Carl Mollwo

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Carl Mollwo, auch Karl Mollwo (* 21. März 1870 in Lübeck; † 15. Januar 1929 in Berlin) war ein deutscher Wirtschaftshistoriker, Volkswirt und Hochschullehrer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Carl Mollwo war ein Sohn des praktischen Arztes Carl Andreas Hermann Mollwo (1836–1909) und dessen Ehefrau Henriette, geb. Kruse. Er war ein Cousin des fast gleichaltrigen Historikers Ludwig Mollwo und der Malerin Anna Mollwo.

Mollwo besuchte das Katharineum zu Lübeck bis zum Abitur Ostern 1889[1] und studierte Geschichte, Nationalökonomie und Geographie an den Universitäten Freiburg, Leipzig und Marburg. 1894 wurde er in Leipzig mit einer von Karl Lamprecht betreuten wirtschaftshistorischen Dissertation über Lübecker Zollrollen zum Dr. phil. promoviert. 1895 bestand er die Prüfung für das Höhere Lehramt.

Von 1896 bis 1898 war er als Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Stadtarchiv Köln tätig, danach kehrte er nach Lübeck zurück und wurde Sekretär der Handelskammer. In dieser Zeit entstand seine Edition des Handlungsbuchs der Kaufleute Hermann und Johann Wittenborg. 1902 ging er für weitere Studien an die Universität Tübingen, wo er sich 1906 mit einer Arbeit über das Rote Buch der Stadt Ulm habilitierte.[2]

Im selben Jahr wurde er Privatdozent an der erst 1904 gegründeten Technischen Universität in Danzig. 1911 wechselte er, ebenfalls als Privatdozent, an die Technische Hochschule Charlottenburg, wo er Nationalökonomie und Wirtschaftsgeschichte lehrte. Zugleich war er Geschäftsführer des Centralverbands des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes, einem Vorgänger des Bundesverbands deutscher Banken.[3]

Seit 1899 war er verheiratet mit Clara, geb. Eckermann, einer Tochter des Rittergutsbesitzers Gustav Eckermann auf Pötenitz und Johannstorf. Das Paar hatte zwei Töchter und drei Söhne.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die ältesten lübischen Zollrollen. 1894 (Diss.), HDL
  • (Hrg.): Das Handlungsbuch von Hermann und Johann Wittenborg. Leipzig: Dyk 1901
Digitalisat
  • Das rote Buch der Stadt Ulm. (= Württembergische Geschichtsquellen 8), Stuttgart: Kohlhammer 1905
Digitalisat, Internet Archive

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wer ist's? Das Deutsche who's who. Band 3 (1908), S. 925

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Genzken: Die Abiturienten des Katharineums zu Lübeck (Gymnasium und Realgymnasium) von Ostern 1807 bis 1907. Borchers, Lübeck 1907. (Beilage zum Schulprogramm 1907) (Digitalisat), Nr. 881
  2. Das Rote Buch enthält Aufzeichnungen über das städtische Leben, Rechtssätze privat- und strafrechtlichen Inhalts, staatsrechtliche Grundlagen der Verfassung Ulms, Verhältnis zum Reich, zum Kloster Reichenau und den umliegenden Städten und Gewalten, Tätigkeit des Rates in bezug auf Handel und Gewerbe aus dem Zeitraum 1376-1445, siehe B 207 Bü 223: Das Rote Buch der Stadt Ulm, Landesarchiv Baden-Württemberg
  3. Siehe den Briefkopf im Brief an Karl Lamprecht vom 4. Dezember 1914, Digitalisat