Challengers – Rivalen

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Film
Titel Challengers – Rivalen
Originaltitel Challengers
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2024
Länge 131 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Luca Guadagnino
Drehbuch Justin Kuritzkes
Produktion Luca Guadagnino,
Amy Pascal
Musik Trent Reznor,
Atticus Ross
Kamera Sayombhu Mukdeeprom
Schnitt Marco Costa
Besetzung
  • Zendaya: Tashi Duncan
  • Josh O’Connor: Patrick Zweig
  • Mike Faist: Art Donaldson
  • Darnell Appling: Umpire
  • A. J. Lister: Lily Donaldson
  • Nada Despotovich: Tashis Mutter
  • Naheem Garcia: Tashis Vater

Challengers – Rivalen (Originaltitel: Challengers, dt.: „Herausforderer“) ist ein US-amerikanischer Spielfilm von Luca Guadagnino aus dem Jahr 2024. Es handelt sich um einen romantischen Liebesfilm über eine Dreiecksbeziehung, die im professionellen Tennissport angesiedelt ist. Die Hauptrollen übernahmen Zendaya, Josh O’Connor und Mike Faist.

Die Weltpremiere sollte ursprünglich Ende August 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig stattfinden. Aufgrund des Streiks von Schauspielern und Drehbuchautoren in den USA wurde Challengers durch Comandante von Edoardo De Angelis als Eröffnungsfilm ersetzt.[2] Der Kinostart in den USA war für den 15. September 2023 geplant und wurde auf den 26. April 2024 verschoben.[3] In Deutschland war das Werk einen Tag früher zu sehen.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die frühere Spielerin Tashi hat als professionelle Tennistrainerin maßgeblich zum Erfolg ihres Ehemanns Art beigetragen.[4] Als der Grand-Slam-Sieger in ein Formtief gerät, zwingt sie ihn dazu, an einem zweitklassigen Challenger-Turnier teilzunehmen. Zu ihrem Entsetzen muss die ehrgeizige Tashi dabei feststellen, dass auch Patrick für das Turnier gemeldet ist. Der gegnerische Spieler war einstmals der beste Freund von Art und gleichzeitig Tashis früherer Lebensgefährte.[5] Durch Burnout ist Patrick in der Tennisweltrangliste auf Platz 201 abgerutscht. In der Folge leben zwischen den dreien alte Rivalitäten neu auf – sowohl auf, als auch neben dem Tennisplatz.[6]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmregisseur Luca Guadagnino (2017)

Challengers ist der achte Spielfilm des italienischen Regisseurs Luca Guadagnino. Für das Drehbuch zeichnete der US-amerikanische Dramatiker und Romanautor Justin Kuritzkes verantwortlich, der mit Challengers sein erstes Skript für einen Film vorlegte. Es war 2021 in der Blacklist der besten unverfilmten Ideen Hollywoods gelistet.[6] Das US-amerikanische Filmstudio MGM sicherte sich die Rechte an einer Verfilmung und soll Kuritzke, der kein Mitglied der Writers Guild of America (WGA) war, einen siebenstelligen Betrag dafür gezahlt haben.[7] Guadagnino lobte seine Arbeit später überschwänglich und sah in dem Autor einen künftigen Oscar-Preisträger.[8] Die Hauptrollen übernahmen Zendaya als Trainerin Tashi, Mike Faist als ihr Ehemann Art und Josh O’Connor als Patrick. Mit allen drei Schauspielern arbeitete Guadagnino das erste Mal zusammen.

An der Produktion war Amy Pascal mit ihrer Gesellschaft Pascal Pictures beteiligt. Ebenfalls als Produzenten auftreten sollen Regisseur Guadagnino und Hauptdarstellerin Zendaya. Das Projekt wurde im Februar 2022 bekannt,[5] als sich Guadagnino noch in der Postproduktion zur Literaturverfilmung Bones and All (2022) befand,[4] auch ein MGM-Projekt. Der Italiener versprach im Vergleich mit Challengers ein komplett anderes Werk vorzulegen und beschrieb es als „ziemlich prickelnden, sexy Film über die Welt des Tennis“. Obwohl die Hauptdarsteller des Films nicht offen queer sind, deutete Guadagnino an, dass der Film auch queere Themen ansprechen werde.[9]

Die Dreharbeiten fanden u. a. im Mai 2022 in Lynn (Massachusetts) und im darauffolgenden Juni in Boston statt.[10][9] Als Kameramann fungierte wieder Sayombhu Mukdeeprom, seit Call Me by Your Name (2017) und bis auf Bones and All Guadagninos bevorzugter Kameramann. Der Filmschnitt oblag Marco Costa, ebenfalls ein Weggefährte des Regisseurs. Für die Filmmusik gewann Guadagnino die beiden Komponisten Trent Reznor und Atticus Ross, die schon mit ihm an Bones and All zusammengearbeitet hatten.[11]

Die deutschsprachige Synchronisation entstand bei FFS Film- & Fernseh-Synchron in Berlin. Das Dialogbuch schrieb Tobias Neumann, die Dialogregie führte Sven Hasper.

