Casimiro de Brito

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Casimiro Cavaco Correia de Brito (* 14. Januar 1938 in Loulé, Algarve, Portugal) ist ein portugiesischer Schriftsteller. Er ist vor allem als Lyriker und Übersetzer von Haikus in Portugal bekannt. Daneben ist er auch Erzähler, Romancier, Aphoristiker und Essayist. Auch war er lange Präsident des portugiesischen PEN-Clubs. Brito ist in Europa und über dessen Grenzen wegen seines Engagements für den Frieden und als Schriftsteller hochgeschätzt und bekannt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casimiro de Brito wurde in Loulé, einer Kleinstadt an der Algarve, geboren. Mit 10 Jahren zog die Familie nach Faro, wo er bis zu seinem Schulabschluss lebte. Als Jugendlicher entdeckte er die Literatur und vor allem das Meer und die Gezeiten und Brandungen inspirierten den Jungen zu ersten Gedichten. Schreiben wurde zu einer Sucht für diesen Heranwachsenden und so zog er eine kaufmännische Ausbildung einer akademischen vor. Er wollte keine Zeit mit Universitäten verschwenden, sondern nur schreiben. Um seinen Traum vom Literaten erfüllen können, wurde er sehr früh schon unabhängig von seinen Eltern, was in Portugal eher ungewöhnlich ist. Später war er beruflich für gut 35 Jahre als Bankangestellter tätig; sein nationaler und internationaler Ruhm als Autor kam erst später. 1958 lebte er für ein Jahr in London, wo er auch das Westfield College besuchte. Dort begann auch seine Leidenschaft für Haikus. Von 1968 bis 1971 lebte er in Deutschland. Danach kehrte er für immer nach Portugal zurück und lebt seitdem in Lissabon.

Er war Mitglied der legendären, oppositionellen Literatengruppe Poesia 61, die sich als gegen die Literatur des Salazar-Regimes opponierend verstand. Auch war er Mitbegründer diverser Literaturzeitschriften, so von Cadernos do Meio-Dia (mit António Ramos Rosa) und Loreto 13 sowie Chef der portugiesischsprachigen Sektion der Zeitschrift Serta. Er war Leiter von drei internationalen Poesiefestivals in Portugal (in Lissabon, Porto und Faro), er war Präsident der Association Europeene pour la Promotion de la Poesie in Löwen. Viele seiner Bücher sind in der größten Bibliothek der Welt, der Library of Congress in Washington, D.C. zu finden.

Mitglied in der Academica Brasileira da Filologia in Rio de Janeiro. Von 1994 bis 2009 war er Präsident der portugiesischen Sektion des PEN-Clubs. Der Autor spricht fließend Japanisch und ist seit den 50er Jahren eng mit António Ramos Rosa befreundet. 2006 wurde er in Genf zum Weltbotschafter für den Frieden ernannt.

Das Werk von Brito[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brito hat bisher gut 56 Bücher veröffentlicht und in weit über 150 Anthologien weltweit. Seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt, so in Japanisch, Albanisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Englisch, Deutsch, Kroatisch, Niederländisch, Schwedisch, Polnisch, Serbisch, Neugriechisch, Rumänisch, Bulgarisch, Ungarisch, Russisch, Arabisch, Hebräisch, Chinesisch. Internationale Bekanntheit erlangte er als Herausgeber der Anthologie Diversity des PEN-Clubs International. Die Hauptthemen seines Werkes sind vielfältig. So beschäftigt er sich mit dem Meer, der Liebe, dem Nichtwissen, dem Tod, der Stille, dem Laster, dem Wort, der Revolution, dem Nichts, der Natur und dem Geheimnis. Sein Debüt als Schriftsteller hatte er 1957 mit einem Gedichtband. Als Übersetzer hat er das Werk von Matsuo Bashō in Portugal bekannt gemacht. Viele Texte schafften es auch in offizielle Schulbücher in Portugal. Auf Deutsch erschien bisher „Zwei Gewässer, ein Fluß“, 2008, ein Gedichtband, der als Co-Autor António Ramos Rosa nannte.

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Premio Internationale Versilia, Viareggio, 1985.
  • International Leopold-Sedar-Senghor-Award, 2002.
  • Premio Europeu de Poesia Sibila Alanamo – Mario Luzi, 2004.
  • Poeteka-Preis, 2008 (aus Albanien)
  • Träger des Ordem do Infante Dom Henrique, 2008.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Poemas da Solidão Imperfeita, 1957, Gedichte.
  • Telegramas, 1959, Gedichte.
  • Canto Adolescente, 1961, Gedichte.
  • Vietname, em nome da liberdade (Vietnam, im Namen der Freiheit!), 1967, Gedichte.
  • Um certo país ao sul, 1975, Erzählungen.
  • Mesa do Amor, 1977, Gedichte.
  • Labyrinthos, 1981, Gedichte.
  • Pátria Sensível, 1983, Roman
  • Na via do mestre, 2000, Gedichte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]