Christoph Berger

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Christoph Berger (* 21. April 1962) ist ein Schweizer Arzt. Bekannt wurde er während der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz als Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF).

Medizinische Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berger studierte von 1982 bis 1989 Medizin an der Universität Zürich, wo er 1992 promoviert wurde. 2002 habilitierte er sich. 2009 wurde er zum Professor für Pädiatrie und pädiatrische Infektionskrankheiten an der Universität Zürich berufen.[1]

Berger ist Facharzt FMH für Pädiatrie und Infektiologie. Er ist Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene am Kinderspital Zürich.[2][3]

Präsident der EKIF[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berger gehört seit 2012 der EKIF an, deren Präsident er seit 2015 ist.[1] Die EKIF ist normalerweise ein Milizgremium, das aus medizinischen Fachpersonen besteht und die Schweizer Behörden in Impffragen berät. Während der Coronavirus-Pandemie in der Schweiz von 2020 bis 2022 war Berger als Präsident der EKIF indes vollamtlich mit der Pandemiebekämpfung und der Öffentlichkeitsarbeit dazu beschäftigt; der Bund bezahlte eine Stellvertretung am Kinderspital.[4]

Als öffentliches Gesicht der medizinischen Fachwelt wurde Berger während der Pandemie oft als «Impf-Papst» bezeichnet.[5][6] In dieser Rolle war er heftiger Kritik und vielen persönlichen Angriffen ausgesetzt, so etwa auch auf Twitter unter dem Hashtag #BergerMussWeg.[4] Die Kritik stammte sowohl von Personen, die Berger und der EKIF eine zu grosse Zurückhaltung bei der Abgabe von Impfempfehlungen und damit die vorsätzliche Durchseuchung der Gesellschaft vorwarfen, wie auch von den Impfskeptikern und -gegnern, die in Berger den Vertreter eines staatlichen Impfdiktats erblickten.[4]

Entführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende März 2022 wurde Berger von einem in der Schweiz lebenden Deutschen, der ihn um Geld erpresste, für eine Stunde entführt. Als Berger dem Entführer zugesichert habe, die Forderungen zu erfüllen, habe der Täter ihn laufen lassen. Der Täter starb in einem Schusswechsel mit der Polizei.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Curriculum vitae von Christoph Berger. (Memento des Originals vom 5. Februar 2022 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eicr.uzh.ch In: eicr.uzh.ch. Abgerufen am 9. April 2022.
  2. Der Bundesrat: Ausserparlamentarische Kommissionen: Interessenbindungen. Abgerufen am 9. April 2022.
  3. Berger Christoph. In: Kinderspital Zürich. Abgerufen am 9. April 2022.
  4. a b c Simon Hehli: Impfchef Berger und die Bürde des Milizamtes: Er kann es niemandem recht machen. In: NZZ. 6. Januar 2021, abgerufen am 9. April 2022.
  5. Gianna Blum: Impf-Papst Christoph Berger: «Als Experte ist die Aufmerksamkeit toll, als Mensch weniger». In: Blick. 17. Januar 2022, abgerufen am 9. April 2022 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. Jacqueline Büchi: Ekif-Chef Christoph Berger – Der Schweizer Impfpapst wird zur Reizfigur. In: Tages-Anzeiger. 8. Dezember 2021, abgerufen am 9. April 2022.
  7. Schweizer Impfkommissionschef Berger war offenbar entführt. In: Der Spiegel. 11. April 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 11. April 2022]).