Polino

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Polino
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Polino (Italien)
Polino (Italien)
Staat Italien
Region Umbrien
Provinz Terni (TR)
Koordinaten 42° 35′ N, 12° 51′ OKoordinaten: 42° 35′ 5″ N, 12° 50′ 35″ O
Höhe 836 m s.l.m.
Fläche 19,46 km²
Einwohner 207 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 05030
Vorwahl 0744
ISTAT-Nummer 055027
Bezeichnung der Bewohner Polinesi
Schutzpatron San Michele Arcangelo (29. September)
Website Gemeinde Polino

Panorama von Polino

Polino ist eine italienische Gemeinde mit 207 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Terni in der Region Umbrien.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage von Polino in der Provinz Terni

Die Gemeinde erstreckt sich über rund 19 km². Sie liegt etwa 70 km südöstlich von Perugia und rund 15 km östlich von Terni am Fuß des Monte Petano im Nera-Tal (Valnerina). Sie liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 886 GR/G.[2]

Polino ist der Ort mit den wenigsten Einwohnern der Provinz Terni und besitzt keine weiteren Ortsteile.[3]

Die Nachbargemeinden sind Arrone, Ferentillo, Leonessa (RI), Morro Reatino (RI) und Rivodutri (RI).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im 12. Jahrhundert unter dem Namen Pulino von der Familie Polini gegründet. Die Feudalherren der Polini gaben dem Ort ihren Namen, mussten aber kurze Zeit später die Herrschaft über die Gemeinde der Familie der Arroni überlassen. Papst Innozenz IV. stellte Polino 1248 unter die Herrschaft von Spoleto. 1333 besetzte Robert von Anjou den Ort für den Kirchenstaat. 1416 erstanden die Herrscher von Foligno (Nicolò VIII, Bartolomeo IV und Corrado XV Trinci) den Ort, nach dem Tod derer verblieb Polino im Familienbesitz der Trinci bis 1527, als der Ort wieder an Spoleto fiel. Im weiteren Verlauf des gleichen Jahrhunderts übernahm die Familie der Castelli aus Terni die Regierung der Gemeinde und baute die Festung aus. Der Markgraf Giambattista I. Castelli errichtete 1625 den heute noch existenten Brunnen Fontana di Polino, auch Fontana monumentale genannt[4]. Da der letzte Erbe der Castelli, Francesco Maria Baldassini Castelli, keine Nachfahren hinterließ, gelangte die Familie der Albergotti aus Arezzo um 1762 an die Regierung von Polino. Nach dem Ende der Koalitionskriege Napoleons regierte der Markgraf Filippo Stefanoni Simonetti, gefolgt von Antonio Albergotti[5]. Nach dem Risorgimento wurde der Ort Teil der Provinz Terni.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chiesa di San Michele Arcangelo, Pfarrkirche im Ortskern, die dem Erzbistum Spoleto-Norcia angehört.[6]
  • Rocca di Polino, Festung im Ortskern aus dem 12. Jahrhundert.
  • Fontana monumentale, auch Fontana di Polino genannt, 1625 von Giambattista I. Castelli in Auftrag gegebener Brunnen, der im Stil des Barock erbaut wurde.
  • Museo Laboratorio dell’Appennino Umbro e la cava dell’Oro, ein sich in der Festung befindendes Museum zur Geologie des umbrischen Apennin und den Goldgrabungen[7].

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Polino – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA) (PDF; 330 kB), abgerufen am 11. Juli 2015 (italienisch)
  3. Offizielle Website des ISTAT (Memento des Originals vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Terni, abgerufen am 18. Juli 2015 (italienisch)
  4. Offizielle Website von Polino zur Fontana, abgerufen am 2. Februar 2011. Archiviert vom Original am 24. September 2010; abgerufen am 2. September 2014.
  5. Offizielle Website von Polino zur Geschichte des Orts, abgerufen am 2. Februar 2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Mai 2014; abgerufen am 2. September 2014.
  6. Chiese delle Diocesi italiane zur Chiesa di San Michele Arcangelo, abgerufen am 19. Juli 2015 (italienisch)
  7. Offizielle Website von Polino zum Museum, abgerufen am 2. Februar 2011. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. Mai 2014; abgerufen am 2. September 2014.