Rollenname Schauspieler Synchronsprecher[12]
Tashi Duncan Zendaya Marcia von Rebay
Patrick Zweig Josh O’Connor Roman Wolko
Art Donaldson Mike Faist Henning Nöhren

Veröffentlichung und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Weltpremiere war ursprünglich am 30. August 2023 bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig geplant, wo Challengers als Eröffnungsfilm gezeigt werden sollte.[2][13] Die Premieren von Guadagninos letzten beiden Spielfilmen hatten ebenfalls in Venedig stattgefunden. Stattdessen fand die Premiere am 26. März 2024 in Sydney, Australien statt. Am 15. September 2023 sollte der Film ursprünglich in den US-amerikanischen Kinos starten, der Kinostart wurde auf den 26. April 2024 verschoben.[3][14] Ursprünglich war ein Veröffentlichungstermin einen Monat vorher, am 11. August geplant.[15]

Bis Ende April 2024 erreichte der Film weltweit einen Box-Office-Gesamtumsatz von 25 Millionen US-Dollar. Davon entfielen 15 Millionen US-Dollar in den Vereinigten Staaten und Kanada sowie 10 Millionen US-Dollar auf den Rest der Welt.[16]

Auf der Website Rotten Tomatoes empfahlen 88 Prozent von mehr als 200 dort gelisteten professionellen Rezensenten den Film weiter. Challengers erhielt damit eine Bewertung von 8,1 von 10 möglichen Punkten. Der Konsens der Kritiker auf der Website lautet, dass Guadagninos Regiearbeit ein „dynamisches und sexy Spiel auf dem Platz“ sei, was den drei herausragenden Darstellern mit „Star-Power“, Zendaya, Josh O’Connor und Mike Faist, zu verdanken sei.[17]

Moritz Holfelder vom Bayerischen Rundfunk nennt den Film ein „Unausgegorenes heterosexuell orientiertes Hochglanzdrama“' und bezeichnet ihn als Guadagninos bisher schwächsten Film. Weder nehme man den Protagonisten im Film eine erfolgreiche Profitenniskarriere ab, noch könne sich Guadagnino unter den „arg gestylten Oberflächen“ entscheiden, was er wirklich erzählen wolle: über Macht und Machtdynamik in menschlichen Beziehungen, über Liebe und Erotik oder über ein gnadenloses berufliches Umfeld, das die Menschen verändert und verbiegt. Am Ende verpasse er es auch noch, die immer wieder angedeutete, homosexuell konnotierte Freundschaft zwischen Patrick und Art in ein Coming Out münden zu lassen.[18]

Auf Metacritic erhielt der Film einen Metascore von 83 von 100 möglichen Punkten, basierend auf fast 60 ausgewerteten englischsprachigen Kritiken. Dies entspricht einhelligem Beifall („universal acclaim“) und für das Werk wurde eine eindeutige Filmempfehlung („must-see“) ausgesprochen.[19]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde für die Kategorie Next Big Thing der Queertys Awards nominiert, unterlag aber Young Royals (Season 3).[20]

Von der Jury der Deutschen Film- und Medienbewertung wurde der Film mit dem Prädikat "wertvoll" ausgezeichnet.[21]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Challengers – Rivalen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 255988V).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. a b Wegen US-Streik: Filmfestspiele in Venedig wechseln Eröffnungsfilm. In: Die Presse. 21. Juli 2023, abgerufen am 21. Juli 2023.
  3. a b Anthony D’Alessandro: Zendaya R-Rated Pic ‘Challengers’ From Luca Guadagnino Heads To Spring 2024 Due To Actors Strike. In: Deadline. 21. Juli 2023, abgerufen am 21. Juli 2023 (amerikanisches Englisch).
  4. a b Borys Kit: Zendaya, Josh O’Connor, Mike Faist Starring in Luca Guadagnino’s Romantic Drama ‘Challengers’. In: hollywoodreporter.com, 11. Februar 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  5. a b Brian Welk: Zendaya, Josh O’Connor, Mike Faist to Star in Luca Guadagnino’s ‘Challengers’ at MGM. In: thewrap.com, 11. Februar 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  6. a b Ryan Lattanzio: The 2021 Black List Picks the 73 Best Unproduced Screenplays of the Year. In: indiewire.com, 13. Dezember 2021 (abgerufen am 10. August 2022).
  7. Justin Kroll: How Screenwriters Are Flexing Their Muscles To Find A New Way To Control The Script — Deadline Disruptors. In: deadline.com, 23. Mai 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  8. Samantha Bergeson: Luca Guadagnino Argues ‘Call Me’ Is ‘Not a Romantic Movie,’ Defends Not Showing Sex Scene. In: indiewire.com, 25. April 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  9. a b Ryan Lattanzio: International Gay Cinema: 33 LGBTQ Movies to See from Around the World. In: indiewire.com, 22. Juni 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  10. Brian Gallagher: Zendaya rocks her new short hair on the set of her new film Challengers as production continues just north of Boston. In: dailymail.co.uk, 29. Mai 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  11. Trent Reznor & Atticus Ross Scoring Luca Guadagnino’s ‘Challengers’. In: filmmusicreporter.com, 16. Oktober 2022 (abgerufen am 28. März 2023).
  12. Challengers – Rivalen in der Deutschen Synchronkartei
  13. Jochen Müller: Luca Guadagninos „Challengers“ eröffnet Jubiläums-Mostra. In: Blickpunkt:Film, 6. Juli 2023 (abgerufen am 6. Juli 2023).
  14. Challengers. In: amctheatres.com.com (abgerufen am 27. März 2023).
  15. Tweet von TheFilmStage. In: twitter.com, 14. Juni 2022 (abgerufen am 10. August 2022).
  16. Challengers. In: boxofficemojo.com (abgerufen am 29. April 2024).
  17. Challengers – Rivalen. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 29. April 2024 (englisch).
  18. Moritz Holfelder: „Challengers“: Der neue Film von Luca Guadagnino mit Zendaya BR 24, Kultur, 24. April 2024, abgerufen am 8. Mai 2024
  19. Challengers – Rivalen. In: Metacritic. Abgerufen am 29. April 2024 (englisch).
  20. Next Big Thing The Queerties, queerty.com, abgerufen am 8. Mai 2024
  21. Challengers - Rivalen - Prädikat "wertvoll". Deutsche Film- und Medienbewertung, 7. Mai 2024, abgerufen am 7. Mai 2024.