Castel Giorgio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Castel Giorgio
?
Castel Giorgio (Italien)
Castel Giorgio (Italien)
Staat Italien
Region Umbrien
Provinz Terni (TR)
Koordinaten 42° 42′ N, 11° 59′ OKoordinaten: 42° 42′ 0″ N, 11° 59′ 0″ O
Höhe 559 m s.l.m.
Fläche 42,35 km²
Einwohner 2.034 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 05013
Vorwahl 0763
ISTAT-Nummer 055009
Bezeichnung der Bewohner Castelgiorgesi
Schutzpatron San Pancrazio (12. Mai, offizieller Schutzpatron) und San Giorgio (23. April, inoffizieller Schutzpatron)
Website Gemeinde Castel Giorgio

Das Rathaus von Castel Giorgio

Castel Giorgio ist eine italienische Gemeinde mit 2034 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Terni in der Region Umbrien.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage der Gemeinde in der Provinz Terni

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 42 km². Sie liegt etwa 60 km südwestlich der Regionalhauptstadt Perugia und rund 60 km nordwestlich der Provinzhauptstadt Terni am Fluss Romealla, der nahe Castel Giorgio entspringt und ein rechter Nebenfluss des Paglia ist, und an der Grenze zum Latium etwa 7 km nördlich des Bolsenasee. Sie gehört zur Comunità montana Orvietano Narnese Amerino Tuderte und wird von der Via Cassia durchquert.

Zu den Ortsteilen gehören Casa Perazza (575 m, ca. 80 Einwohner) und Poderetto (534 m, ca. 00 Einwohner).[2]

Die Nachbargemeinden sind Acquapendente (VT), Bolsena (VT), Castel Viscardo, Orvieto und San Lorenzo Nuovo (VT).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Spuren einer Besiedlung des Gebiets stammen aus der Zeit der Villanovakultur, danach waren die Etrusker vor Ort, wie die im 3. oder 2. Jahrhundert v. Chr. entstandene Nekropole des Lauscello zeigt. Durch die Lage an den Römerstraßen Via Cassia und Via Traiana Nova (auch Via Regia genannt) entstanden Gebäude der Römer. Die Geschichte des heutigen Ortes begann um 1477, als der Kardinal Giorgio della Rovere entschied, eine Familienresidenz für sich und seine Familie zu errichten. Aus dieser Zeit stammen die Burg, der Palazzo Sannesio und die Kirche des San Pancrazio. Zu den Gegnern des Kardinals gehörten der Bischof von Orvieto und die Familie der Valenti aus Porano, die mit den Della Rovere Krieg führten. Dabei wurde der Ort stark beschädigt. Weitere Schäden erlitt der Ort durch Karl VIII. auf seinem Weg nach Viterbo, durch das Feuer von 1497 und durch die Erdbeben von 1505 und 1511. Der Wiederaufbau des Ortes wurde durch den Kardinal Giacomo Sannesio 1610 eingeleitet, die Arbeiten wurden rund zehn Jahre später beendet.

American Football[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort wurde bereits 1980 für American Football das Vince-Lombardi-Stadion gebaut, um die erste italienische Meisterschaft auszutragen. Vom 19. Juli bis 21. September 1980 spielte die Lega Italiana Football (LIF) mit den bereits 1973 gegründeten Gladiatori Roma, die Lupi Roma, die Diavoli Milano und die Tori Torino. Am 14. Juni 1981 verlor die italienische Nationalmannschaft im ersten Spiel gegen die Deutsche American-Football-Nationalmannschaft mit 6:12. Im Jahr 1983 wurde die erste American-Football-Europameisterschaft ausgetragen und von den Gastgebern gewonnen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chiesa di San Pancrazio, auch Chiesa parrocchiale genannt, Kirche aus dem 16. Jahrhundert an der Piazza Giorgio della Rovere.[3]
  • Palazzo Sannesio, um 1477 entstanden an der Piazza Giorgio della Rovere durch den Kardinal Giorgio della Rovere. Der zerstörte Palast wurde von 1610 bis 1620 von Kardinal Giacomo Sannesio wieder aufgebaut.[4]
  • Chiesetta Romanuova, Kapelle in Romanuova, enthält ein 1915 gestiftetes Madonnenbild.[5] Abgerufen am 26. Februar 2023 (italienisch)
  • Chiesa della Madonna delle Grazie, Kirche in der Contrada Case Rocchini, die 1961 errichtet wurde. Entstand am Ort der wahrscheinlich 1627 entstandenen Kirche Madonna dei Papi.[6]
  • Castello di Montalfina, Burg etwa 6 km südwestlich des Ortes. Entstand der Legende nach im 8. Jahrhundert und wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut.[7]
  • Castello di Montiolo, Burg etwa 5 km südlich von Castel Giorgio, die im 16. Jahrhundert entstand.[8]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Castel Giorgio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Offizielle Website des ISTAT (Memento des Originals vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Terni, abgerufen am 26. Februar 2023 (italienisch)
  3. Chiesa di San Pancrazio Martire bei Beweb (Beni ecclesiastici in web, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto), abgerufen am 26. Februar 2023 (italienisch)
  4. Webseite der Gemeinde Castel Giorgio, abgerufen am 26. Februar 2023 (italienisch)
  5. Orvietonews.it vom 7. September 2018: Festa grande per i 103 anni della Madonna di Romanuova.
  6. Chiesa della Madonna delle Grazie bei Beweb (Beni ecclesiastici in web, Ufficio Nazionale per i beni culturali ecclesiastici e l’edilizia di culto), abgerufen am 26. Februar 2023 (italienisch)
  7. Das Schloss von Montalfina bei umbriatourism.it, abgerufen am 26. Februar 2023
  8. Das Schloss von Montalfina bei umbriaturismo.net, abgerufen am 26. Februar 2023
  9. Website von Castel Giorgio News zu Giorgio della Rovere, abgerufen am 10. März 2011 (Memento des Originals vom 15. August 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.castelgiorgionews.it