Chlor(I)-nitrat

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Strukturformel
Strukturformel von Chlor(I)-nitrat
Allgemeines
Name Chlor(I)-nitrat
Andere Namen

Chlornitrat

Summenformel ClNO3
Kurzbeschreibung

farblose bis schwach gelbliche Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 14545-72-3
PubChem 114934
ChemSpider 102875
Wikidata Q2563692
Eigenschaften
Molare Masse 97,46 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Schmelzpunkt

−107 °C[1]

Siedepunkt

22,3 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Trichlorfluormethan und Tetrachlormethan[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Chlor(I)-nitrat ist eine anorganische chemische Verbindung aus der Gruppe der Nitrate und stellt das gemischte Anhydrid der Hypochlorigen Säure und der Salpetersäure.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chlor(I)-nitrat kann durch Reaktion von Dichloroxid mit Distickstoffpentaoxid[1]

oder Chlorfluorid mit wasserfreier Salpetersäure bei etwa −78 °C gewonnen werden.[1]

Es entsteht auch in der Stratosphäre aus Chlormonoxid und Stickstoffdioxid.[4]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bindungslängen und -winkel im Chlor(I)-nitrat

Chlor(I)-nitrat ist eine farblose bis schwach gelbliche, leicht bewegliche Flüssigkeit.[1] Mit den meisten organischen Verbindungen, wie z. B. Ethern und Alkoholen reagiert es explosionsartig.[2]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chlor(I)-nitrat kann zur Herstellung anderer Halogennitrate verwendet werden.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band I, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 337.
  2. a b Martin Schmeisser: Chlorine(I) nitrate. In: S. Young Tyree, Jr. (Hrsg.): Inorganic Syntheses. Band 9. McGraw-Hill Book Company, Inc., 1967, S. 127–130 (englisch).
  3. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  4. James J. Margitan: Chlorine nitrate photochemistry. Photolysis products and kinetics of the reaction Cl + ClONO2 → Cl2 + NO3. In: The Journal of Physical Chemistry. 87, 1983, S. 674–679, doi:10.1021/j100227a029.
  5. Ralf Steudel: Chemie der Nichtmetalle: Von Struktur und Bindung zur Anwendung. Walter de Gruyter, 2008, ISBN 3-11-021128-9, S. 522 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).