992 war er Gastprofessor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. 2009 wurde Camill Leberer in die Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt aufgenommen. Im April 2011 wurde er für eine vierjährige Amtszeit zum 1. Vorsitzenden des Künstlerbundes Baden-Württemberg gewählt, legte nach Meinungsverschiedenheiten diese Tätigkeit aber schon bald wieder nieder. Leberer lebt und arbeitet in Stuttgart.[1]

Camill Leberer war von 1997 bis 2002 Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes.[2] Zwischen 1987 und 2003 nahm er an vier großen Jahresausstellungen des DKB teil.[3]

Seine Arbeiten sind unter anderem in der Sammlung Maximilian und Agathe Weishaupt, im Museum im Kulturspeicher, Museum für Konkrete Kunst und im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern zu finden.

Camill Leberers Werke verhandeln die Grenzgänge zwischen Malerei und Skulptur. Zu seinen wichtigsten Arbeitsmaterialien zählen Eisen, Farbe und Glas. Anhand dieser Stoffe untersucht der Künstler formelle Erscheinungsformen, wie Licht und Raum, Dynamik und Ruhe sowie Offenheit und Geschlossenheit in zwei- und dreidimensionalen Werkbereichen. So kommen neben seinem prominenten bildhauerischen Œuvre auch Zeichnungen, Malereien und Fotografien hinzu. Gerade in seinen zweidimensionalen Arbeiten wird die kategoriale Trennung von Fläche und Raum aufgelöst und die Fläche selbst als raumhaltig begriffen. Durch den Einsatz transparenter und spiegelnder Flächen – beispielsweise aus Glas, Kunststoff oder Metall – bezieht Leberer den Realraum konsequent mit in die Bildfläche ein. Auch Leberers Plastiken erschließen Raum aus der Flächigkeit. Mittels orthogonaler Rahmenstrukturen konstruiert der Künstler zumeist aus rechtwinkligen Flächenelementen quaderförmige Objektkörper. Auf Grund dieser Plastiken untersucht Leberer den Raum und befragt Bedingungen für Vorstellungen, Wahrnehmungen und Erkenntnisse vom Raum. Die alltägliche Vertrautheit mit dem Raum steht zur Disposition und lotet neue Perspektiven für einen ungewohnten Ereignisraum aus.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1990: Kunsthalle Göppingen / Heidelberger Kunstverein / Kunsthalle Wilhelmshaven
  • 1991: Villa Massimo, Rom / Kunstverein Bochum
  • 1992: Galerie A. Thieme, Darmstadt / Städtische Galerie Ravensburg
  • 1993: Kunstverein Wilhelmshöhe Ettlingen / Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden
  • 1994: Galerie A. Thieme, Darmstadt / Städtische Galerie Würzburg / Städtische Galerie, Villingen-Schwenningen
  • 1995: Pfalzgalerie Kaiserslautern / Galerie Tilly Haderek, Stuttgart / Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden
  • 1996: Institut für moderne Kunst Nürnberg / Galerie Heinz Holtmann, Köln / Galerie der Stadt Stuttgart / Galerie Tilly Haderek, Stuttgart
  • 1997: Kunstverein Braunschweig / Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden / Bonner Kunstverein / Galerie A. Thieme, Darmstadt
  • 1998: Kunsthalle Göppingen / Wassermann Galerie, München / Galerie Heinz Holtmann-KunstMitteBerlin, Berlin / Staatliche Kunsthalle Baden-Baden
  • 1999: Museum Folkwang, Essen / Galerie Heinz Holtmann, Köln / Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden
  • 2000: Kunstverein Freiburg / Galerie E. Mack (mit Martin Noël) / Galerie A. Thieme, Darmstadt / Wassermann Galerie, München
  • 2001: Galerie Beck + Priess, Berlin / Galerie P. Zimmermann, Mannheim / Wassermann Galerie, München / Galerie Heinz Holtmann, Köln
  • 2002: Galerie Alber, Bregenz / Galerie Erhard Witzel, Wiesbaden
  • 2002: Dommuseum Frankfurt
  • 2009: Camill Leberer - Szenenwechsel, Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt
  • 2010: Kunstmuseum Stuttgart, Stuttgart
  • 2011: Insa Gallery, Seoul, KR
  • 2013: Galerie der KSK Esslingen
  • 2014: Erhard Witzel, München
  • 2015: Galerie Bernd A. Lausberg, Düsseldorf
  • 2016: Galerie am Klostersee, Lehnin
  • 2017: Städt. Museum und Kunstverein Pforzheim
  • 2017: Glanzstücke, Audi Museum Ingolstadt
  • 2019: Tauchbad, Kunsthalle Göppingen
  • 2023: Camill Leberer. Aus dem Echoraum, Museum Ritter, Waldenbuch

Gruppenausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke in öffentlichen Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Meyer (Bearb.): Camill Leberer. Skulpturen und Zeichnungen. Städtische Galerie Göppingen, Göppingen 1990, ISBN 3-927791-01-6.
  • Britta E. Buhlmann (Hrsg.): Camill Leberer: Korridor der Blicke. Verlag für Moderne Kunst, Nürnberg 1994, ISBN 978-3-928342-41-4.
  • Volker Adolphs, Stefan Gronert: Camill Leberer. Zeichnung heute I. Kunstmuseum Bonn, Bonn 1997, ISBN 3-929790-20-3.
  • Gerhard Finckh, Stephan Berg (Hrsg.): Camill Leberer. Hortus Conclusus. Museum Folkwang, Essen 1999, DNB 957875363.
  • Galerie Peter Zimmermann (Hrsg.): Camill Leberer. Mannheim 2001, ISBN 978-3-9808352-2-0.
  • Museum Goch in Zusammenarbeit mit der Galerie Erhard Witzel (Hrsg.): Camill Leberer. Museum Goch, Goch 2002.
  • Siegmar Holsten (Bearb.): Camill Leberer – Zeichnungen. Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe 2004, ISBN 978-3-925212-60-4.
  • Axel Zimmermann (Hrsg.): Camill Leberer. Blickwechsel. Galerie von Braunbehrens, München 2010, ISBN 978-3-922268-57-4.
  • Kunstmuseum Stuttgart (Hrsg.): Camill Leberer. Metaphysik des aufgeklärten Materials: Zeichnungen Skulpturen und Fotografien. Katalog der Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart vom 13. November 2010 bis 16. Januar 2011. Verlag für moderne Kunst, Nürnberg 2010, ISBN 978-3-86984-169-4.
  • Camill Leberer. In: Tobias Hoffmann (Hrsg.): Künstler der Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt. Bd. 1. Wienand, Köln 2012, ISBN 978-3-86832-133-3, S. 263–292.
  • Camill Leberer. Perlenlied. DavisKlemmGallery, Wiesbaden / München 2013, ISBN 978-3-9814872-5-1.
  • Johanna Daugs: Zur Immaterialität und ihrer Ästhetik. Camill Leberers räumliche Konstruktionen. LIT, Berlin 2019, ISBN 978-3-643-14278-8 (= Schriften aus dem Kunsthistorischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; 11).
  • Sabine Gruber: Camill Leberer. Raumkonkretionen im Spiegel ästhetischer Landschaftserfahrung. VDG, Ilmtal-Weinstraße 2020, ISBN 978-3-89739-950-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.galerie-witzel.de/leberer.htm
  2. kuenstlerbund.de: Vorstände des Deutschen Künstlerbundes seit 1951 (Memento vom 17. Dezember 2015 im Internet Archive)
  3. kuenstlerbund.de: Ausstellungen seit 1951 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (1987, 1988, 1993, 2003)
  4. staatsgalerie.de: Online-Katalog – Der Künstler und sein Ich (Memento vom 15. Juni 2016 im Internet Archive)
  5. Dauerausstellung in der Pforzheim Galerie präsentiert künftig Neuerwerbungen der letzten fünf Jahre. (Memento vom 15. Juni 2016 im Internet Archive) In: pforzheim.de, 7. April 2011, abgerufen am 15. Juni 2016.