Carl Gustav Boerner

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Carl Gustav Boerner, um 1850

Carl Gustav Boerner (* 14. August 1790 in Knau; † 27. Juli 1855 in Leipzig) war ein deutscher Maler und Kunsthändler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Gustav Boerner war der Sohn des lutherischen Pfarrers Johann Friedrich Börner (1758–1817), sein älterer Bruder war der Pfarrer Wilhelm Börner (1788–1855). Er besuchte das Gymnasium in Schleiz und die Fürstenschule in Grimma, ab 1810 studierte er zwei Semester an der Universität Leipzig. Seit 1811 studierte er an der Kunstakademie in Dresden bei Christian Leberecht Vogel und Karl Friedrich Demiani, 1816/17 war er Porträtist am Reußschen Hof in Greiz, danach setzte er sein Studium in Wien bei Heinrich Friedrich Füger, später wieder in Dresden bei Friedrich Matthäi und zuletzt 1820 an der Münchener Akademie[1] bei Robert von Langer fort. 1823/24 bereiste er Italien und Rom auf, wo er Freundschaft mit Ludwig Richter schloss. Er kehrte aus Krankheitsgründen nach München zurück und ging 1825 nach Leipzig zu seinem Schwager, dem Maler und Kunstschriftsteller Gottlieb Wilhelm Geyser (1789–1865).

Durch Krankheit an künstlerischer Tätigkeit gehindert, gründete er am 8. November 1826 auf Anregung und mit Unterstützung seines Freundes, des Kaufmanns und Sammlers Heinrich Wilhelm Campe (1771–1862) ein Kunstantiquariat, das auf Handzeichnungen und Graphik spezialisiert war (später C. G. Boerner). 1827 versandte er seine erste Lagerliste, zu den Kunden gehörte auch Goethe.[2] Er handelte mit damals „zeitgenössischer“ Kunst, Werken der Romantiker und Nazarener, aber auch mit älteren Werken.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich Noack: Börner, Karl Gustav. In: Ulrich Thieme, Felix Becker (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 4: Bida–Brevoort. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1910, S. 205–206 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Carl Gustav Boerner. In: Leipziger Jahrbuch 1940, S. 114 f.
  • Karl Wilhelm: Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Kunstauktionswesens in Deutschland vom 18. Jahrhundert bis 1945. Tuduv, München 1990, ISBN 3-88073-338-4, S. 202–204.
  • Dieter Gleisberg: Carl Gustav Boerner. Ein Kunsthändler der Biedermeierzeit. In: Leipziger Blätter 1994, Nr. 24, S. 32–37.
  • Dieter Gleisberg: Boerner, Carl Gustav (Karl Gustav). In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 12, Saur, München u. a. 1995, ISBN 3-598-22752-3, S. 184.
  • Dieter Gleisberg: Bernhard August von Lindenau und der Kunsthändler Carl Gustav Boerner. In: Altenburger Geschichts- und Hauskalender NF 4, 1995, S. 102–106,
  • Dieter Gleisberg: "Ich zähle dabei freilich auf deine Freundschaft". Ludwig Richter und Carl Gustav Boerner. In: Marginalien Bd. 141, 1996, S. 15–43.
  • F. Carlo Schmid: Der Künstler Carl Gustav Boerner in Italien. In: Von der Genauigkeit des Sehens. Bremen 2018, S. 127–134.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag in der Matrikeldatenbank.
  2. Dieter Gleisberg, Philine Brandt: "... im Zusammenhang wird jedes Blatt instructiv." Goethe und der Kunsthändler Carl Gustav Boerner. Verzeichnis der durch Goethe für seine Kunstsammlung von Carl Gustav Boerner erworbenen Druckgraphik in Ergänzung des Kataloges "Goethe, Boerner und Künstler ihrer Zeit". Düsseldorf 1999. Weimar 2000; Karin Vorderstemann: »Sr. Excellenz dem Herrn Staatsminister von Goethe zu Weimar sende Demselben zur Auswahl an Original-Handzeichnungen«. Zu ungedruckten Notizen Goethes auf einer Auswahlliste von Carl Gustav Boerner. In: Goethe Jahrbuch 2018, S. 118–129.