Carl Eibes

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Carl Heribert Eibes (* 5. Februar 1899 in Dresden; † 3. Juli 1967 in Schnaittenbach) war ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler und Unternehmer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Eibes wurde als Sohn des Rechtsanwaltes Bernhard Eibes in Dresden geboren. Sein Vater, ab 1911 Justizrat, gehörte zu den engsten juristischen Beratern des sächsischen Königshauses und war 1924 an der Erarbeitung der Verträge zur Klärung der Vermögensverhältnisse der Wettiner befasst.[1] Nach Besuch des Vitzthumschen Gymnasiums in Dresden trat Carl Eibes als Kriegsfreiwilliger in die Sächsische Armee ein. Während seines Einsatzes kam er in englische Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1919 wieder nach Dresden zurück.

In der Folgezeit arbeitete er für die Dresdner Zigarettenmaschinenfabrik „Universelle“ und studierte in Danzig und Dresden Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Nach Abschluss seines Examens als Diplom-Volkswirt promovierte er zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften. 1927/28 übernahm er die von seinem Vater 1925 gegründete Firma Kerb-Konus-Gesellschaft, dem weltweit ältesten Hersteller von gekerbten Verbindungselementen für den Maschinenbau.[2] Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Dresden entwickelte Eibes auf wissenschaftlicher Grundlage moderne Fertigungsverfahren. Unter anderem war das Unternehmen maßgeblich an der Entwicklung des Drehkolbenmotors beteiligt und erwarb mehrere Patente.

1946 wurde die Kerb-Konus-Gesellschaft enteignet und in einen VEB umgewandelt. Eibes hatte Dresden bereits unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs verlassen und gründete 1946 in Bielefeld die Kerb-Konus-Vertriebs-GmbH. Drei Jahre später verlegte der Betrieb seinen Firmensitz nach Schnaittenbach, wo er die Produktion von Kerbstiften und -nägeln wieder aufnahm. Seit 1970 hat das bis heute existierende Unternehmen seinen Sitz in Amberg.[3] Für seine Verdienste erhielt Eibes am 15. Juni 1964 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.[4] Er wurde Ehrenbürger von Schnaittenbach, die eine Straße nach ihm benannte.

Eibes war ab 1920 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Saxo-Thuringia Dresden.[5]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Probleme und deren Lösung bei der Organisation der Werbung einer Großunternehmung mit Fabrikation eines patentrechtlich geschützten Kleineisenmassenartikels, Dresden, 1936

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dr. Carl H. Eibes. in: Dresdner Monatsblätter. Ausgabe September 1967, S. 28–29.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. personen-wiki.slub-dresden.de: Biographische Angaben zu Bernhard Eibes (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive)
  2. schnaittenbach.de: Wirtschaftstandort (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
  3. Geschichte der Firma Kerb-Konus, abgerufen am 3. August 2015
  4. Bundespräsidialamt
  5. CV-Gesamtverzeichnis 1961, Seite 442.